fit und munter - Folgeanalyse der mediven® Beobachtungsstudie zur Kompressionstherapie: Studie belegt Unterversorgung bei Anziehhilfen (FOTO)

fit und munter

Folgeanalyse der mediven® Beobachtungsstudie zur Kompressionstherapie: Studie belegt Unterversorgung bei Anziehhilfen (FOTO)



Eine Folgeanalyse der mediven Beobachtungsstudie zur
Kompressionstherapie zeigt, dass Anziehhilfen für medizinische
Kompressionsstrümpfe (MKS) zu selten verordnet wurden. (1) Weiterhin
stellt die Studie einen Zusammenhang zwischen der Verordnung von
Anziehhilfen und dem MKS-Trageverhalten der Patienten her: Wurde bei
älteren und adipösen Patienten zum Kompressionsstrumpf eine
Anziehhilfe verordnet, war die MKS-Tragefrequenz höher.

Im Fokus der Folgeanalyse stand die ambulante Versorgungsrealität
mit medizinischen Kompressionsstrümpfen, darunter auch die
Verordnungsfrequenz von Anziehhilfen. Diese wurden zu selten
verordnet, auch wenn der Anteil an Patienten, die eine Anziehhilfe
erhielten, im Studienverlauf von 8,1 auf 13,8 Prozent anstieg. Weder
Übergewicht oder Adipositas noch Wirbelsäulenprobleme und Arthrose
waren eine relevante Indikation für eine Verordnung des Hilfsmittels.
Dabei erleichtern Anziehhilfen vor allem Patienten mit
Begleiterkrankungen und adipösen Patienten das Anziehen ihrer
Kompressionsstrümpfe und unterstützen so die Therapietreue. Laut
Sozialgesetzbuch (§ 33 SGB V) und Hilfsmittelrichtlinie sind diese
Hilfsmittel bei entsprechender Indikation verordnungsfähig, zum
Beispiel bei Adipositas per magna, deformierenden Erkrankungen im
Handbereich sowie weitgehender Wirbelsäulen-, Hüft- und
Kniegelenkversteifung. (2,3) Das Budget des Arztes wird dadurch nicht
belastet.

Verordnung von Anziehhilfen verbessert das Trageverhalten

Zu Therapiebeginn erhielten nur 11,3 Prozent der adipösen
Patienten, 9,9 Prozent der Patienten mit Wirbelsäulenproblemen und
11,1 Prozent der Arthrose-Patienten eine entsprechende Verordnung.
Bei den älteren Patienten war die Versorgungssituation etwas besser:
29,5 Prozent der über 61-Jährigen erhielten eine Anziehhilfe. Diese
Patienten trugen ihren Kompressionsstrumpf regelmäßiger als Patienten
der gleichen Altersgruppe, die keine Anziehhilfe bekamen. Bei den
adipösen Patienten gab es ebenfalls mehr regelmäßige MKS-Anwender,
wenn eine Anziehhilfe verordnet wurde. "Diese Ergebnisse
verdeutlichen, dass erkrankungs- und patientenindividuelle Faktoren
oft zu wenig berücksichtigt wurden. Bei bestimmten Patientengruppen
sind Anziehhilfen aber notwendig, um eine bessere Therapietreue zu
erzielen", so Dr. med. Christine Schwahn-Schreiber, Mitglied im
wissenschaftlichen Beirat der Studie und der Deutschen Gesellschaft
für Phlebologie.

Außer Anziehhilfen gibt es weitere Faktoren, die laut Dr.
Schwahn-Schreiber die Kompressionstherapie positiv beeinflussen
können, unter anderem die Passformkontrolle beim Arzt: "Damit der
Patient seinen Kompressionsstrumpf gerne und regelmäßig trägt, muss
dieser auf seine Indikation abgestimmt und genau angepasst sein. Bei
der Passformkontrolle überzeugt sich der Arzt davon, dass der Strumpf
optimal gewählt ist, perfekt sitzt und nicht einschneidet. Darüber
hinaus sollte das An- und Ausziehen des Strumpfes geübt und darauf
geachtet werden, dass der Patient das Strumpfgewebe gleichmäßig über
das Bein verteilt. Und es ist wichtig zu überprüfen, ob eine
konsequente Hautpflege betrieben wird, um gelegentlichen
Begleiterscheinungen wie Juckreiz oder trockener Haut
entgegenzuwirken."

Hintergrund zur mediven Beobachtungsstudie

Die "Langzeitbeobachtung zur ambulanten Therapie phlebologischer
Erkrankungen mit medizinischen Kompressionsstrümpfen in Deutschland -
Die mediven Beobachtungsstudie" untersuchte das Trageverhalten bei
531 Patienten, die mit rundgestrickten mediven Kompressionsstrümpfen
von medi versorgt wurden. (4) Über einen Zeitraum von 18 Monaten
wurden Informationen zur Versorgungsrealität im ambulanten Umfeld,
zur Produktsicherheit, zur Verträglichkeit, zu unerwünschten
Wirkungen, aber auch zur Lebensqualität und zur Therapietreue
gesammelt. Die Anwender waren zwischen 18 und 79 Jahre alt und zu
77,6 Prozent weiblich. 60,5 Prozent der Patienten waren älter als 51
Jahre. Etwa jeweils ein Drittel der Studienteilnehmer war
normalgewichtig, übergewichtig oder adipös. Die Patienten wiesen
phlebologische Indikationen der CEAP-Klassifikation* der Stadien C1
bis C6 auf. Am häufigsten wurden bei den Patienten Varizen der
unteren Extremitäten (84,6 Prozent) sowie Thrombosen, Phlebitis und
Thrombophlebitis (9,4 Prozent) diagnostiziert. Zudem wurden sonstige
Venenerkrankungen mit 42,9 Prozent angegeben, darunter die chronisch
venöse Insuffizienz (33,9 Prozent).

Weitere Informationen gibt es beim medi Verbraucherservice
(Telefon 0921 912-750, E-Mail verbraucherservice@medi.de) und im
Internet unter www.medi.de (mit Händlerfinder).

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Produkten und Versorgungskonzepten einer der führenden Hersteller
medizinischer Hilfsmittel. Weltweit leisten rund 2.400 Mitarbeiter
einen maßgeblichen Beitrag, dass Menschen sich besser fühlen. Die
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Kompressionsversorgungen, Bandagen, Orthesen,
Thromboseprophylaxestrümpfe, Kompressionsbekleidung und
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Bereich der Kompressionstechnologie in die Entwicklung von Sport- und
Fashion-Produkten der Marken CEP und ITEM m6. Das Unternehmen liefert
mit einem weltweiten Netzwerk aus Distributeuren und eigenen
Niederlassungen in über 90 Länder der Welt.

* Die CEAP-Klassifikation ist eine Einteilung für den Schweregrad
der chronisch-venösen Insuffizienz.

Quellen:
(1) Schwahn-Schreiber Ch, Marshall M, Murena-Schmidt R, et al,
Versorgungsrealität mit medizinischen Kompressionsstrümpfen im
ambulanten Bereich. Folgeanalyse der mediven®-Beobachtungsstudie.
Phlebologie 2016; 45(4): 207-214.
(2) Sozialgesetzbuch: § 33 SGB V Hilfsmittel. Online verfügbar
unter: http://www.sozialgesetzbuch-sgb.de/sgbv/33.html (Letzter
Zugriff 10.11.2016).
(3) Hilfsmittelverzeichnis des GKV-Spitzenverbandes: Produktgruppe
2. Online verfügbar unter: http://ots.de/qT5w7 (Letzter Zugriff
10.11.2016)
(4) Schwahn-Schreiber Ch, Marshall M, Murena-Schmidt R et al.,
Langzeitbeobachtung zur ambulanten Therapie phlebologischer
Erkrankungen mit medizinischen Kompressionsstrümpfen in Deutschland -
Die mediven®-Beobachtungsstudie. Phlebologie 2016; 45 (1): 15-24.



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