Die Menschheit wird immer dicker. Fast ein Zehntel der
Weltbevölkerung gilt heute als übergewichtig. Der Hauptgrund:
Industriell gefertigte Lebensmittel erobern die Welt. Die
ZDF-Umweltreihe "planet e." beleuchtet am Sonntag, 19. Februar 2017,
16.30 Uhr, die "globalen Dickmacher - Wie die Lebensmittelindustrie
die Armen verführt". Am Beispiel von Brasilien und Kenia wirft
"planet e." einen Blick auf die Ernährungssituation vonMillionen
Menschen in Schwellen- und Entwicklungsländern.
Für die multinationalen Lebensmittelkonzerne sind diese Länder vor
allem Wachstumsmärkte, in denen das Geschäft mit industriell
gefertigten Lebensmitteln boomt: Kekse, Cola und Fertigprodukte mit
viel Zucker, Salz oder Geschmacksverstärkern ersetzen vielerorts
traditionelles Essen. Davor warnt Professor Carlos Monteiro aus
Brasilien, Berater der Weltgesundheitsorganisation und
Ernährungswissenschaftler, der zu den Zusammenhängen zwischen Armut
und Übergewicht forscht: Gesellschaften, die früher an
Mangelernährung und Untergewicht litten, bekommen nun Probleme mit
Zivilisationskrankheiten. Bei einer Bevölkerung von 200 Millionen
haben in Brasilien rund 40 Millionen Menschen Übergewicht und 14
Millionen leiden an ernährungsbedingtem Diabetes.
Auch Kenia, die stärkste Volkswirtschaft Ostafrikas, haben die
Lebensmittelmultis als lukrativen Markt ausgemacht.
Ernährungswissenschaftler Clifford Gikunda beobachtet, wie Konzerne
ihre Produkte immer mehr in günstigen Kleinstpackungen verkaufen,
damit sie auch die Ärmsten als Kunden für sich gewinnen können. Viele
Kenianer halten Nahrungsmittel, die aus dem Westen kommen, für
gesünder als ihr traditionelles Essen, ersetzen Maisbrei und Gemüse
durch Nudeln oder Toastbrot.
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