Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen ist unsere
gemeinsame Verantwortung
Am 18. November ist Europäischer Antibiotikatag. Dazu erklärt die
stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Gitta
Connemann:
"Multiresistente Keime sind tickende Zeitbomben - und leider heute
schon globale Realität. Menschen sterben an bakteriellen Infektionen,
weil kein Antibiotikum mehr anschlägt. Eine Blasenentzündung kann zum
Todesurteil werden.
Deutschland hat reagiert. Mit einer umfassenden nationalen
Strategie gegen Antibiotikaresistenzen, die alle Bereiche
einschließt: Human- und Tiermedizin, Umwelt und Forschung. Denn die
immensen Herausforderungen können nur gemeinsam bewältigt werden.
In der Tiermedizin zeigen sich bereits große Erfolge. Der Einsatz
von Antibiotika in der Tierhaltung ist seit 2011 um 53 Prozent
zurückgegangen. Auch der Einsatz von Reserveantibiotika sinkt stetig.
Klar ist aber auch: wir brauchen weitere Maßnahmen zur Bekämpfung der
Antibiotikaresistenzen. Deshalb hat die große Koalition im September
einen bereichsübergreifenden Katalog mit 26 Punkten vorgelegt, für
die Gesundheitspolitik wie auch für die Agrarpolitik.
Unsere zentrale Forderung lautet: Wir brauchen mehr Prävention und
Hygiene - bei Mensch und Tier, im Krankenhaus und im Stall. Es geht
um Investitionen, die Leben retten. Information, Aufklärung,
Impfungen, Hygiene- und andere Präventionsmaßnahmen sind das A und O.
Nur so können Infektionen verhindert werden und damit überflüssige
Behandlungen, bei Mensch und Tier.
Für den Veterinärbereich fordern wir einen einheitlichen
Rechtsrahmen für ein umfassendes Hygiene-, Gesundheits- und
Haltungsmanagement. Hier liegt der wirkliche Schlüssel zur
Antibiotikaminimierung. Das erfordert eine entsprechende Bezahlung
der tierärztlichen Tätigkeit für Beratungsleistungen. Außerdem müssen
unter anderem das Antibiotika-Erfassungssystem verbessert,
finanzielle Fehlanreize im Dispensierrecht abgeschafft und die
Preisgestaltung für Antibiotika überarbeitet werden.
Die Standardforderung der Grünen nach starren Reduktionszielen
lehnen wir ab. Diese sind inhaltsleer und willkürlich. Auch die
Forderung, Reserveanti¬biotika komplett aus den Tierställen zu
verbannen, ist mit uns nicht zu machen. Denn für uns steht fest: Auch
Tiere haben ein Recht auf Behandlung. Alles andere wäre Tierquälerei.
Deshalb muss der Einsatz möglich bleiben - natürlich nur in
begründeten Fällen und nur nach Erstellung eines Antibiogramms.
Antibiotika dürfen nur da eingesetzt werden, wo diese tatsächlich
helfen. Hier stehen wir alle in der Verantwortung: Ärzte, Tierärzte,
Patienten, Wissenschaft, Bildung, Umwelt, Politik. Nur gemeinsam
können wir das Ziel erreichen: das Schreckensbild einer Welt ohne
wirksame Antibiotika darf keine Realität werden! Antibiotika müssen
auch in der Zukunft für Menschen und Tiere zur Verfügung stehen, wenn
diese wirklich gebraucht werden."
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