Nächtliche Albträume können auch tagsüber auf
die Stimmung drücken. Durch ein spezielles Training kann jeder
lernen, das nächtliche Kopfkino selbst zu steuern und Albträume zu
einem positiven Ende zu führen, wie der Leiter des Schlaflabors am
Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim, Prof. Michael
Schredl, im Patientenmagazin "HausArzt" erklärt. Es gehe darum, sich
im Schlaf bewusst zu machen, dass man gerade träume. Allein diese
Gewissheit nehme vielen Albträumen ihren Schrecken. Statt dem Traum
ausgeliefert zu sein, könne man die Handlung beeinflussen - wie ein
Regisseur bei einem Film. "Sie können sich zum Beispiel Helfer holen
oder der Gefahr ins Auge blicken und sich wehren, statt zu flüchten."
Erster Schritt ist laut Schredl sich über zwei Wochen hinweg fünf-
bis zehnmal am Tag konkret bewusst zu machen, wie sich eine Situation
im Wachzustand anfühlt. "Sie können dazu auf Gerüche achten, Dinge
berühren oder auf der Stelle hüpfen", rät der Somnologe. "Erkennen
Sie, dass Sie wach sind? Gut. Dieses Bewusstsein verinnerlichen Sie
schließlich so, dass Sie auch im Traum den Unterschied bemerken." So
sinke man zum Beispiel im Traum beim Springen langsamer zu Boden als
in Wirklichkeit. "Wenn Ihnen klar ist, dass Sie träumen, können Sie
die Handlung auch lenken." Diese Meldung ist nur mit Quellenangabe
zur Veröffentlichung frei. Das Patientenmagazin "HausArzt" gibt der
Deutsche Hausärzteverband in Kooperation mit dem Wort & Bild Verlag
heraus. Die Ausgabe 4/2016 wird bundesweit in Hausarztpraxen an
Patienten abgegeben.
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