Bremen, Dezember 2016. Spätestens, wenn die erste kräftige Zimtnote die Nase umschweift oder sich die süße Schärfe der Nelken beim Gang über den Weihnachtsmarkt bemerkbar macht, wird klar: Die Weihnachtszeit steht vor der Tür. Kein Feiertag wird so stark mit Gerüchen und Gewürzen in Verbindung gebracht, wie Weihnachten. Allerdings verzichten viele Menschen unwissend auf das besondere Genusserlebnis: „Zu Weihnachten gehören natürlich neben Zimt und Gewürznelken auch die Klassiker wie Piment, Kardamom und Koriander dazu. Aber mit dem gewissen Etwas wird aus dem Weihnachtsmenü ein würziger Höhepunkt“, erklärt Daniel König, Geschäftsführer des Bremer Gewürzhandels.
Zu einem der absoluten Geheimtipps für das Festessen zählt laut König die Muskatblüte, genannt Macis. „Der getrocknete Samenmantel der Muskatnuss war noch bis vor einigen Jahren sehr verbreitet in Westeuropa. Heute ist das Gewürz leider etwas in Vergessenheit geraten“, so König. Macis wird traditionell in Gebäck, aber durchaus auch in deftigen Fleischgerichten oder Wurstsorten verwendet. Der Geschmack erinnert in Teilen an die Muskatnuss, sei aber im direkten Vergleich deutlich feiner und milder. Ein ebenfalls in der winterlichen Küche bisher eher unbeschriebenes Blatt stellt die Tonkabohne dar. Die Hülsenfrucht aus dem nördlichen Südamerika besticht durch ihren süßlich-balsamischen Geschmack. „Die Tonkabohne hat ein herrliches Aroma von Bittermandel und Vanille und verpasst leckeren Milch- und Mehlspeisen eine besondere Würze“, sagt König und rät gleichzeitig zur Vorsicht. Denn die Tonkabohne ist nur in Maßen zu genießen, andernfalls drohen Unverträglichkeiten. Sie wird daher wie eine Muskatnuss gerieben. „So intensiv die Weihnachtszeit ist, so intensiv sind auch ihre Gewürze. Vorsichtig herantasten lautet die Devise“, ergänzt der Experte.
Wer in der Vorweihnachtszeit eine Alternative zu den klassischen Gewürzen sucht, dem legt Daniel König einen Tipp ans Herz: Zimtblüten. „Diese nelkenähnlichen Blüten sind im Prinzip nicht mehr als die unreifen Früchte des Zimtbaumes. Sie sind dafür hocharomatisch und können vielfältig verwendet werden“, rät er. Sein Kredo: mutig sein und so viel wie möglich ausprobieren. Zimtblüten etwa landen bei Daniel König in Süßspeisen und im Glühwein, allerdings finden einige der Zutaten durchaus den Weg in herzhafte Suppen oder Eintöpfe.
„Auch eine winterliche Soße für den Weihnachtsbraten kann eine Aufwertung durch ein paar wenige gemahlene Zimtblüten erfahren“, ergänzt er. Darüber hinaus verfeinern viele Gewürze nicht nur den Weihnachtsschmaus, sie steigern sogar das Wohlbefinden. „Eine Prise Kümmel, Fenchel oder Beifuß in der Weihnachtsgans hilft bei der Verdauung. Gerade bei fetthaltigen Gerichten kann dies ein wahrer Weihnachtssegen sein“, so der Gewürz-Fachmann.
Weitere kulinarische Inspirationen und Informationen zum Bremer Gewürzhandel gibt es unter www.bremer-gewuerzhandel.de.