fit und munter - BKK Dachverband: Morbi-RSA vor Manipulationen schützen - Eine Reform des Morbi-RSA ist überfällig

fit und munter

BKK Dachverband: Morbi-RSA vor Manipulationen schützen - Eine Reform des Morbi-RSA ist überfällig



Verzerrungen im Finanzausgleich der gesetzlichen
Krankenversicherung verhindern einen fairen Wettbewerb der Kassen
untereinander. Daher begrüßen die Betriebskrankenkassen ausdrücklich,
dass im Heil- und Hilfsmittelversorgungsgesetz (HHVG) nun auch
Maßnahmen verankert werden sollen, die Manipulationsmöglichkeiten im
Morbi-RSA reduzieren. So soll die Diagnosebeeinflussung unterbunden
werden, indem eine Beratung der Ärzte durch Kassen sowie die
Vergütung von ärztlichen Diagnosen verboten wird.

"Es darf nicht sein, dass Krankenkassen und Ärzte einen Anreiz
haben die Diagnosen ihrer Patienten zu verschlimmern, um die
Zuweisungen aus dem Morbi-RSA zu optimieren", betont Franz Knieps,
Vorstand des BKK Dachverbandes.

Dreh und Angelpunkt wird künftig sein, dass die Einhaltung dieser
Maßnahmen von allen Aufsichtsbehörden in gleicher Intensität
überprüft und nachgehalten wird. Gleichzeitig dürfen die Regeln nicht
darüber hinwegtäuschen, dass momentan Symptome, nicht aber die
Ursachen bekämpft werden.

"Die Anreize zur Manipulation werden so lange vorhanden sein, wie
an den ambulanten Diagnosen zur Abbildung ambulanter Morbidität
festgehalten bzw. die Qualität der Kodierung nicht entscheidend
verbessert wird", so Knieps.

Ein fairer Wettbewerb unter den Kassen scheitert derzeit auch
daran, dass regionale Unterschiede der Kosten von Versorgung nicht in
den Finanzausgleich eingehen. Daher begrüßen die
Betriebskrankenkassen, dass künftig wieder Regionalkennzeichen für
Zwecke der Auswertung und Analyse des RSA zur Verfügung stehen
sollen. Stellt man dabei jedoch auf den Gemeindeschlüssel statt auf
Postleitzahlen ab, würde z.B. die Gemeinde Berlin mit mehreren
Gemeinden im Hochschwarzwald verglichen. Die besondere Situation der
Ballungsräume, wie z. B. Rhein-Main, Ruhrgebiet oder Berlin, würden
also nicht abgebildet.

Den Auftrag des BMG an den Wissenschaftlichen Beirat des
Bundesversicherungsamtes, ein Sondergutachten zum Morbi-RSA zu
erstellen, sehen drei Kassenarten als einen wichtigen Teilerfolg. Das
Gremium soll die Wirkung des RSA überprüfen sowie die Folgen
relevanter Vorschläge zur Veränderung des Morbi-RSA abschätzen.

"Gemeinsam mit Gesundheitspolitikern aller vier Fraktionen im
Deutschen Bundestag haben die Ersatzkassen, die Innungskrankenkassen
und die Betriebskrankenkassen eine solche Grundlage für politische
Entscheidungen nach der Bundestagswahl gefordert", so Knieps. Denn
die Reform des Morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleichs
(Morbi-RSA) ist überfällig und ein zentrales Anliegen des BKK
Dachverbandes sowie der meisten anderen Kassenarten.

Der BKK Dachverband ist die politische Interessenvertretung von 78
Betriebskrankenkassen und vier BKK Landesverbänden mit rund zehn
Millionen Versicherten.



Pressekontakt:
BKK Dachverband e.V.
Andrea Röder
Stellvertretende Pressesprecherin
TEL (030) 2700406-302
FAX (030) 2700406-222
E-Mail: andrea.roeder@bkk-dv.de

Original-Content von: BKK Dachverband e.V., übermittelt durch news aktuell
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