Wiesbaden, 9. Februar 2017. Schnupfen, Husten, Heiserkeit: In den nasskalten Monaten haben Erkältungsviren Hochsaison. Balsame, Duftöle und Lösungen zum Inhalieren versprechen Linderung und endlich freies Durchatmen. Doch für Säuglinge und Kleinkinder stellen sie eine große Gefahr dar. "Erkältungs- und Entspannungspräparate enthalten oft ätherische Öle, die für Kinder unter zwei Jahren giftig sein können", erklärt Dr. Marko Ostendorf, Arzt beim Infocenter der R+V Versicherung. "Wenn einige Tropfen versehentlich in Mund oder Nase gelangen kann sich im schlimmsten Fall der Kehlkopf durch einen krampfartigen Reflex verschließen."
Besonders empfindlich reagieren kleine Kinder auf typische Erkältungshelfer wie Kampfer-, Eukalyptus-, Pfefferminz- und Teebaumöl. Schon ein paar Tropfen können reichen, um bei den Kleinen lebensbedrohliche Atembeschwerden hervorzurufen. Weitere Folgen können Haut- und Schleimhautreizungen, Erbrechen, Bewegungsstörungen oder sogar Krampfanfälle sein. "Deshalb sollten Eltern die rezeptfreien Mittel bei ihren Kindern nur mit großer Vorsicht oder gar nicht anwenden", empfiehlt der R+V-Arzt. Dazu gehören zum Beispiel auch Chinaöle, wärmende Balsame und Erkältungsbäder.
Bei Symptomen sofort Notarzt rufen
Wenn ein Säugling oder Kind akute Symptome zeigt, sollten Eltern sofort einen Notarzt rufen. Als Erstmaßnahmen nach Hautkontakt können die betroffenen Stellen mit Wasser abgespült werden. Haben Kinder die naturnahe Arznei in den Mund bekommen, empfiehlt Dr. Ostendorf die Gabe von Tee oder Wasser zur Verdünnung.