Medikamente können als Nebenwirkung müde machen oder zur
Schlaflosigkeit führen. "Wer dauerhaft Medikamente einnimmt, sollte
mit dem Apotheker auch über diese Nebenwirkungen sprechen", sagte
Apothekerin Hiltrud von der Gathen beim internationalen
Fortbildungskongress pharmacon. "Ein solches Beratungsgespräch kann
verhindern, dass man gegen eine möglicherweise vermeidbare
Nebenwirkung ein weiteres Mittel einnimmt."
"Dass zum Beispiel Medikamente gegen Schlafstörungen auch tagsüber
müde machen können, leuchtet jedem Patienten ein. Aber es gibt viele
Medikamente, bei denen Patienten von dieser Nebenwirkung überrascht
sind. Ein Gespräch mit dem Apotheker öffnet dann die Augen", sagte
die Apothekerin. Müde fühlen sich zum Beispiel Patienten, die zu
wenig oder zu viel Kalium im Blut haben. Ursache kann eine zu hohe
Dosis von Abführmitteln oder wasserausschwemmenden Diuretika sein.
Von der Gathen: "Diuretika können auch durch eine Austrocknung müde
machen. Deshalb ist es wichtig, während der Behandlung mit Diuretika
genug zu trinken." Wenn Blutdrucksenker eingenommen werden, sinkt der
Blutdruck. Das kann vor allem zu Beginn der Behandlung Ältere schlapp
machen.
Einige Medikamente führen zu Schlafstörungen. Manche der so
genannten Grippemittel enthalten Pseudoephedrin. Dieser Wirkstoff
wirkt gegen Schnupfen, macht aber als Nebenwirkung wach. Deshalb
solche Präparate am besten nur morgens oder mittags einnehmen. Auch
Diuretika können den Schlaf stören, wenn sie erst abends eingenommen
werden und der Patient deshalb nachts die Toilette aufsuchen muss.
Von der Gathen: "Das Annahme, dass alle Psychopharmaka müde
machen, ist falsch." Die Nebenwirkungen dieser Medikamente hängt vom
jeweiligen Wirkstoff ab und die Einnahmezeit sollte daran angepasst
werden. Zum Beispiel macht das gegen Depressionen eingesetzte
Venlafaxin eher wach und wird deshalb bevorzugt morgens eingenommen.
Antidepressiva mit dem Wirkstoff Mirtazapin wirken hingegen
beruhigend und werden vor allem abends eingenommen.
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