fit und munter - Schwere Folgen durch Meningokokken-Infektion: Impfungen können schützen (FOTO)

fit und munter

Schwere Folgen durch Meningokokken-Infektion: Impfungen können schützen (FOTO)



Alle acht Minuten stirbt weltweit eine Person an einer
Meningokokken-Meningitis (Hirnhautentzündung)(1). Besonders betroffen
sind Säuglinge im ersten Lebensjahr sowie Kleinkinder und
Jugendliche. 20 Prozent der Überlebenden einer
Meningokokken-Infektion tragen lebenslange Folgeschäden davon. Dazu
gehören Nierenversagen, Hirnschäden, Verlust von Gliedmaßen oder
Hörverlust.(2,3) Von Meningokokken ausgelöste Erkrankungen werden oft
fehldiagnostiziert und können innerhalb von 24 Stunden tödlich
enden.(2,4) Und bei einem von zehn Betroffenen ist das auch der
Fall.2 Trotz dieser ernsthaften Folgen ist vielen Eltern nicht
bewusst, dass es verschiedene Meningokokken-Typen gibt - in den
Impfempfehlungen der Ständigen Impfkomission (STIKO) ist bislang nur
die standardmäßige Impfung gegen Meningokokken C für Kinder
enthalten.

Von Mensch zu Mensch übertragbar

Bei Meningokokken handelt es sich um Bakterien mit zwölf
verschiedenen Unterstämmen. Die fünf wichtigsten sind die Serogruppen
A, B, C, W135 und Y. Etwa 10 Prozent der Bevölkerung sind Träger der
Meningokokken-Bakterien, die sich im Nasen-Rachen-Raum ansiedeln ohne
dabei Krankheitssymptome auszulösen.(5) Meningokokken übertragen sich
von Mensch zu Mensch über die sogenannte Tröpfcheninfektion - also
beim Niesen, Sprechen oder Husten.

Das Immunsystem von Säuglingen und Kleinkindern ist meistens noch
nicht vollständig ausgereift - weshalb sie besonders anfällig für
Krankheitserreger sind. Erwachsene, die die Bakterien in sich tragen,
stellen dadurch bei direktem Kontakt ein großes Risiko dar.

Meningitis ist häufigste Folge

Die ersten Symptome der Meningokokken-Infektion treten etwa drei
bis vier Tage nach der Infektion auf. Eine Ansteckung führt in zwei
Drittel der Fälle zu einer Meningitis (Hirnhautentzündung) und in
einem Drittel zu einer Sepsis (Blutvergiftung).(5)

Ein typisches Symptom einer Meningokokken-Meningitis ist eine
schmerzhafte Nackensteifheit - oft kombiniert mit Kreislaufversagen
und Krampfanfällen.

Weitere typische Begleiterscheinungen sind Fieber, Kopfschmerzen,
Lichtempfindlichkeit und eine getrübte Bewusstseinslage, wie zum
Beispiel starke Schläfrigkeit oder Benommenheit. Bei Säuglingen und
Kleinkindern sind die Symptome oft weniger charakteristisch. Neben
Fieber und Erbrechen kommt es manchmal zu Reizbarkeit, Krämpfen,
Aufschreien sowie zu einer vorgewölbten oder harten Fontanelle. Die
Nackensteifigkeit kann dagegen fehlen.(5)

In schweren Fällen einer Meningokokken-Meningitis zeigen sich
durch Störungen der Blutgerinnung punktförmige oder flächige
Einblutungen auf der Haut und den Schleimhäuten.(5) Aufgrund der
unspezifischen und grippeähnlichen Symptome ist die Diagnose einer
Meningokokken-Infektion nicht immer eindeutig und es kann zu
Fehldiagnosen kommen.

Ein Drittel der Betroffenen erleidet eine Sepsis

Bei einer Meningokokken-Sepsis verteilen sich die Bakterien über
die Blutbahn im gesamten Körper. Die gestörte Blutgerinnung zeigt
sich als flächenhafte Einblutungen der Haut. Bei 10 bis 15 Prozent
der Erkrankten können diese Einblutungen in die Nebennierenrinden
erfolgen, wodurch es zu einem Kreislaufschock kommen kann. Eine
mögliche Komplikation dabei ist das Absterben einzelner Gliedmaßen,
worauf nicht selten Amputationen folgen. Eine Sepsis kann auch
zusammen mit einer Hirnhautentzündung auftreten. Die Letalitätsrate
bei einer Meningokokken-Sepsis liegt bei etwa 10 Prozent der
Betroffenen, bei schwerem Verlauf stirbt sogar jeder Dritte.(5)

Impfungen können schützen

Eine Elternumfrage(6) mit 1.000 Personen zum Thema
"Meningokokken-Impfung" hat ergeben: 62 Prozent der Befragten wissen
nicht, dass es bei Meningokokken verschiedene Stämme gibt.
Mittlerweile sind in Deutschland Impfstoffe gegen die am häufigsten
vorkommenden Meningokokken-Serotypen verfügbar.(7) Die STIKO
empfiehlt für alle Kinder ab dem zwölften Lebensmonat eine Impfung
gegen Meningokokken C. Eine Impfung gegen Meningokokken B wird bisher
für Personen mit eingeschränkter Immunfunktion (z. B. nach
Milzentfernung) empfohlen oder für jene, die in engem Kontakt mit
einem Meningokokken-Erkrankten stehen.(5) In den neuen Bundesländern
Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg wird bereits seit
zwei Jahren zu einer Meningokokken-B-Impfung geraten. Für die nur
selten vorkommenden Serogruppen A, W135 oder Y gibt es zudem eine
Impfempfehlung, falls eine gesundheitliche Gefährdung - z. B. bei
Laborpersonal oder bei Reisen in Risikogebiete - vorliegt.(5)

Referenzen

(1) Naghavi, Mohsen, et al. Global, regional, and national age-sex
specific all-cause and cause-specific mortality for 240 causes of
death, 1990-2013: a systematic analysis for the Global Burden of
Disease Study 2013. The Lancet 2015, 385: 117-171.

(2) World Health Organization. Meningococcal Meningitis Factsheet
N°141. November 2012. Available at
http://www.who.int/mediacentre/factsheets/fs141/en/, August 2016

(3) Centres for Disease Control and Prevention. Chapter 8:
Meningococcal Disease. Available from:
http://www.cdc.gov/vaccines/pubs/surv-manual/chpt08-mening.pdf,
August 2015.

(4) Rosenstein NE et al. Medical Progress: Meningococcal Disease.
N Engl J Med 2001;344:1378-88.

(5) RKI-Ratgeber für Ärzte "Meningokokken-Erkrankungen":
http://ots.de/e2xjC, August 2016.

(6) International Meningitis Parent Survey, Ipsos MORI on behalf
of GSK. 5 February - 4 March, 2016

(7) Epidemiologisches Bulletin, Nr. 37, 14.09.2015 (Stand:
09.09.2015).

DE/BEX/0043/16; 07/2016



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