Jährlich gibt es in Deutschland rund 40.000 Prostatakrebs-Neuerkrankungen. Damit gehört Prostatakrebs zu den häufigsten Krebserkrankungen beim Mann. Eine neue Therapie soll Betroffene nun vor den häufigsten Nebenwirkungen einer Prostatakrebs-Behandlung schützen - Impotenz bzw. Inkontinenz. Im Prostata-Center in Offenbach wird schon seit einiger Zeit eine neue Therapie angewandt, die diese Spätfolgen vermeiden kann - die NanoKnife®-Therapie.
Bisher führte eine Prostatakrebs-Behandlung bei den meisten Krebspatienten nicht nur zu körperlichen und seelischen Schmerzen, sondern auch zur Impotenz (Verlust der Erektionsfähigkeit des Penis) und Inkontinenz (Verlust der Blasenkontrolle). Verlust an Lebensqualität, Probleme in der Partnerschaft, Depression und soziale Isolation sind die Folge. Unnötigerweise.
Mit der NanoKnife®-Therapie, die auf der zellselektiven Methode der "Irreversible Electroporation (IRE)", basiert, eröffnet sich für betroffene Patienten die Möglichkeit einer Entferung ihres Prostatakarzinoms ohne die bisher unvermeidlichen Nebenwirkungen. Der Krebs wird bei der NanoKnife®-Therapie durch starke elektrische Felder zerstört, die selektiv auf Zellmembranen wirken - ohne Erhitzung und/oder Bestrahlung des Gewebes. Auf diese Weise zerstört die "Irreversible Electroporation" (IRE) die Tumorzellen, während andere, nicht-zelluläre Gewebeanteile erhalten bleiben. Die vitalen, für Potenz und Kontinenz verantwortlichen Gewebestrukturen bleiben dadurch erhalten und gewährleisten den Erhalt der Lebensqualität nach einer Prostatakrebs-Behandlung mit dem NanoKnife®. Auch die nach herkömmlichen Behandlungen üblichen Schmerzen und langen Heilungszeiten werden bei der IRE-Behandlung vermieden. In den meisten Fällen ist die Therapie innerhalb von 24h abgeschlossen. Eine nachfolgende Reha ist nicht erforderlich. Auch kann die NanoKnife®-Behandlung bei Bedarf beliebig oft widerholt werden und schränkt andere Behandlungsverfahren, wie eine nachfolgende Operation oder Bestrahlung, nicht ein.
Prostata-Center Offenbach - Vorsprung durch internationale wissenschaftliche Kooperation und Entwicklung
Im Prostata-Center in Offenbach wurde die Behandlung von Prostatakrebs mit der NanoKnife®-Methode im Laufe der letzten 6 Jahre zur Anwendugsreife entwickelt. Prof. Dr.mult. Michael K. Stehling und sein interdisziplinäres Team aus Urologen, Onkologen, Radiologen, Physikern und Ingenieuren haben in enger Zusammenarbeit mit dem Erfinder der Technologie, Prof. Boris Rubinsky von der Universität Berkeley in den USA, weltweit einmalige Erfahrungen bezüglich der grundlegenden Wirkmechanismen und der klinischen Anwendung der Irreversiblen Elektroporation erarbeiten können. Basierend auf diesem Wissensvorsprung können die Ärzte und Wissenschaftler im Prostata-Center in Offenbach in der Zwischenzeit auch komplizierte Fälle mit weit fortgeschrittenen Prostatakarzinomen behandeln, die bisher als nicht mehr behandelbar galten.
Hoffnung auch bei fortgeschrittener Erkrankung
Die NanoKnife®-Therapie wird im Prostata-Center in Offenbach nicht nur bei früh erkannten, noch kleinen Karzinomen zum Einsatz gebracht. Auch bei fortgeschrittenen, sogenannten T3 und T4-Karzinomen, bei denen eine Prostata-OP aussichtslos ist, kann das Verfahren zur Anwendung kommen. Besonders geeignet erscheint die Irreversible Elektroporation zwischenzeitlich zur Behandlung von widerkehrenden Karzinomen, sogenannten Rezidiven, nach vorausgegangener Prostataentfernung und Strahlenherapie. Aber auch nach einer Erstbehandlung mit HiFU (high energy focussed ultrasound) und als Alternative zur oder nach dem Versagen einer Hormonentzugstherapie kann die NanoKnife®-Behandlung eingesetzt werden.
Präzise Diagnostik essentiell für erfolgreiche Prostatakrebs-Behandlung
Zwei Faktoren sind entscheidend für den Erfolg einer NanoKnife®-Therapie. Hierzu gehört die präzise Lokalisierung der Krebsherde in der Prostata vor der Behandlung und der exakte Aufbau des elektrischen Feldes an der Stelle der Tumore. Beides erfordert einen hohen technischen Aufwand. Für die präzise Lokalisation stehen mit der muliparametrischen MRT (Magnetresonanztomographie oder Kernspintomographie) und der 3D-Mapping-Biopsie im Prostata-Center Offenbach geeignete Methoden zu Verfügung. Die genaue Bestimmung der elektrischen Felder und damit des Behandlungsfeldes kann durch Computermodelle berechnet werden.
Trotz CE und FDA (Food and Drug Adminsitration, USA) Zertifizierung und der erfolgreichen Behandlung von mehr als 500 Prostatakrebs-Patienten im Prostata-Center Offenbach im Verlauf der letzten 6 Jahre wird die NanoKnife®-Therapie in Deutschland bisher immer noch als experimentelles Verfahren klassifiziert. Daher bleibt die Behandlung bisher in den meisten Fällen eine Selbstzahlerleistung und wird nur in geprüften Einzelfällen von den Krankenkassen übernommen.