Die Kammerversammlung der Landesärztekammer Brandenburg (LÄKB) hat sich auf ihrer Sitzung am vergangenen Samstag für die Wiedereinführung des Facharztes für Allgemeinmedizin in die Weiterbildungsordnung ausgesprochen. In einem eindeutigen Votum mit einer Enthaltung lösten sie damit das Fachgebiet Allgemeinmedizin aus dem bislang gemeinsamen Gebiet "Facharzt für Innere und Allgemeinmedizin" heraus.
In der brandenburgischen Weiterbildungsordnung wird der Facharzt für Allgemeinmedizin damit zu einem eigenständigen Gebiet. "Das Spezifische des Facharztes für Allgemeinmedizin und die diesbezüglichen notwendigen Inhalte zum Erwerb dieser Bezeichnung bedürfen einer eigenständigen darauf abgestimmten Weiterbildung. Diese muss zum einen flexibel sein und soll zum anderen die Weiterbildungsassistenten in die Lage versetzen, die Komplexität des hausärztlichen Versorgungsbereiches zu erfassen und zu beherrschen", begründet der Kammerpräsident, Dr. Udo Wolter, den Beschluss der Versammlung.
Damit ist Brandenburg eines der ersten Bundesländer, das den Facharzt für Allgemeinmedizin in ihre Weiterbildungsordnung wieder einführt. "Im Verlauf des nächsten Jahres entscheiden auch die anderen Ärztekammern über die Einführung, damit Deutschland den Facharzt für Allgemeinmedizin als Hausarzt bei der Europäischen Union notifizieren kann", erläutert Dr. Wolter den Hintergrund.
Hintergrund:
Die Kammerversammlung der Landesärztekammer Brandenburg befindet sich in der sechsten Legislaturperiode (2008 bis 2012) und besteht aus insgesamt 73 Mitgliedern, die bei der Wahl im vergangenen Jahr von den brandenburgischen Ärzten bestimmt wurden.