Die Wintermonate sind für viele Menschen eine besondere Herausforderung: Das trübe Grau schlägt aufs Gemüt, Winterdepressionen gehen auf das fehlende Sonnenlicht zurück. Hier lässt sich gezielt mit einer Lichttherapie gegenwirken - auch ohne spezielles Lichttherapiegerät.
Es ist zwischenzeitlich wissenschaftlich belegt, dass der menschliche Organismus auf das natürliche Tageslicht geeicht ist: Sobald die Sonne aufgeht und auf das Auge trifft, wird die Hormonproduktion angekurbelt. Der Melatonin-Spiegel sinkt durch eine verstärkte Serotonin-Ausschüttung - der Mensch wird wach und aktiv. Mit abnehmendem Tageslicht kehrt sich der Prozess um und die Ruhephase wird eingeläutet. Wird es nun im Winter gar nicht richtig hell, schaltet der menschliche Körper auf einen Energiesparmodus um. Dieser Prozess ist vergleichbar mit dem Winterschlaf, nur dass das heutige Leben diese Form der Anpassung an widrige Witterungsverhältnisse überflüssig gemacht hat.
Lichtdefizit ausgleichen: Mit Vollspektrumlicht Winterdepressionen behandeln
Trotzdem können einige Menschen nicht richtig in die Aktivphase umschalten - sie bleiben müde, obwohl sie viel schlafen, fühlen eine schwere Traurigkeit und verspüren einen Heißhunger auf Süßes und Kohlehydrate. Sobald das Frühjahr naht, verschwinden die Symptome, allerdings lagern sich bis dahin in der Regel einige zusätzliche Pfunde auf den Rippen ab. Im Gegensatz dazu können andere depressive Störungen mit mangelndem Appetit und daraus resultierendem Gewichtsverlust sowie einer nervenzehrenden Schlaflosigkeit einhergehen. Schwierig wird es, wenn beide Störungen aufeinandertreffen - eine Lichttherapie ist allerdings immer vorteilhaft.
Lichttherapie als probates Mittel - ganz ohne Nebenwirkungen
Vor allem bei leichten oder mittleren Winterdepressionen kann der Einsatz von Vollspektrumlicht sehr gute Erfolge erzielen, bei anderen depressiven Störungen wird so zumindest die Behandlung unterstützt. Die Bestrahlung eines speziellen Lichttherapiegerätes sollte dazu aus nächster Nähe und für 20 bis 60 Minuten genossen werden. Ein schönes Beispiel ist das Saul-Biolicht-System, hier wird hochwertiges Vollspektrumlicht von einem Farbspiel begleitet: Mit rötlichem Licht beginnt der Tag, um fließend in die Goldtöne des Vormittags und schließlich in das silbrigen Licht der Mittagssonne überzugehen. Es gibt weitere und schön designte Lichttherapiegeräte, die sich unkompliziert in den Ess- oder Arbeitsbereich integrieren lassen. Eine probate und leicht zu bewerkstelligende Alternative als erster Schritt kann auch der Einsatz von Vollspektrumlicht im täglichen Leben sein.
Vollspektrumlicht als permanenten Lichttherapie verwenden
Wissenschaftliche Studien gehen in der Regel davon aus, dass sehr helles Licht, hier ist von 10.000 Lux und mehr die Rede, notwendig ist, um eine messbare Wirkung zu erzielen. Dabei ist es nicht die pure Helligkeit, die vom entscheidenden Rezeptor im Auge erfasst wird, sondern das Lichtspektrum: Je näher dieses an das des natürlichen Sonnenlichtes heranreicht, desto effektiver ist der Einsatz. Dieses besteht aus den Regenbogenfarben, enthält aber auch UV-A-, UV-B- und Infrarotanteile. Es ist also sehr viel wichtiger, auf die Qualität zu achten als nur auf die Quantität: Bei hochwertigem Vollspektrumlicht können manchmal schon Lichtstärken von 600 bis 2.500 Lux in der Regel ausreichen.
So bietet sich zum Beispiel der Austausch der Beleuchtung am Schreibtisch oder am Lieblingsplatz an, um bei normaler Lichtstärke schon eine Stimmungsaufhellung zu erreichen. Wichtig ist nur, dass gegen Abend der Lichtkonsum eingestellt wird - schließlich soll dann die Ruhephase beginnen. Wie Licht-gut-achter Michael Grassegger betont, lassen sich die meisten Lampen ganz unkompliziert mit Vollspektrumlicht ausstatten, um den natürlichen Wach- und Schlaf-Rhythmus zu unterstützen. by natur-nah.de