Eine Besonderheit dieser Winterdepression ist, dass die Betroffenen ein übermäßiges Schlafbedürfnis aufweisen und Heißhunger auf Süsses haben. Im Gegensatz zur „klassischen Depression“ leiden sie nicht unter Appetitlosigkeit und auch nicht unter Schlafstörungen. Der genaue Grund für SAD ist bis heute nicht vollständig verstanden. Die Haupttheorie geht davon aus, dass ein Mangel an Sonnenlicht die Gehirnfunktion, insbesondere des Hypothalamus, nachteilig beeinflusst. Bei Patienten mit Winterdepression besteht häufig eine Überproduktion von Melatonin bei gleichzeitig verminderter Serotoninverfügbarkeit. Zur Prävention der Winterdepression sollte unbedingt auf eine gute Versorgung mit Mikronährstoffen geachtet werden, da Mikronährstoffe eine zentrale Rolle für die Regulierung des Neurotransmitterhaushaltes und des Energiestoffwechsels der Nervenzellen spielen.
Wie verschiedene Studien gezeigt haben, hat das Vitamin D eine wichtige Bedeutung für die psychische Befindlichkeit. Studien in verschiedenen Ländern konnten nachweisen, dass ein Vitamin-D-Mangel oder ein suboptimaler Vitamin-D-Status das Auftreten von Depressionen begünstigen kann. Wichtig ist auch, dass Vitamin D die Verfügbarkeit von Serotonin im Gehirn steigern kann. Wie bereits erwähnt, ist bei Menschen mit Winterdepression häufig eine Störung des Serotoninstoffwechsels nachweisbar.
Ebenso ist eine gute Versorgung mit B-Vitaminen sowie mit Mineralstoffen und Spurenelementen von großer Bedeutung. Bei depressiven Patienten kann oftmals ein Zinkmangel nachgewiesen werden. Eine unzureichende Eisenversorgung kann zu einer Einschränkung der Energiebildung in der Zelle führen, die sich dann in Form von Abgeschlagenheit, Erschöpfung und Depressionsneigung zeigen.
Auch verschiedene Aminosäuren haben einen Einfluss auf die psychische Befindlichkeit. Tryptophan ist die Ausgangssubstanz für die Bildung von Serotonin. Tyrosin ist die Ausgangssubstanz für die Synthese der Katecholamine. Es gibt auch Hinweise, dass Cystein bei psychiatrischen Störungen durch Verminderung des oxidativen Stresses einen günstigen Effekt hat.
Das Nervensystem benötigt viele Mikronährstoffe, die ganz unterschiedliche Funktionen haben. Gerade bei der Winterdepression können sehr unterschiedliche Mikronährstoffdefizite vorliegen. Aus diesem Grund sollte zunächst eine Mikronährstoffanalyse wie der DCMS-Neuro-Check erfolgen, bevor eine Mikronährstofftherapie eingeleitet wird.