sup.- Mit einer neuartigen Form der Behandlung ist es kanadischen Forschern gelungen, den Krankheitsverlauf bei Multiple Sklerose (MS) zu stoppen. Das berichtet die Fachzeitschrift Lancet unter Berufung auf eine Studie unter Leitung von Prof. Harold L. Atkins vom Forschungsinstitut für Regenerative Medizin am Krankenhaus Ottawa. Die Wissenschaftler haben bei MS-Patienten mit einem stagnierenden Krankheitsverlauf einen Therapieansatz genutzt, der bereits seit Jahren erfolgreich zur Behandlung von Leukämien angewandt wird: Sie inaktivierten die körpereigene Blutbildung und das Immunsystem der Patienten durch eine Hochdosis-Chemotherapie vollständig und transplantierten ihnen dann eigene blutbildende Stammzellen, die sie zuvor aus dem Knochenmark entnommen und im Labor künstlich vermehrt hatten. Bei einem großen Teil der Versuchsteilnehmer verlief diese radikale Therapie erfolgreich. Bei 16 von ihnen konnte die MS zum Stillstand gebracht werden. Innerhalb der Nachbeobachtungszeit von durchschnittlich sechseinhalb Jahren konnten bei den meisten Patienten keine klinischen Rückfälle und keine neuen Entzündungsherde im Gehirn nachgewiesen werden. Bei einigen bildeten sich die durch MS entstandenen Beeinträchtigungen sogar partiell zurück. Bei sieben anderen Studienteilnehmern schritt die Erkrankung trotz der Behandlung jedoch fort, ein weiterer Patient überlebte die Chemotherapie nicht.
Die genauen Ursachen für MS sind noch nicht vollständig aufgeklärt. Bei der Entstehung und Ausprägung der MS wird aber dem Immunsystem eine wesentliche Rolle zugeschrieben. Deshalb wird im Zusammenhang mit der MS laut Aussagen des Bundesverbandes der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (dmsg) häufig auch von einer Autoimmunerkrankung gesprochen. Die Forschungen mit blutbildenden Stammzellen geben aber Anlass zur Hoffnung, dass künftig bessere Behandlungsoptionen zur Verfügung stehen werden. Die Kapazität zur Selbst-Erneuerung verleiht den hämatopoetischen (blutbildenden) Stammzellen eine große therapeutische Bedeutung. Diese Stammzellen aus dem Knochenmark altern mit uns und können im Laufe des Lebens durch Krankheiten geschädigt werden. Eine optimale Stammzellquelle ist daher die Nabelschnur von Neugeborenen. Das Nabelschnurblut enthält Millionen von blutbildenden Stammzellen, die die therapeutische Basis bilden können, um ein neues Blut- und Immunsystem aufzubauen. Nach wie vor landet dieses enorme Potenzial für medizinische Anwendungen jedoch oftmals im Klinikmüll. Damit wird eine unwiederbringliche Chance sowohl für die individuelle Gesundheitsvorsorge des Babys als auch für die Allgemeinheit vergeben. Informationen zur dauerhaften Sicherung der Stammzellen aus dem Nabelschnurblut wie auch -gewebe durch ein persönliches kombiniert mit einem öffentlichen Stammzelldepot gibt es unter www.vita34.de, bei der größten und erfahrensten Stammzellbank im deutschsprachigem Raum.