Wissenschaftler haben heute auf der UEG Week bekanntgegeben, dass
fäkale Bakterienprofile bei Patienten mit Reizdarmsyndrom, die auf
eine low-FoDMAP-Diät ansprechen sich von denen unterscheiden, die
nicht darauf ansprechen. Dadurch können Ärzte vorhersagen, welche
Patienten von der Einhaltung der Diät profitieren werden, anstatt
Patienten dazu aufzufordern, den herausfordernden Diätplan
auszuprobieren.
(Photo: http://photos.prnewswire.com/prnh/20161011/427128-INFO )
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Die low-FODMAP-Diät ist inzwischen eine etablierte Behandlung für
an Reizdarmsyndrom erkrankte Menschen, doch die Diät ist umstritten
und schwer einzuhalten, und nicht alle Reizdarmsyndrom-Patienten
reagieren vorteilhaft auf die Behandlung.
Die Ergebnisse wurden das erste Mal bei einer offenen
Plenarsitzung auf der UEG Week 2016 vorgestellt. Dr. Sean Bennet
teilte Delegierten mit, dass bei den richtigen Personen eine
low-FODMAP-Diät eine hocheffiziente Wirkung haben kann, aber bisher
konnte nicht identifiziert werden, auf wen dies zutrifft. "Eine neue
Studie hat gezeigt, dass eine low-FODMAP-Diät die Symptome des
Reizdarmsyndroms bei der Hälfte der Personen reduzierte", erklärte
er. "Leider handelt es sich hierbei um eine sehr anspruchsvolle Diät,
die vorsieht, dass eine gesamte Lebensmittelgruppe ausgeschlossen
wird. Daher haben wir versucht, herauszufinden, wer die größten
Vorteile durch die Diät haben wird."
Die Studie enthielt die Analyse von 61 Patienten mit moderaten bis
schweren Reizdarmsyndrom-Symptomen, die an einer vorherigen
klinischen Studie teilnahmen. Bei dieser Studie hielten die Patienten
für 4 Wochen eine "traditionelle" beziehungsweise eine
low-FODMAP-Diät ein, wobei Stuhlproben vor und nach den
Ernährungsinterventionen genommen wurden.
Das Bakterienprofil der Proben zeigte, wie unterschiedlich die
Diäten auf die Zusammensetzung der Darmbakterien wirkten. Darüber
hinaus wurde auch gezeigt, dass sich die fäkalen Bakterienprofile
unter den Patienten, die auf die Diät ansprachen und die nicht darauf
ansprachen, unterschieden.
"Patienten, die nicht auf die low-FODMAP-Diät reagierten, wiesen
vor dem Beginn der Diät mehr Abnormalitäten in ihrem
Darmbakterienprofilen auf als diese, die positiv auf die Diät
ansprachen", erklärte Dr. Bennet. "Es könnte daher in Erwägung
gezogen werden, ein fäkales Bakterienprofil vorzunehmen, bevor die
Ernährungsinterventionen in Betracht gezogen werden."
"Wenn vorhergesagt werden kann, ob ein Patient auf die
low-FODMAP-Diät anspricht, dann können eher andere Therapien in
Erwägung gezogen werden und den entsprechenden Patienten kann eine
sehr anspruchsvolle Diät erspart bleiben, die möglicherweise keinen
Effekt haben oder die Symptome noch verschlimmern würde."
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