In Deutschland ist man mit dem Ruf nach neuen
Regelungen schnell bei der Hand. So auch beim Thema Senioren im
Straßenverkehr. Mancher sagt, Senioren sollten verpflichtende
Testfahrten machen, Pflichtbesuche beim Arzt abhalten oder gleich
ganz aufs Auto verzichten. Ja - es gibt schlimme Unfälle, an denen
Senioren beteiligt sind, es kommt zu Geisterfahrten älterer
Verkehrsteilnehmer auf der Autobahn. Ältere Menschen verlieren, das
zeigen die Zahlen des Statistischen Bundesamts, in komplexen
Situationen auf der Straße schneller den Überblick als die Jüngeren.
Allerdings verunglücken die Senioren-Autofahrer seltener als die
Jüngeren. 2015 betrug ihr Anteil an Unfällen mit Personenschaden
lediglich 12,9 Prozent. Das muss noch nicht heißen, dass sie die
sichereren Fahrer sind - ältere Autofahrer sind schlicht weniger auf
der Straße als die Jüngeren. Das wird sich angesichts der
gesellschaftlichen Entwicklung in den kommenden Jahren ändern. Doch
diese Bevölkerungsgruppe pauschal zu Pflichttests zu verdonnern, wird
die Unfallstatistiken mit Verletzten und Toten insgesamt nicht
verbessern. Stattdessen sollte man an die Freiwilligkeit appellieren.
Ältere Menschen sollen selbst entscheiden, ob und in welchem Abstand
sie sich vom Arzt checken lassen. Man kann ihnen nicht die so immens
wichtige Mobilität nehmen. Auch sind Senioren heute immer länger fit.
Statt die älteren Autofahrer zu gängeln, sollte der Gesetzgeber
lieber die Strafen für Smartphone-Benutzung beim Fahren drastisch
erhöhen. Das würde für mehr Sicherheit auf der Straße sorgen.
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Andreas Trapp
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