Die Häufigkeit allergischer Reaktionen in Deutschland hat in den vergangenen Jahrzehnten zugenommen. Laut AOK-Kinderreport ist inzwischen knapp jedes vierte Kind von einer Allergie betroffen. Kinder leiden häufig an Neurodermitis und an Heuschnupfen. Ernährungsgewohnheiten, wie ein häufiger Fastfood-Konsum von Kindern und Jugendlichen, erhöht das Risiko für das Auftreten allergischer Erkrankungen. Zahlreiche Studien belegen aber, dass die Entstehung allergischer Erkrankungen auch durch die Mikronährstoffversorgung beeinflusst wird:
Im Januar 2017 wurde eine Metaanalyse iranischer Wissenschaftler publiziert, in der 21 Beobachtungsstudien ausgewertet wurden. Kinder mit einer 25-OH-Vitamin-D-Konzentration größer 30 ng/ml zeigten eine signifikant niedrigere Sensibilisierung durch Luftallergene. Männer mit einer Serumkonzentration von über 30 ng/ml 25-OH-Vitamin-D hatten im Vergleich zu Männern mit einer Vitamin-D3-Konzentration unter 20 ng/ml weniger häufig Heuschnupfen.
Koreanische Wissenschaftler haben im November 2015 publiziert, dass Patienten mit allergischer Rhinitis vermehrt oxidativen Stress aufwiesen. Bereits 2013 wurde veröffentlicht, dass eine erhöhte Vitamin-C-Aufnahme bei Kindern mit einer Verminderung der Symptome von allergischer Rhinitis assoziiert war. Die Vitamin-C-Versorgung spielt zur Prävention und Behandlung allergischer Erkrankungen auch deshalb eine wichtige Rolle, da Vitamin C einen Antihistamin-Effekt hat. Vitamin C vermindert die Histaminfreisetzung und fördert den Histaminabbau. Histamin ist ein Botenstoff, der für die Auslösung allergischer Symptome eine zentrale Rolle spielt.
Eine wichtige Bedeutung zur Prävention von Nahrungsmittelallergien dürfte der Aminosäure Glutamin zukommen. Glutamin ist von zentraler Bedeutung für die Barrierefunktion des Darmes. Ein Glutaminmangel führt zu einer erhöhten Durchlässigkeit der Darmwand, wodurch vermehrt Nahrungskomponenten in den systemischen Kreislauf gelangen, die unter anderem auch Allergien auslösen können.
Mehrfach wurden bei Patienten mit allergischen Erkrankungen auch Veränderungen der Konzentrationen von Spurenelementen und Mineralstoffen nachgewiesen.
Vor einer Supplementierung von Mikronährstoffen empfiehlt sich die Durchführung einer geeigneten Labordiagnostik, z.B. das DCMS-Immun-Profil. Nur so ist eine gezielte und effektive Mikronährstofftherapie möglich.
Referenzen:
AOK-Kinderreport: Jedes vierte Kind leidet an Allergie. Augsburger Allgemeine, 13. Januar 2017
Aryan Z et al.: Vitamin D status, aeroallergen sensitization, and allergic rhinitis: A systematic review and meta-analysis. Int Rev Immunol. 2017 Jan 19:1-13.
Seo JH et al.: Association of antioxidants with allergic rhinitis in children from seoul. Allergy Asthma Immunol Res. 2013 Mar;5(2):81-7.
Sim CS et al.: Oxidative stress in schoolchildren with allergic rhinitis: propensity score matching case-control study. Ann Allergy Asthma Immunol. 2015 Nov;115(5):391-5.
Toyran M et al.: Trace element levels in children with atopic dermatitis. J Investig Allergol Clin Immunol.
Rapin JR et al.: Possible links between intestinal permeability and food processing: A potential therapeutic niche for glutamine. Clinics (Sao Paulo). 2010 Jun;65(6):635-43.
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