ZQP-Ratgeber gibt wichtige Praxistipps zum Einsatz
von Naturheilverfahren in der Pflege
Die kalte Jahreszeit kann die Gesundheit pflegebedürftiger
Menschen besonders belasten. Sie sind beispielsweise deutlich
anfälliger für Atemwegserkrankungen als Menschen, die jung und mobil
sind, denn ihr Immunsystem ist weniger stark. Bei Pflegebedürftigen
sollten Symptome wie Husten und Fieber daher immer ernst genommen
werden. Ärztlicher Rat sollte frühzeitig eingeholt werden, damit
Krankheiten erkannt, behandelt und Komplikationen - etwa eine
Lungenentzündung - vermieden werden können. Aber nicht nur der Arzt,
auch Pflegende können wirksam unterstützen, Beschwerden lindern und
den Krankheitsverlauf verbessern: Zum Beispiel mit Naturheilmitteln -
allerdings ist der richtige Einsatz ausschlaggebend.
Um pflegenden Angehörigen hierzu qualitätsgesicherte Informationen
an die Hand zu geben, hat das ZQP gemeinsam mit der
Charité-Universitätsmedizin einen Ratgeber entwickelt. Er hält eine
Reihe von Tipps für die Anwendung von Naturheilverfahren bei
typischen Pflegeproblemen bereit, so auch bei Husten und Fieber.
Daneben weist die Broschüre auf Risiken bei der Anwendung von
Naturheilmitteln hin. Pflanzliche Arzneien können zum Beispiel
unerwünschte Nebenwirkungen auslösen. Kälteanwendungen sind nicht
angezeigt bei akuten Herz-Kreislauf-Problemen, kalten Händen oder
Füßen, sehr empfindlicher Blase oder Durchblutungsstörungen. Bei
Entzündungen, Schwellungen, Kopfweh oder Missempfindungen an Füßen
ist auf Wärmeanwendungen zu verzichten.
"Naturheilmittel können, wenn sie richtig angewendet werden,
Beschwerden vorbeugen oder lindern, zum Teil sogar heilen. Aber die
Möglichkeiten sind begrenzt, und ein unangemessener, nicht
angezeigter Einsatz kann sogar schaden. Umso wichtiger ist es,
pflegenden Angehörigen einen praktischen Ratgeber an die Hand zu
geben, der den wirksamen und schadlosen Einsatz von Naturheilmitteln
ermöglicht", erklärt Dr. Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender des ZQP.
Zur Vorbeugung von Atemwegserkrankungen ist es wichtig, der
trockenen Heizungsluft im Winter entgegenzuwirken und die
Schleimhäute feucht zu halten. Bei Husten eignet sich beispielsweise
Thymiantee, der schleimlösend wirkt. Richtig angelegte warme
Brustwickel erleichtern das Abhusten. Gegen Fieber helfen Weidenrinde
und Mädesüß. Sie enthalten Substanzen, die der Acetylsalicylsäure
(ASS) ähnlich sind und fiebersenkend wirken. Die Anwendung sollte mit
dem Arzt abgestimmt werden. Zudem sollten fiebersenkende Wadenwickel
nicht bei Frieren oder Schüttelfrost, kalten Händen und Füßen,
Harnwegsinfektionen oder einer Ischiasnerv-Reizung angewendet werden.
Alle Empfehlungen sind ohne großen Aufwand im Pflegealltag
umsetzbar und basieren auf aktuellem Fachwissen. Sie ersetzen
allerdings keinesfalls ärztlichen oder fachpflegerischen Rat. Schwere
Krankheiten und akute lebensbedrohliche Zustände erfordern
grundsätzlich sofortige umfassende medizinische Behandlung. Weitere
Informationen zum Ratgeber "Natürliche Heilmittel und Anwendungen für
pflegebedürftige Menschen" finden Sie auf www.zqp.de. Bestellungen
der kostenlosen Printausgabe richten Sie bitte an info@zqp.de.
Pressekontakt:
Torben Lenz
Tel.030-275 93 95 15
E-Mail: torben.lenz@zqp.de
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