Wer meint, Rutsch- und Sturzunfälle seien vor
allem Winterthema, irrt. Auch das übrige Jahr bietet entsprechende
Situationen: zum Beispiel den Frühjahrsputz oder andere
Reinigungsarbeiten - zu Hause oder im Beruf. Rutsch- und Sturzunfälle
haben meist unspektakuläre Ursachen, aber manchmal schwerwiegende
Folgen wie etwa Knochenbrüche oder innere Verletzungen. Die
Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW)
gibt deshalb Tipps für ein unfallfreies Reinemachen.
Sturzgefahren klein halten
Mit dem aufrechten Gang wurde dem Menschen leider das Stürzen und
Stolpern mitgegeben. Aber das Unfall- und Verletzungsrisiko lässt
sich mit ein paar einfachen Regeln deutlich reduzieren. Die erste
lautet: möglichst am Boden bleiben. Wer höher steht, fällt tiefer. So
mancher Schmutz in der Höhe lässt sich auch von unten beseitigen -
etwa mit einem langstieligen Staubwedel oder einem vollständig
ausgezogenen Staubsaugerrohr.
Wo das nicht funktioniert, sind sichere Leitern und Tritte
unverzichtbar. "Wer zum Beispiel die Schränke von oben wischen,
Lampenschirme putzen oder Gardinen ab- und wieder aufhängen möchte,
sollte auf gar keinen Fall auf Tische, Stühle, Kisten, Schränke oder
Fensterbänke steigen", warnt Werner Reick, Präventionsexperte der
BGW. "Improvisieren wird hier schnell gefährlich."
Für viele Reinigungsarbeiten im Haushalt beispielsweise eignen
sich Stufen-Stehleitern mit Plattform. Durch ihre Stufen und ihren
Querbügel am oberen Ende bieten sie relativ guten Halt.
"Vorausgesetzt, sie sind lang genug", fügt Reick hinzu. "Denn wer
sich oben auf der Leiter recken und strecken muss, kommt leicht ins
Wanken. Und selbst Stehleitern fallen um, wenn man den Schwerpunkt zu
weit verlagert."
Rutschpartien vorbeugen
Wichtig ist auch das richtige Schuhwerk beim Putzen: Clogs oder
Hausschuhe geben keinen guten Halt. Besser sind rundum geschlossene
Schuhe mit Schnür- oder Klettverschluss und profilierter Sohle.
Nicht zu vergessen: Nass gewischte Böden dürfen auch für
Unbeteiligte nicht zur Falle werden. In der Wohnung reicht es, den
anderen Anwesenden Bescheid zu sagen. Wo mehr Menschen aus- und
eingehen, empfiehlt es sich, an der jeweiligen Putzstelle
Warnschilder aufzustellen.
Stolperfallen vermeiden
Zu den typischen Unfallquellen rund ums Reinemachen zählen ferner
Stolperfallen. Quer durch den Raum gespannte Staubsaugerkabel, zur
Reinigung zusammengestellte Kleinmöbel oder auf Treppen abgelegte
Gegenstände haben schon so manchen Knochenbruch verursacht. "Hier ist
doppelte Aufmerksamkeit gefragt", so Reick. "Zum einen, um solche
Stolperfallen möglichst zu vermeiden - zum anderen, um in vorhandene
nicht hineinzutappen."
Gleichzeitig bietet der Frühjahrsputz Gelegenheit, Stolperfallen
aufzuspüren und zu beseitigen - zum Beispiel Gegenstände, die sich
über den Winter in Ecken und Durchgängen angesammelt haben. Auch
draußen ist nach dem Winter Zeit zum Aufräumen: Laub- und
Streugutreste wegfegen, unebene Gehwegplatten begradigen - das trägt
ebenfalls zu einem rutsch- und sturzfreien Frühjahr bei.
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Über die BGW
Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und
Wohlfahrtspflege (BGW) ist die gesetzliche Unfallversicherung für
nicht staatliche Einrichtungen im Gesundheitsdienst und in der
Wohlfahrtspflege. Sie ist für knapp 8 Millionen Versicherte in rund
630.000 Unternehmen zuständig. Die BGW unterstützt ihre
Mitgliedsbetriebe beim Arbeitsschutz und beim betrieblichen
Gesundheitsschutz. Nach einem Arbeitsunfall oder Wegeunfall sowie bei
einer Berufskrankheit gewährleistet sie optimale medizinische
Behandlung sowie angemessene Entschädigung und sorgt dafür, dass ihre
Versicherten wieder am beruflichen und gesellschaftlichen Leben
teilhaben können.
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