Der Siegeszug von Smartphone & Co. macht auch vor
Apotheken nicht halt. Gerade chronisch Kranke, oft multimorbide und
nicht mobil, sind auf den Versandhandel mit verschreibungspflichtigen
Arzneimitteln angewiesen. Dies lässt sich auch per Ministerdekret
nicht zurückdrehen. Schon gar nicht in ländlichen Gebieten, relativ
weit entfernt von der nächsten Apotheke.
Hohe Beratungsstandards sind Pflichtprogramm - egal, wo Patient
nachfragt
Wichtig, im Einzelfall sogar lebenswichtig, ist die Möglichkeit,
sich fachlich informieren zu lassen. So bei neu verschriebenen
Medikamenten, bei denen Wechsel- und Nebenwirkungen zu befürchten
sind. Die Anforderungen an eine fachlich qualifizierte Beratung ist
für alle gleich hoch: Egal ob Apotheker vor Ort oder Pharmakologe an
der Info-Hotline des Versandhändlers.
Apothekensterben wegen der Umsätze von Versandhändlern? Absurd!
"Unstrittig ist, dass liberale Regelungen zum Versandhandel den
Patienten nützen. Ein kreativer Wettbewerb um die beste
pharmazeutische Beratung statt der Beschwörung der Aufrechterhaltung
des Status quo würde auch Standesvertretern der Apothekerschaft gut
zu Gesicht stehen. Und Politik sollte - idealerweise mit allen
Beteiligten an der Versorgung - darüber diskutieren, wieviel Öffnung
der Arzneimittelvertrieb benötigt. Heutzutage kann man nicht eine
ganze Branche vom Online-Versandhandel abklemmen. Es geht um faire
Wettbewerbsbedingungen für alle, die sich für eine zeitgemäße
Versorgung für die 70 Millionen gesetzlich Versicherten engagieren ",
so Franz Knieps, Vorstand des BKK Dachverbandes.
"Gerade einmal 1,73 Prozent der BKK-Arzneimittelausgaben entfallen
auf Versandapotheken. In der gesamten gesetzlichen
Krankenversicherung waren es nicht einmal ein Prozent (0,95%). Eine
Gefährdung der flächendeckenden wohnortnahen Versorgung mit
Arzneimitteln zu beschwören ist bei diesen marginalen Größenordnungen
geradezu absurd", ergänzt Knieps.
Weitere Daten und Fakten zum Versandhandel: www.bkk-dv.de/rx
Der BKK Dachverband ist die politische Interessenvertretung von 78
Betriebskrankenkassen und vier BKK Landesverbänden mit rund zehn
Millionen Versicherten.
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