(ADAC TruckService) Wenn am Wochenende die Temperaturen wieder auf
zweistellige Minusgrade sinken, steigt die Gefahr von Eisplatten auf
Lkw-Dächern. "Besonders kritisch wird es, wenn wie in den kommenden
Tagen starke Schneefälle, Wind und Blitzeis zusammenkommen. Dann
hilft nur spezielle Technik und Vorbeugung," sagt Werner Renz,
Geschäftsführer der ADAC TruckService GmbH & Co. KG, Laichingen.
Lkw-Fahrer sollten ein besonderes Augenmerk auf die
Abfahrtskontrolle legen, vor allem die Kontrolle der Fahrzeugdächer
ist Pflicht. Herabfallende Schnee- und Eisplatten gefährden die
anderen Verkehrsteilnehmer und müssen vor Fahrtantritt unbedingt
beseitigt werden.
Der ADAC TruckService rät, bei Extremwetterlagen überdachte
Parkplätze zu nutzen oder Lkw-Parkplätze anzufahren, die über fest
installierte Schneegerüste verfügen, von denen aus das Lkw-Dach mit
einem Besen und Schneeschieber gesäubert werden kann.
Am besten lassen sich Eis und Schnee mit einer Dachheizung
entfernen oder mit einem auf dem Dach installierten Luftbalg
abschütteln. Mittlerweile sind Airbag-Systeme verfügbar, bei denen
man einen Schlauch unter der Plane durchführt und diesen an die
Luftanlage des Lkw anschließt. Der Fahrer bläst den Schlauch auf und
die Plane wölbt sich nach oben. Schmelzwasser, Schnee und Eis können
so effektiv entfernt werden.
Allerdings ist solche Sonderausstattung teuer und in den meisten
Fällen muss der Fahrer auf andere Methoden ausweichen.
Ist der Anhänger leer, kann der Fahrer die Plane von innen mit
einer Latte heben und die Schwerkraft erledigt das Übrige. Bei
Planenaufliegern können sich im Gegensatz zu festen Aufbauten
immerhin leicht hundert Liter Wasser ansammeln. Vorbeugend lässt sich
über die Luftfederung der Hinterachse der Auflieger nach dem
Abstellen in eine leichte Schräglage bringen. So kann Schmelzwasser
abfließen, noch bevor sich Eisplatten bilden.
Aus Sicherheitsgründen unbedingt vermeiden sollte man auf das
Lkw-Dach zu klettern oder ungesichert auf einer Leiter zu hantieren.
Eine der häufigsten Unfallursachen ist nach Angaben der
Berufsgenossenschaft das Wegrutschen der Leiter. Diese sollte im
Winkel von 65 bis 70 Grad angelegt und mit einem Leitergurt gegen
Wegrutschen oder Umkippen gesichert werden. Für einen sicheren Stand
sollte der Fahrer die obersten drei Sprossen nicht besteigen.
Geeignet sind außerdem mobile Anlegeleitern mit Rückenschutz. Sofern
die örtlichen Gegebenheiten es zulassen, kann der Lenker notfalls
einen Kurvenparcour fahren, um Eisplatten zu entfernen. Dabei müssen
Personen- und Sachschäden sowie Verkehrsbehinderungen ausgeschlossen
sein und das Gelände wieder vom Eis geräumt werden. Keine gute Idee
ist es, Eisplatten mit heißem Wasser zu lockern, denn dieses gefriert
bei kalten Temperaturen noch schneller als kaltes. Keinesfalls sollte
der Fahrer jedoch losfahren, ohne das Dach von Eis und Schnee zu
befreien. Hier droht ein Verwarnungsgeld von 25 Euro, aber vor allem
akute Gefahr für Leib und Leben. Passieren durch herabfallende
Eisplatten Unfälle oder kommen Personen zu Schaden, muss der Fahrer
mit einer Anzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung oder Tötung und
einer Haftstrafe rechnen.
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Marion-Maxi Hartung
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