sup.- Die Symptome für eine transitorische ischämische Attacke (TIA) und einen Schlaganfall sind identisch. Die Warnzeichen für eine TIA werden jedoch oft ignoriert, weil die Symptome nur vorübergehend sind und nach wenigen Minuten bis Stunden wieder vollständig verschwinden. "Vielen Menschen ist nicht klar, dass TIA häufig Vorboten eines Schlaganfalls sind", sagt Prof. Joachim Röther, Facharzt für Neurologie in Minden. Er empfiehlt niedergelassenen Ärzten, ihre Patienten vermehrt aufzuklären, vorübergehende neurologische Symptome wie Sprach- und Sehstörungen oder Halbseitenlähmungen ernst zu nehmen und klinisch untersuchen zu lassen - am besten in einer der 200 Schlaganfall-Spezialkliniken (Stroke Units).
Wie wichtig eine rasche stationäre Untersuchung bei TIA ist, hat kürzlich die EXPRESS-Studie mit knapp 600 Patienten gezeigt. Etwa die Hälfte war nur ambulant und meist mit deutlicher Verzögerung untersucht, die andere Hälfte sofort in eine Spezialklinik aufgenommen worden. Bei Patienten mit unmittelbarer Klinikaufnahme und Therapie kam es innerhalb von 30 Tagen zu 80 Prozent weniger Schlaganfällen als in der Vergleichsgruppe. In einer Stroke-Unit wird bei TIA-Patienten mittels einer mit Kontrastmitteln verstärkten Magnetresonanz-Tomographie (MRT) die Ursache für die Durchblutungsstörung im Gehirn erforscht. Durch die rechtzeitige Diagnose und eine darauf aufbauende maßgeschneiderte Therapie kann einer erneuten TIA oder einem Schlaganfall wirkungsvoll vorgebeugt werden.