fit und munter - Volkskrankheit Arthrose – Wenn Bewegung schmerzt

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Volkskrankheit Arthrose – Wenn Bewegung schmerzt

Ursachen und Therapie der degenerativen Gelenkerkrankung
Berlin im Februar 2017. Wenn die Gelenke schmerzen, stellt Arthrose in den meisten Fällen die Ursache hierfür dar. Arthrose ist eine degenerative Gelenkerkrankung, die als die am häufigsten auftretende Gelenkerkrankung weltweit gilt. Hierbei treten Verschleißerscheinungen des Gelenkknorpels auf. Knorpel ist eine im gesunden Zustand glatte und elastische Gewebeschicht, die als Stoßdämpfer der Gelenke dient und so verhindert, dass Knochen direkt aufeinanderreiben. „Theoretisch kann Arthrose in jedem Gelenk des menschlichen Körpers auftreten, aber in der Regel sind insbesondere die Knie- und Hüftgelenke als körpertragende Gelenke und die Lendenwirbelsäule davon betroffen, da diese Gelenke einer stärkeren Belastung standhalten müssen. Mit zunehmendem Alter leidet jeder Mensch unter Gelenkverschleiß. Aber erst wenn die Degeneration mit starken Beschwerden einhergeht, spricht man von einer Gelenkerkrankung. Im Vergleich erkranken Frauen öfter an Arthrose als Männer. Warum das so ist, wissen Mediziner allerdings noch nicht, fest steht aber, dass es eine familiäre Häufung gibt“, erklärt Dr. Johannes Knipprath, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und ärztlicher Leiter der Avicenna Klinik Berlin.

Verschleiß beginnt schleichend
Knorpelgewebe setzt sich zu rund 70 Prozent aus Wasser, zu rund 25 Prozent aus Kollagenfasern und anderen Proteinen sowie zu etwa 5 Prozent aus Knorpelzellen zusammen. Bei Arthrose verliert die Knorpelsubstanz an Festigkeit sowie Elastizität und dünnt aus. Im schlimmsten Fall verschwindet der Knorpel zwischen zwei Knochenenden sogar komplett. Zu Beginn verläuft eine Arthrose meist ohne Symptome, auch wenn der Knorpel schon leichte Veränderungen aufweist. Im weiteren Verlauf schrumpft der Gelenkspalt immer mehr. Dies führt zu einer erhöhten Belastung der Knochen, die eine abnehmende Beweglichkeit und Schmerzen der Gelenke verursacht. Dabei treten zu Beginn Schmerzen bei Bewegung auf, die in späteren Stadien der Erkrankung auch in Ruhe nicht mehr nachlassen. Arthrose entsteht aus unterschiedlichen Gründen. „So können etwa Über- oder Fehlbelastung die Entstehung von Arthrose begünstigen. Überlastung entsteht beispielsweise durch Übergewicht oder eine zu hohe Belastung in Form von Leistungssport oder täglich schwerer körperlicher Arbeit. Ursachen für Fehlbelastungen können Fehlstellungen durch X- oder O-Beine sein. Arthrose kann aber auch durch posttraumatische Veränderungen in Folge eines Unfalls entstehen“, weiß Dr. Knipprath.

Kampf gegen die Schmerzen
Da Knorpelzellen sich nur bei Kindern regenerieren, gilt eine Arthrose als nicht heilbar. Allerdings können Ärzte das Fortschreiten der Erkrankung verzögern und die Symptome lindern. Mit konservativen nichtoperativen Therapien, wie Physiotherapie oder physikalischer Therapie, fördern Therapeuten die Beweglichkeit der Gelenke und regen deren Durchblutung an. Zudem helfen Medikamente gegen Schmerzen. „Verschaffen nichtoperative Verfahren den Patienten nicht mehr ausreichend Linderung, muss oftmals ein chirurgischer Eingriff erfolgen. Als gängige Maßnahmen gelten hierbei die arthroskopische Mikrofrakturierung, eine Knorpeltransplantation oder das Einsetzen eines künstlichen Gelenks, der sogenannten Endoprothese“, so der Facharzt.

Vorbeugung wichtig!
Viele Menschen mit der Diagnose Arthrose leiden an einer Einschränkung der Lebensqualität. Deshalb gilt es bereits der Entstehung vorzubeugen beziehungsweise den Ausbruch zu verzögern. Ein entscheidender Faktor beim Auftreten von Arthrose ist das Gewicht, da Übergewicht die Belastung der Gelenke erhöht und so die Entstehung von Arthrose fördert. Um das Normalgewicht zu erreichen, bietet sich eine gesunde und ausgewogene Ernährung an, die gleichzeitig auch für eine ausreichende Versorgung der Gelenke mit Nährstoffen sorgt. Regelmäßige Bewegung in Form von Schwimmen, Wandern, Walken, Radfahren oder Skilanglauf hilft ebenso Arthrose vorzubeugen, denn diese Art von Bewegung sorgt für eine bessere Versorgung des Gelenkknorpels mit Nährstoffen und einen besseren Abtransport von Abfallstoffen. „Selbst die Auffassung, dass Joggen schädlich für die Gelenke ist, gilt mittlerweile als teilweise überholt – es stellt kein Problem dar, täglich 10 Kilometer zu joggen, allerdings sollten Läufer diese Strecke nicht überschreiten, sonst wirkt sich dies tatsächlich negativ auf die Gelenke aus“, erklärt Dr. Knipprath abschließend.

Weitere Informationen unter www.avicenna-klinik.de oder www.facebook.de/avicennaberlin
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