Auf der heute stattfindenden E-Health-Konferenz
"Big Data konkret" diskutieren in Berlin 150 Expertinnen und Experten
Anwendungsszenarien von Big-Data-Analysen in Gesundheitsforschung und
-versorgung. Ziel ist es, durch die Präsentation aktueller Projekte
einerseits die Möglichkeiten von Big-Data-Analysen in der
Patientenversorgung und andererseits die rechtlichen,
organisatorischen und methodischen Hürden aufzuzeigen. Darüber hinaus
geht es um konkrete Rahmenbedingungen für den Umgang mit
personenbezogenen Gesundheitsdaten sowie um Aspekte der
Datensicherheit und des Datenschutzes.
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Ob Blutwerte, Vitalwerte, Röntgenbilder und Ultraschall-Aufnahmen
oder Angaben zur Medikation - Patienten- und Gesundheitsdaten sind
äußerst divergent und sehr sensibel. Von der Strukturierung und der
Analyse dieser Daten verspricht sich die Forschung eine Revolution
der Versorgungsqualität. Um konkrete Vorschläge für eine erfolgreiche
Nutzung von Big Data im Gesundheitswesen zu erarbeiten, hat die
Begleitforschung des Technologieprogramms "Smart Data - Innovationen
aus Daten" des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi)
gemeinsam mit dem Bundesverband Gesundheits-IT - bvitg e.V. und der
Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische
Forschung (TMF) die heutige Konferenz "Big Data konkret" initiiert.
Ziel ist es, konkrete Eckpfeiler für den Einsatz von Big Data in der
Patientenversorgung zu entwickeln.
"Mit einer effizienten Auswertung von Patienten- und
Gesundheitsdaten wären wir in der Lage, die Versorgung in Deutschland
deutlich zu verbessern. Hätten wir die Diagnosen und Behandlungsdaten
von 80 Millionen Bürgern zuzüglich Daten zum Gesundheitsstatus,
könnten wir wissenschaftlich belegen, welche Maßnahmen bei welchen
Erkrankungen am effizientesten wirken. Heute haben wir dagegen zu
viele teure Operationen und Medikamente, die eine schlechtere
Gesundheitsversorgung erzeugen als in anderen Ländern," so Prof. Dr.
Wilhelm Stork, Gesundheitsexperte der Smart-Data-Begleitforschung und
Direktor am FZI Forschungszentrum Informatik. "Die Anwendungsfelder
von E-Health sind vielfältig. So erforscht etwa das
Smart-Data-Leuchtturmprojekt ''KDI - Klinische Datenintelligenz'', wie
durch das Zusammenführen und Auswerten unterschiedlicher
Gesundheitsdaten die Behandlung von Patientinnen und Patienten bei
Brustkrebs oder nach einer Nierentransplantation verbessert werden
kann. Im Projekt SAHRA, das für ''Smart Analysis - Health Research
Access'' steht, entwickeln die Forscherinnen und Forscher ein System,
mit dem Abrechnungs-, Behandlungs- sowie Studiendaten rechtskonform
analysiert und für die Versorgungsforschung zugänglich gemacht werden
können."
Abgesehen von der Forschung und Entwicklung besitzt Big Data
grundsätzlich für das gesamte Gesundheitswesen eine hohe Relevanz:
"Die Möglichkeiten, die wir durch eine intelligente Nutzung von Big
Data im Gesundheitssektor haben sind praktisch in jedem Bereich
denkbar - egal ob in Reha-, Pflege- oder Sozialeinrichtungen. Zum
jetzigen Zeitpunkt ist entscheidend, dass wir eine einheitliche
Infrastruktur schaffen, auf der die zahlreichen Produkte angewendet
werden können. Darüber hinaus müssen wir die Bereitschaft der
Anwender stärken, indem wir den Mehrwert deutlich machen, den der
Einsatz von datengestützten IT-Systemen für die Gesundheitsversorgung
mit sich bringt," so Ekkehard Mittelstaedt, Geschäftsführer des
Bundesverband Gesundheits-IT - bvitg e.V.
"Im Rahmen medizinischer Behandlungen werden immer mehr Daten
produziert," sagt Sebastian Semler, Geschäftsführer der Technologie-
und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung (TMF).
"Insbesondere im stationären Bereich erzeugen Untersuchungen wie
Röntgen, CT, MRT oder Blutuntersuchungen eine große Menge an
heterogenen Daten. Hinzu kommen ärztliche Berichte und
Behandlungsverläufe in den elektronischen Akten der
Krankenhausinformationssysteme. Die Forschung mit diesen Daten bietet
Potenzial für Ergebnisse, die, etwa in Form individuellerer
Therapien, direkt der Patientenversorgung zugutekommen. Bevor dies
möglich wird, muss jedoch eine Vielzahl von Herausforderungen
angegangen werden, um die Verfügbarkeit, Verknüpfbarkeit und
Verwertbarkeit dieser Daten zu verbessern. Zudem muss begleitende
Forschung sicherstellen, dass auch Big-Data-Analysen evidenzbasiert
eingesetzt werden können."
Über Smart Data - Innovationen aus Daten
Mit dem Technologieprogramm "Smart Data - Innovationen aus Daten"
fördert das BMWi von 2014 bis 2018 insgesamt 13 Leuchtturmprojekte,
die den zukünftigen Markt von Big-Data-Technologien für die deutsche
Wirtschaft erschließen sollen, mit rund 30 Millionen Euro. Die
beteiligten Unternehmen und Organisationen bringen weitere 25
Millionen Euro auf, so dass das Programm über ein Gesamtvolumen von
etwa 55 Millio-nen Euro verfügt. Smart Data ist Teil der
Hightech-Strategie und der Digitalen Agenda der Bundesregierung.
Weitere Informationen zum Smart-Data-Technologieprogramm finden Sie
unter www.smart-data-programm.de.
Über Bundesverband Gesundheits-IT - bvitg e.V.
Der Bundesverband Gesundheits-IT (bvitg) vertritt in Deutschland
die führenden IT-Anbieter im Gesundheitswesen, deren Produkte in bis
zu 90 Prozent des ambulanten und stationären Sektors inklusive Reha-,
Pflege- und Sozialeinrichtungen eingesetzt werden. Über 70 Prozent
der Unternehmen sind international tätig. Aktuell werden durch den
Verband 60 Mitgliedsunternehmen vertreten.
Über die Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte
medizinische Forschung (TMF) Die Technologie- und Methodenplattform
für die vernetzte medizinische Forschung (TMF) ist die
Dachorganisation für die medizinische Verbundforschung in
Deutschland. Vom Bundesministerium für Bildung und For-schung
initiiert und seither aus öffentlichen Mitteln gefördert, erarbeitet
die TMF Konzepte und Lösungen für die interdisziplinäre und
standortübergreifende Forschungszusammenarbeit, u.a. in den Bereichen
IT, Datenschutz und Ethik.
Pressekontakt:
Hanna Irmisch
Smart-Data-Begleitforschung
c/o LoeschHundLiepold Kommunikation GmbH
Hauptstr. 28, 10827 Berlin
Tel.: 030 - 4000 652-25
Fax: 030 - 4000 652-20
E-Mail: smartdata@lhlk.de
Internet: www.smart-data-programm.de
Natalie Gladkov
Bundesverband Gesundheits-IT - bvitg e.V.
Taubenstraße 23, 10117 Berlin
Tel.: 030 - 206 22 58-18
E-Mail: natalie.gladkov@bvitg.de
Internet: www.bvitg.de
Jacob Aleyt
TMF - Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte
medizini-sche Forschung e.V.
Charlottenstraße 42, 10117 Berlin
Tel.: 030 - 22 00 247 - 23
Fax: 030 - 22 00 247 - 99
E-Mail: jacob.aleyt@tmf-ev.de
Internet: www.tmf-ev.de
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