Köln im Januar 2016. Für gesunde und strahlende Zähne ist die tägliche Mundhygiene besonders wichtig. Neben Karies kann eine mangelnde Hygiene auch die sogenannte Gingivitis, also eine Entzündung des Zahnfleisches, sowie Parodontitis, eine Entzündung des knöchernen Zahnhalteapparats, auslösen. Um diese Infektionen dauerhaft zu behandeln, gibt es heutzutage schonende minimalinvasive Methoden. Mit antibakteriellen, entzündungshemmenden Laserverfahren lassen sich beispielsweise schmerzfrei Keime an schwer zu erreichenden Stellen bekämpfen. „Durch mikrochirurgische Operationstechniken decke ich nach einer Parodontitis freiliegende Zahnhälse ab, was einen schnellen Heilungsprozess sowie hervorragende ästhetische Ergebnisse ermöglicht“, erklärt Dr. med. dent. Thea Lingohr MSc., Zahnärztin und Oralchirurgin aus Köln und Inhaberin der Zahnarztpraxis Dr. Lingohr & Kollegen.
Laser-Behandlung bei Parodontitis
Gingivitis oder Parodontitis entwickeln sich, wenn durch unzureichende Reinigung der Zähne die Menge der Bakterien zunimmt. Diese Bakterien setzen sich im Zahnbelag (Plaque) fest, der sich langsam Richtung Zahnwurzel ausbreitet. Zwischen Zahnfleisch und Zahnwurzel bildet sich ein Spalt, die sogenannte Zahnfleischtasche, die einen idealen Lebensraum für die Bakterien bietet. „Damit die Entzündungsherde bei einer Parodontitis abklingen, müssen wir die Bakterien auch aus diesen schwer zugänglichen Stellen entfernen. Mit konventionellen Behandlungsmethoden lassen sich nicht immer alle Keime restlos beseitigen, deshalb nutzen wir in unserer Praxis einen Dioden-Laser, mit dem wir bis zu 99 Prozent der Bakterien abtöten“, berichtet Dr. Thea Lingohr. Für die Behandlung bringt die Fachärztin einen Farbstoff in die entzündeten Taschen ein, der sich an die Zellwände der Bakterien heftet. Durch die Aktivierung des Farbstoffes mittels Laser werden die Bakterienwände zum Platzen gebracht. Gesunde Zellen des Parodontalgewebes bleiben während der schmerzfreien Laser-Behandlung intakt. Bei starken Entzündungen steigert das Laser-Verfahren den Therapieerfolg deutlich und vermeidet so unter Umständen notwendige operative Folgebehandlungen. Der Lichtstrahl des Dioden-Lasers lässt sich jedoch auch als gewebeschonendes Skalpell einsetzen. Dabei verdampft die große Energiemenge das umliegende Gewebe und verschließt die Gefäße. „Dieses Verfahren setze ich bei kleineren chirurgischen Eingriffen ein, beispielsweise für das Durchtrennen von Lippenbändchen oder die Korrektur des Zahnfleischs, wobei ich dieses für eine regelmäßige Zahnfleischlinie auffülle oder verkürze. So entstehen keine offenen Wunden, die aufwendig vernäht werden müssen“, erklärt Dr. Lingohr weiter.
Vielseitiger Einsatz des Operationsmikroskops
Nach einer Parodontitis liegen häufig die Zahnhälse frei, was nicht nur ein ästhetisches Problem darstellt, sondern auch Schmerzen durch Kälte, Wärme und Süßes verursacht sowie das Kariesrisiko deutlich erhöht. Zur Abdeckung der Zahnhälse entnimmt die Fachärztin ein sogenanntes freies Schleimhauttransplantat vom Gaumen und transplantiert es in den betroffenen Bereich. „Bei der Anwendung eines Operationsmikroskops verwende ich viel kleinere Instrumente, wodurch der Heilungsprozess schneller verläuft und sich sehr gute ästhetische Ergebnisse erzielen lassen. Im Vergleich zu herkömmlichen Lupenbrillen erlaubt mir das Mikroskop präziseres Arbeiten und optimiert die genaue Vorgehensweise. Denn die vergrößerte Darstellung zeigt Details von Kiefer, Zähnen und Weichgewebe“, berichtet Dr. Lingohr. Diese Vorteile nutzt die Fachärztin auch bei Zahnimplantaten, da diese nach der Einheilzeit noch einmal freigelegt werden, um sie mit einem sogenannten Gingivaformer passgenau zu versehen. Er formt die Schleimhaut natürlich aus und ermöglicht die darauf folgende Versorgung mit einer Zahnkrone. Zudem führt die detaillierte Ansicht auch zu einer optimalen Anpassung von Füllungen, wodurch Spalten verhindert werden, an denen sich später Karies bildet. Mit dem Operationsmikroskop lässt sich auch Karies erkennen und behandeln, da dank der Vergrößerung eine Unterscheidung zwischen einfachen Zahnverfärbungen und kariösen Stellen möglich ist. „Ebenso benutzen wir in der Praxis das Mikroskop bei der sogenannten Endodontie, also der Behandlung des Zahninneren. So lassen sich Kanaleingänge der Zahnwurzel, die mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind, finden und anschließend behandeln“, erklärt Dr. Lingohr abschließend.