Im Frühjahr ist die Gefahr eines Zeckenbefalls besonders groß. Die
kleinen Blutsauger werden mit zunehmenden Temperaturen immer aktiver
und lauern im Unterholz, nach einem langen Winter sind sie
ausgehungert und machen sich auf die Suche nach ihrer ersten
Blutmahlzeit des Jahres. Hunde, Katzen und auch der Mensch sind
besonders beliebt. Der eigentliche Zeckenstich hat für die Tiere zwar
meist wenig Folgen. Eine sehr viel größere Bedeutung haben Zecken
aber als Überträger von gefährlichen, vor allem für den Hund teils
lebensbedrohlichen Krankheiten, wie der Borreliose oder der
Babesiose. Auch die für den Menschen gefährliche
Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch von Zecken
übertragene Viren ausgelöst. Die Zahl infizierter Zecken in
Hochrisikogebieten wird auf etwa ein bis vier Prozent geschätzt. In
allen Gegenden, in denen ein Infektionsrisiko für den Menschen
besteht, ist auch der Hund gefährdet. Anders als beim Menschen kommt
es bei Hunden jedoch nur selten zu einer FSME-Erkrankung.
Die Übertragung findet mit dem Stich und Saugakt der Zecke statt.
Zecken sollte man deshalb sofort entfernen. Das ist nicht ganz
einfach, denn die kleinen Blutsauger sind im Fell von Hund und Katze
nur schwer auszumachen. Es verlangt viel Fingerspitzengefühl, einmal
festgesaugte Zecken zu entfernen. Sie verfügen nicht nur über
Widerhaken am Stechapparat, sondern zumeist auch über eine Art Kleber
- den sogenannten Zeckenzement - mit dem sie an der Bissstelle
zusätzlich andocken. Man muss sie daher gleichmäßig und nicht zu
stark aus dem Stichkanal nach oben herausziehen, damit die
Kittschicht langsam aufbrechen kann.
Dreht man die Zecke dabei, können Teile der Zecke in der Haut
stecken bleiben. Besser ist es, die Zecke nahe an der Haut zu fassen
und gleichmäßig von der Einstichstelle gerade heraus wegzuziehen. Es
kann eine halbe Minute dauern, bis sie sich löst, dann aber gleitet
sie ganz leicht aus der Haut. Nahezu unmöglich ist es, die frühen
Entwicklungsstadien der Larven und Nymphen zu finden. Doch auch diese
stechen schon zu, da sie für jeden Wachstumssprung eine Blutmahlzeit
benötigen.
Hunde- und Katzenhalter sollten deshalb besonderen Wert
darauflegen, ihre Tiere mit zeckenabwehrenden oder abtötenden
Produkten lückenlos zu schützen. Gegen die Borreliose-Erreger, die
vom "Gemeinen Holzbock" übertragen werden, können Hunde auch geimpft
werden. Für die Behandlung sollten ausschließlich
Zeckenschutz-Präparate angewendet werden, die für die zu behandelnde
Tierart zugelassen sind. Dabei ist es wichtig, die Präparate richtig
anzuwenden und die angegebenen Behandlungsabstände einzuhalten. Am
sichersten ist ein ganzjähriger Schutz, da Zecken rund ums Jahr aktiv
sind.
Pressekontakt:
Bundesverband für Tiergesundheit e.V., Dr. Sabine Schüller,
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