Der Ernährungsreport enthält neben einer Reihe von
Widersprüchen, Allgemeinplätzen und eher als Beilagen zu
betrachtenden Schmankerln (Beispiel: Westdeutsche naschen häufiger
als Ostdeutsche) auch Aussagen, die als echte Handlungsaufforderung
an die Politik zu verstehen sind. Zu den Widersprüchen, die die
Befragung aufdeckt, gehört die Tatsache, dass zwar die meisten
Deutschen leckeres und gesundes Essen haben wollen - aber nur die
wenigsten bereit sind, dafür auch selbst Hand anzulegen. Sprich: Nur
eine Minderheit will sich an den Herd stellen und dafür Sorge tragen,
dass auch wirklich etwas Frisches auf den Teller kommt. Selbst kochen
gilt als zu aufwändig und - häufig völlig zu Unrecht - zu teuer. Zu
den Allgemeinplätzen der Studie gehört die Erkenntnis, dass die
meisten Befragten Wert auf eine schnelle Zubereitung legen und
besonders die jüngeren eine Fertigpizza und sonstiges Fast Food
bevorzugen. Hier wiederum schließt sich der Kreis zu den Teilen des
Reports, denen die Politik tatsächlich starke Beachtung schenken
sollte. Denn die Grundlagen für ein in mehrfacher Hinsicht gesundes
Verhältnis zum Essen werden zu Hause, im Kindergarten und in der
Schule gelegt. Deshalb ist es zunächst einmal zwingend geboten, dass
für das Essen in den Mensen in allen Bundesländern verbindliche
Qualitätsstandards eingeführt werden - wie von der großen Mehrheit
der Befragten gefordert. Und: Das Thema Ernährung muss auch in
Lehrplänen stärker behandelt werden. Da viele Eltern offenbar nicht
willens oder in der Lage sind, ihren Kindern das Nötige mit auf den
Weg zu geben, müssen andere dieses Defizit ausgleichen.
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