sup.- Mit der steigenden Lebenserwartung der Bevölkerung wächst auch die Zahl der Krebspatienten. Denn die Wahrscheinlichkeit für eine Entartung der Zellen nimmt mit den Jahren zu. "Krebs ist eine Alterskrankheit. Der demographische Wandel wirkt sich auf die Zahl der Krebsneuerkrankungen daher ganz besonders aus", sagt Prof. Otmar D. Wiestler, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ). Für die Krebsforschung und Krebsmedizin bedeutet diese Entwicklung eine große Herausforderung. Für heute geborene Kinder ist das Risiko, im Laufe ihres Lebens eine Krebserkrankung bewältigen zu müssen, aufgrund der längeren Lebenserwartung deutlich höher als das ihrer Eltern und Großeltern.
Der Trend in der Krebstherapie geht mehr und mehr zu individuellen Behandlungskonzepten. Eine zunehmend wichtige Rolle spielen dabei Stammzellen. Als Standardtherapie ist die Stammzelltransplantation bereits bei vielen Krebsarten nach einer Hochdosis-Chemotherapie des blutbildenden wie auch des Lymph-Systems fest etabliert. Weltweit werden in hunderten Studien weitere Einsatzmöglichkeiten erforscht, um mithilfe von Stammzellen u. a. Krebserkrankungen zu bekämpfen. Führende Wissenschaftler gehen davon aus, dass bereits in naher Zukunft jeder siebte Mensch von einer Therapie auf Basis von Stammzellen profitieren wird.
An der Harvard Medical School in Boston (USA) ist es z. B. kürzlich gelungen, Stammzellen im Labor so zu beeinflussen, dass sie sich den Weg zum Tumor im Körper selbst suchen und dort zielgerichtet Gifte ausschütten, die Krebszellen absterben lassen. Das Verfahren wurde zur Behandlung von Gehirntumoren, die operativ schwer zugänglich sind, entwickelt, ist mit Modifizierungen jedoch auch zur Therapie beispielsweise von Brust-, Darm- oder Bauchspeicheldrüsenkrebs denkbar. Die Mediziner hoffen, dass ihr neuer Ansatz innerhalb weniger Jahre auch für die Anwendung am Menschen zur Verfügung steht. "Es ist nicht länger Science-Fiction, es ist einfach Science (Wissenschaft)", so die Harvard-Forscher.
Eine Stammzelle ist eine Art Ursprungszelle, die sich durch Teilung nahezu unbegrenzt vermehren und alle Zell- sowie Gewebetypen des Körpers bilden kann. "Je nach Herkunftsort der Stammzellen wird zwischen embryonalen (aus dem Embryo), fetalen (aus dem Fötus) und adulten (von Säuglingen, Kindern, Erwachsenen) Stammzellen unterschieden", erklärt die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG). Für Forschung und Medizin sind Stammzellen aus dem Blut und dem Gewebe der Nabelschnur von Neugeborenen besonders gut geeignet. Sie sind im Gegensatz zu embryonalen sowie fetalen Stammzellen ethisch völlig unbedenklich und weisen von den adulten Stammzellen das höchste Teilungs- und Spezialisierungspotenzial auf. "Mit diesen Eigenschaften bilden sie optimale Voraussetzungen für bereits erprobte wie auch künftige therapeutische Anwendungen", bestätigt der Experte für Stammzellmedizin Dr. Marcus Mannel (Ad libitum Medical Services, Berlin). Die größte und erfahrenste Stammzellbank im deutschsprachigen Raum ist das Unternehmen Vita 34 ( www.vita34.de). Als bislang einzige Stammzellbank hat Vita 34 die behördliche Genehmigung, sowohl das Blut wie auch das Gewebe der Nabelschnur fachgerecht für Jahrzehnte einlagern zu dürfen.