Essen, NRW - Wann immer man über Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) spricht, fällt oftmals im gleichen Atemzug das Stichwort "Akupunktur" und es kommt häufig vor dass die TCM auf diese Behandlungsmethode reduziert wird. Dabei ist sie ein eigenes, umfassendes Heilkundesystem, basierend auf einem mehr als 3.000 Jahre alten Erfahrungsschatz, sie zeichnet sich durch vielfältige Methoden und Anwendungsgebiete aus, so haben sich die Diagnoseverfahren lange vor der westlichen wissenschaftlichen Medizin entwickelt und brauchen keine Apparate. Bei dieser Heilform handelt es sich um eine subtile Konstitutionstherapie, die aus der Beobachtung des Makrokosmos der Natur, Rückschlüsse auf den menschlichen Mikrokosmos zieht. In der TCM werden Körper, Seele und Umwelt somit nicht voneinander getrennt betrachtet, sondern alsindividuelle Einheit erfasst. So wird eine Krankheit immer als Zusammenspiel aus objektiven, relevanten Befunden (Puls- und Zungendiagnose, Farbe der Haut, Stuhl- und Harnuntersuchungen) und dem subjektivem Befinden eines Patienten gesehen. Der erfahrene Arzt Andreas Koepp ( http://www.tcm-koepp.com) ist ein Experte in Sachen TCM (Inhaber des CPC- (Certified Physician of Chinese Medicine) Zertifikats der SMS und der Universität Witten-Herdecke, nationale und internationale Lehrtätigkeit, Weiterbildungsbefugnis der Ärztekammer Nordrhein) und konnte uns interessante Einblicke in die Vorgehensweise bei Therapien geben, dabei wahren die Schwerpunkte "Depressive Verstimmungen" und wie kann die TCM helfen wenn sich eine Demenz-Erkrankung abzeichnet.
Die depressive Verstimmung
Ist eine Bezeichnung für leichte bis mittelschwere Depressionen. Die typischen Symptome einer depressiven Verstimmung sind meist Niedergeschlagenheit, Lustlosigkeit und eine oftmals beschleunigte Erschöpfung. Doch nicht jede gedrückte Stimmung ist gleich eine depressive Verstimmung, so Andreas Koepp im Gespräch. Temporäre Stimmungstiefs sind eine allgemein menschliche Erfahrung, die sich oft auf einen konkreten Anlass zurückführen lassen. Diese gedrückte Stimmung kann je nach Art des Anlasses, etwa nach dem Tod eines nahen Menschen oder einer Scheidung, Jobkündigung, Erziehungsproblematik und einiges mehr, dann durchaus einige Zeit anhalten. Selbst für kurzfristige Zustände von Freude bleiben die Betroffenen unempfänglich, wer unter einer depressiven Verstimmung leidet, ist Glücksgefühlen gegenüber gänzlich unfähig. Wenn Patienten über einen Zeitraum von min. 2 Wochen keine Freude empfinden, so spricht man von einer depressiven Verstimmung. Die Folgen werden sichtbar durch Energieverlust, Lustlosigkeit, Antriebslosigkeit, die physischen und psychischen Schädigungen können den Betroffenen weiter schädigen und zu massiven Depressionen führen. Nach der Theorie der TCM ist der Mensch eine Einheit. Wenn die depressive Verstimmung auftritt, werden die inneren Organe negativ beeinflusst, das Qi (die Lebensenergie) wird gestört. Begleitet von vielen körperlichen Problemen wie Herzklopfen, Blähung, Durchfall. Umgekehrt, wenn pathologische Veränderungen in den inneren Organen auftreten, wird auch die geistige Stimmung beeinflusst. Instabiler Blutdruck, schwer kontrollierbare Emotionen, ungemütliche und depressive Gefühle entstehen. Ziel einer Behandlung durch TCM ist, den Qi-Fluss (Energiefluss) anzuregen, das Immunsystem zu aktivieren. Hier werden oftmals sehr gute Resultate erreicht, mit einer sanften Behandlungsmethode und ohne nennenswerte Nebenwirkungen. Durch eine fachmännische Anwendung führt die TCM oft zu Heilerfolgen, da die Selbstheilungskräfte des Körpers, energetisch angeregt, ihre Heilkräfte im menschlichen Organismus besser entfalten könne, erklärt der in Essen praktizierende TCM-Arzt Andreas Koepp.
Die altersbedingte Demenz
Vergesslichkeit und Konzentrationsschwäche wird von vielen älteren Menschen bereits als Vorbote einer Alzheimer-Erkrankung wahrgenommen. Dies trifft in den meisten Fällen nicht zu. Trotzdem sollten sich betroffen Menschen die Mühe machen, die Ursachen sehr genau unter die Lupe zu nehmen. Die Schlüssel verlegt, die Telefonnummer der Tochter vergessen, die Türen offen gelassen, was steckt dahinter? Die Angst vor einer möglichen Demenz Diagnose führt bei vielen dazu, sich erst einmal gar nicht untersuchen zu lassen. Wenn dann die Symptome deutlicher und der Leidensdruck bei dem Patienten und den Angehörigen größer wird, dann erst führt der Weg zum Arzt. Richtiges, frühzeitiges Handeln wäre hier oftmals die besser Alternative so der TCM-Experte.
In Sachen altersbedingte Demenz und Chinesische Medizin gibt es funktionelle Therapieansätze die zur Linderung interessante Heilungswege aufzeichnet.
Die traditionelle chinesische Medizin unterscheidet nicht zwischen Alzheimererkrankung und vaskulärer Demenz. In der westlichen Medizin ist die Therapie kompliziert und nur symptomatisch, da keine Ursachenbehandlung besteht, meistens werden Medikamente für die Durchblutung und Ernährung des Gehirns, Dämpfung der Depressionen, Dämpfung der Entzündungen und ähnliche Präparate verabreicht. Wenn der Mensch altert, kommt es zum Ungleichgewicht seines Yins und Yangs und zur Beschädigung seiner gewonnenen gesunden Energie ZHEN QI, der eingeborenen Energie YUAN QI und der Nierenenergie SHEN QI. Alle diese Faktoren führen zum Verlust der Ernährung des Gehirns, das außerdem zusätzlich von weiteren negativen Einflüssen attackiert wird.
Die Symptome der Demenz fallen in die TCM-Kategorie "lao nian xing chi dai" und sind häufig mit Nierenleere und einer Schwächung des Marks, Milzleere, die zur Bildung von innerem Schleim, innerer Feuchtigkeit führt, aufsteigendem Leber-Yang, Blut- und/oder Schleimstagnation und deren Giftigkeit verknüpft.
Die Grundtherapie nach TCM ist die Mobilisierung der stagnierenden Energie Qi QI ZHI und der Blutblockade YU XUE und das Ausscheiden des Schleims TAN. Sonstige Beschwerden werden dann gemäß den individuellen Symptomen behandelt.
Zwar ist grundsätzlich kein Kraut gegen Demenz gewachsen. Doch in fast allen Kulturkreisen hat es erfolgreiche Ansätze gegeben, zumindest milde Formen von Demenzen auf phytotherapeutischer Basis zu behandeln. Die aktuellen Forschungsergebnisse lassen die Folgerung zu, dass es sinnvoll sein kann, sich früh in eine Untersuchung durch einen TCM-Facharzt zu begeben und sich gegebenenfalls eine TCM-Therapie zu begeben.
Behandlungsmethoden der Traditionellen Chinesischen Medizin
Allen Bereichen der Chinesischen Medizin liegen das gleiche Menschenbild, dieselben Grundkenntnisse und diagnostischen Verfahren zu Grunde.
-Akupunktur (mit Moxibustion, Schröpfen, Gua Sha)
-Ohrakupunktur
-Arzneimittellehre
-Ernährungslehre
-Qi Gong
Im Vergleich zu der analytisch orientierten Schulmedizin in Europa ist die chinesische Medizin eine Betrachtungsweise, in welcher der Organismus als organische Einheit verstanden wird und auch die Beziehung des Menschen zur Natur als eine Einheit angenommen wird. Vorbeugung von Krankheit (basierend auf dem Ungleichgewicht der Energie) gilt als höchstes Ziel in der Chinesischen Medizin. Die differenzierte, medizinische Diagnostik erlaubt es, diese energetischen Ungleichgewichte zu erkennen, bevor ernsthafte Störungen (Erkrankungen) auftreten. Mit dem bestehenden jahrhunderte- alten Wissen und den dadurch geeigneten therapeutischen Maßnahmen soll der Körper wieder in den Zustand der Harmonie versetzt werden. Diese Möglichkeiten sollte jeder besorgte Patient für seine Heilung und Gesunderhaltung in Betracht ziehen, ohne das westliche Medizinwissen abzulehnen, denn die TCM ist nur ein weiterer Weg, der in den individuellen, persönlichen Krankheits-erscheinungen die erhofften Energien zur Genesung bereitstellen kann und das ist auch der Anspruch der in meiner Praxis, so der TCM-Facharzt Andreas Koepp.
TCM als Forschungsgebiet der medizinischen Universität Graz
Die Bedeutung der TCM hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Rund siebzig Prozent der Österreichischen Bevölkerung wollen eine Ergänzung der Schulmedizin durch komplementär-medizinische Angebote. Mit achtzig Prozent ist die Akzeptanz der TCM besonders hoch. Doch nicht nur in der Bevölkerung, auch bei den Ärzten selbst ist ein gesteigertes Interesse zu verzeichnen. So werden mittlerweile TCM-Ausbildungen, wie sie etwa die Medizinische Universität Graz in einem speziellen Studienmodul bereits anbietet, von der Ärztekammer anerkannt. Für den Standort Graz kann die Etablierung des Kompetenzzentrums nachhaltige positive Auswirkungen haben: "Wir wollen bereits bestehende Kooperationen mit anderen Institutionen, die im Bereich TCM forschen, weiter ausbauen und auch den Know-how-Transfer zwischen Österreich und China intensivieren", so Gerhard Litscher. Für die erste Projektphase wurden vom Zukunftsfonds des Landes Steiermark 300.000 Euro zur Verfügung gestellt. Und die Chancen stehen gut, dass der Bund noch einiges dazulegt: Denn TCM ist im neuen Regierungsprogramm verankert. Im Nachbarland Schweiz ist die TCM eine anerkannte Heilbehandlung zur schulmedizinischen Basisversorgung. (Ende) RZ
Agentur: http://www.zaronews.world - Quellen/Links
https://www.medunigraz.at/tcm-forschungszentrum/
https://de.wikipedia.org/wiki/Traditionelle_chinesische_Medizin
http://www.chiway.ch/tcm-in-der-schweiz.html
http://www.netdoktor.at/therapie/tcm-8636