Hans Emmerling, seit 20 Jahren Leiter einer kindertherapeutischen Praxis für Kinder und Jugendliche mit Mutismus in Starnberg/München, berichtet:
Das Störbild ist, trotz zunehmender medialer Aufklärung, in Fachpraxen noch immer recht unbekannt. Fachkräfte sind zwar mit dem Symptom - Kind spricht außerhalb der Familie nicht - konfrontiert, können dies aber häufig nicht zuordnen, verwechseln es mit Autismus/Asperger Syndrom oder kennen es einfach nicht. Es kommt daher vor, dass zwischen dem Auftreten der ersten Symptome bis zur Diagnose 5 Jahre vergehen (Prof. Dr. Steinhauser). Doch mangelnder sprachlicher Austausch hinterlässt unweigerlich Spuren in der Persönlichkeit. Monatelanges, jahrelanges konsequentes Schweigen erfordert zudem eine ungeheure psychische und physische Energie, die auf Kosten anderer Bereiche z.B. Lernen geht. Sprechen fällt auch als Mittel zum Wissenserwerb aus. So kommt es häufig, trotz anfänglich gutem Potenzial, zu intellektuellen Defiziten. Weitere Folgen können soziale Isolation, Ausgrenzung, fehlende schulische und berufliche Perspektiven sein. Bleibt die Angst vor dem Sprechen bestehen, entwickeln sich häufig noch weitere Ängste, Depressionen, Verhaltensbesonderheiten und Suchtprobleme wie z.B. Mediensucht.
Die Weltgesundheitsorganisation weist eindrücklich darauf hin: wenn ein Kind in einer fremden und dann doch vertrauten Umgebung z.B. Kindergarten, innerhalb von vier bis sechs Wochen nicht spricht, handelt es sich nicht um Schüchternheit. Die Weltgesundheitsorganisation merkt an, dass nach diesem Zeitfenster Hilfe gesucht werden sollte. Hinter der Sprechscheu steckt Angst, Angst, die das Kind nicht alleine überwinden kann.
Die Praxis von Hans Emmerling hat sich vor 20 Jahren auf die Behandlung von Kindern mit Mutismus spezialisiert. Allein in den letzten 11 Jahren wurden 292 Kinder aus dem mutistischen Verhalten geführt. Auf Basis des großen Erfahrungsschatzes hat Hans Emmerling (Heilpraktiker für Psychotherapie) mit seiner Frau, Irmgard Emmerling (systemische Familientherapeutin), die MUTARI®-Methode entwickelt. Da es sich bei Mutismus um eine psycho-soziale Angst mit Verhaltensbesonderheiten handelt, ist die Ausrichtung der Therapie im psychotherapeutischen Bereich zu suchen. Das Fundament einer gelingenden Therapie ist neben fachlicher Kompetenz und Erfahrung des Therapeuten dessen Einfühlungsvermögen in das mutistische Kind.
Weitere Informationen erhalten Sie auf der Seite www.mutismus-therapie.de