Mal eben den Finger geklemmt oder beim Heimwerken mit dem Hammer versehentlich daneben geschlagen. Was nach einer einfachen und simplen Verletzung klingt, kann sich schnell zu einem schmerzhaften Problem entwickeln, bei dem ein Arztbesuch unumgänglich ist. Denn, ist die Verletzung stark genug, kann es zu einem subungualen Hämatom kommen.
Klassische Symptome sind ein unangenehmer, oftmals schmerzhafter, pochender Druck, sowie eine leichte Anhebung des Nagels. Um dem Nagel den schmerzhaften Druck zu nehmen, kann ein Arzt den Nagel durch eine Trepanation der Nagelplatte - z.B. mit Hilfe eines Elektrokauters, eines Skalpells oder einer erhitzten Büroklammer - entlastet werden.
Doch ein Gang zum Arzt ist nicht immer von Nöten. Ein Erfinder aus Bayern hat jetzt ein medizintechnisches Gerät konzipiert, das zur Selbstbehandlung bei subungualen Hämatomen bei Finger- und Zehennägeln eingesetzt werden kann. Der Fingernagelbohrer ist eine sichere und einfache Alternative zum Arztbesuch. Präzise und kontrolliert biete er die Möglichkeit, um schmerzhafte Blutergüsse unterhalb des Nagels zu behandeln. In einem rohrförmigen Gehäuse kann der Finger oder die Zehe genau unter dem sicher geführten Bohrwerkzeug positioniert werden, um anschließend eine kontrollierte händische Durchbohrung der Nagelplatte zu ermöglichen.
Bei dieser Variante kann mit viel Gefühl vorgegangen werden, um eine zu tiefe und dadurch sehr schmerzhafte Bohrung zu vermeiden.
Der Erfinder hat zu dieser Idee bereits einen funktionsfähigen Prototypen entwickelt.
Der funktionstüchtige Prototyp besteht aus drei unterschiedliche Bohrern mit drei verschiedenen Bohrlängen. Das Gehäuse des Prototyps besteht aus beschichtetem Aluminium. Dieses Material lässt sich besonders einfach reinigen und hat einen positiven Nebeneffekt: die Herstellungskosten sind bei Aluminium sehr beschaulich.
Die jeweiligen Bohrer selbst gibt es in drei verschiedenen Längen, angepasst an die unterschiedlichen Fingernagelstärken bzw. –höhen.
Er wurde bereits ersten Funktionstest unterzogen und von Ärzten und Anwendern für gut befunden. Der entwickelte Fingernagelbohrer stellt eine wirkliche Innovation und Erweiterung der medizinischen Ausstattung in Arztpraxen und Krankenhäusern dar. Bis jetzt gibt es im gängigen Gebrauch keine vergleichbaren Innovationen. Zur Zeit ist es üblich, den Fingernagel auf recht profane Art und Weise zu öffnen.
Dabei ist es ist durchaus üblich, das Ende einer erhitzen Büroklammer zu benutzen und damit ein Loch in den Nagel zu bohren. Eine weitere Technik ist ebenfalls sehr verbreitet: Eine sterile Kanüle wird durch feine Drehbewegungen mit dem Finger in den Nagel gebohrt. Beide Arten entleeren das Hämatom, sind aber mehr als fraglich, da eine präzise Bohrtiefe nicht gewährleistet werden kann. Die erwähnten Techniken nur in den ersten drei bis vier Tagen als sinnvoll zu erachten. Nur in dieser Zeit ist das Hämatom sehr dünnflüssig und kann durch das kleine Loch im Nagel entleert werden.
Mit den beschriebenen konventionellen Hilfsmitteln wie z. B. der erhitzten Büroklammer ist eine Selbsttherapie weder sinnvoll noch ratenswert. Zu groß ist die Gefahr, dass Keime in die offene Stelle geraten und eine Infektion entsteht.
Es werden noch Unternehmen gesucht, die ihr Sortiment um ein innovatives Produkt erweitern möchten.