Bratäpfel, Weihnachtsplätzchen, Festmenü: Gerade
in der Advents- und Weihnachtszeit geht es in der Küche oft hoch her.
Das ist nicht immer ungefährlich. Die Berufsgenossenschaft für
Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) kennt typische
Küchenunfälle aus ihren Mitgliedsbetrieben. Sie gibt Tipps für
Sicherheit und ungetrübten Spaß beim Kochen und Backen.
"Nach unseren Erfahrungen passieren die meisten Unfälle in Küchen
beim Hantieren mit heißen Gegenständen, Messern oder anderen
Schneidegeräten", berichtet Fred Meyerhoff, Präventionsexperte der
BGW. Auch Ausrutschen und Stolpern kommt relativ häufig vor. "Viele
durchaus bekannte Gefahren werden im Alltag unterschätzt", so
Meyerhoff.
Auf richtige Technik & gutes Werkzeug achten
Für den Schutz vor Schnittverletzungen kommt es unter anderem auf
die richtige Arbeitstechnik an. "Man schneidet grundsätzlich nicht in
der Hand, sondern auf einem Brett", mahnt der Fachmann. "Und so
unglaublich es klingen mag: Scharfe Messer sind ungefährlicher als
stumpfe. Mit ihnen muss man weniger Kraft aufwenden und rutscht nicht
so leicht ab."
Klingen wegräumen & Stecker ziehen
Küchenwerkzeuge mit Klinge lässt man besser nicht auf der
Arbeitsfläche oder im Spülbecken herumliegen. Es kann sonst leicht
jemand hineingreifen. Wichtig ist zudem, dass man elektrische
Küchengeräte konsequent aus der Steckdose zieht, bevor man ihre
rotierenden Teile berührt. "Vor der Arbeit mit elektrisch rotierenden
Küchengeräten sollten lange Haare zusammengebunden werden", so
Meyerhoff, "damit sie nicht von ihnen erfasst werden."
Verbrennungen & Verbrühungen vorbeugen
Heiße Materialien, Flächen und Gegenstände gibt es in der Küche
zuhauf. Hier sind unter anderem Konzentration und Ordnung gefragt.
Backbleche benötigen einen sicheren Platz zum Auskühlen. Dampfende
Flüssigkeiten gießt man vom Körper weg aus Töpfen heraus, damit man
sich nicht verbrüht. Und wer heiße Gegenstände anfassen muss,
hantiert mit wärmeisolierenden Handschuhen sicherer als mit
Topflappen.
Besondere Vorsicht bei Fett & Wasser
Besonders gefährlich sind Fettbrände. Fett entzündet sich selbst,
wenn es zu heiß wird. Deshalb gilt: Töpfe oder Pfannen mit Fett beim
Erhitzen niemals allein lassen. Und falls man doch mal nicht
aufgepasst hat: Auf gar keinen Fall versuchen, Fett mit Wasser zu
löschen. Das Wasser würde schlagartig verdampfen und das heiße oder
gar brennende Fett in die Umgebung schleudern. Solche Fettexplosionen
verursachen oft schwere Verletzungen und können die gesamte Küche in
Brand setzen. "Wenn ein Fettbrand noch klein ist, schiebt man den
Topf oder die Pfanne möglichst auf eine kalte Platte und setzt einen
Deckel darauf, um das Feuer zu ersticken", rät Meyerhoff. Wenn das
nicht mehr möglich ist oder zu gefährlich erscheint: Alle anwesenden
Personen in Sicherheit bringen und die Feuerwehr rufen.
Pfützen & Kabelsalat vermeiden
Stolper- und Rutschpartien in der Küche werden oft durch nasse
Fußböden, abgestellte Gegenstände oder Gerätekabel verursacht.
Deshalb empfiehlt sich: Verschüttetes gleich aufwischen und möglichst
keine Hindernisse aufbauen.
Sichere Arbeitsplätze für Kind & Kegel
Gerade bei der Weihnachtsbäckerei sind auch Kinder gern dabei.
Wenn das Teigkneten, Ausrollen und Ausstechen auf dem Küchentisch
oder der Arbeitsplatte stattfinden muss, reduzieren sichere
Tritthocker die Sturzgefahr. Oder man rollt einfach den
Wohnzimmerteppich ein und verwandelt den Couchtisch mit einem
Wachstuch in eine Arbeitsfläche für die Kleinen.
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Über die BGW
Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und
Wohlfahrtspflege (BGW) ist die gesetzliche Unfallversicherung für
nicht staatliche Einrichtungen im Gesundheitsdienst und in der
Wohlfahrtspflege. Sie ist für knapp 8 Millionen Versicherte in rund
630.000 Unternehmen zuständig. Die BGW unterstützt ihre
Mitgliedsbetriebe beim Arbeitsschutz und beim betrieblichen
Gesundheitsschutz. Nach einem Arbeitsunfall oder Wegeunfall sowie bei
einer Berufskrankheit gewährleistet sie optimale medizinische
Behandlung sowie angemessene Entschädigung und sorgt dafür, dass ihre
Versicherten wieder am beruflichen und gesellschaftlichen Leben
teilhaben können.
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