Heute ist Weltfrauentag. Seit mehr als 100 Jahren
prangern Frauen in aller Welt an diesem Tag Missstände an und
streiten für ihre Rechte. Die Frauenselbsthilfe nach Krebs, kurz FSH,
und die Stiftung Deutsche Krebshilfe verleihen an diesem Tag den
Frauen, die an Krebs erkrankt sind, eine Stimme. Denn immer noch gibt
es in der Versorgung der Betroffenen Defizite. So wird eine
Tumorerkrankung nach wie vor häufig zur Armutsfalle.
In Deutschland erkranken jährlich mehr als 75.000 Frauen neu an
Brustkrebs. Die gute Nachricht: Heute können sehr viele von ihnen
langfristig geheilt werden. Viele Langzeitüberlebende leiden jedoch
häufig noch jahrelang an den Folgen ihrer Krebserkrankung und deren
Behandlung.
"Neben körperlichen Spätkomplikationen wie Nervenschäden oder
Osteoporose hat eine Krebserkrankung häufig auch erhebliche
finanzielle Folgen für die Betroffenen", erläutert Dr. Sylvia
Brathuhn, Bundesvorsitzende der FSH. Von den Frauen mit Brustkrebs im
erwerbsfähigen Alter könnten viele aufgrund der Krankheitsfolgen
nicht an ihren alten Arbeitsplatz zurückkehren. Sie arbeiten nur noch
stundenweise oder verlieren sogar ihre Stelle. Viele rutschen auch
ungewollt in die Erwerbsminderungsrente, die eine Rückkehr in den
Beruf nahezu unmöglich macht.
"Viele Betroffene können nach der Diagnose nur schwer oder gar
nicht überblicken, was sie nun alles bedenken müssen", weiß Gerd
Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe. "Für sie
steht erst einmal der Umgang mit der Krankheit im Vordergrund.
Wichtige Entscheidungen in Bezug auf Arbeitsplatz, Kranken- und
Rentenversicherung geraten darüber schnell aus dem Blick - mit
gravierenden Auswirkungen für die Zukunft der erkrankten Frauen."
Die Deutsche Krebshilfe und die FSH fordern daher, dass in allen
onkologischen Zentren und auch beim niedergelassenen Onkologen eine
unabhängige sozialmedizinische Beratung von Menschen mit einer
Krebserkrankung Pflicht wird. Und auch die Finanzierung von örtlichen
Krebsberatungsstellen muss auf finanziell gesicherte Füße gestellt
werden. Außerdem müssten die Dauer der Zahlung des Krankengeldes
flexibilisiert und die beruflichen Rehabilitationsangebote weiter
ausgebaut werden.
"Die Rückkehr ins Erwerbsleben sollte möglichst vielen Menschen
nach einer Krebserkrankung offen stehen", fordert die
FSH-Bundesvorsitzende. "Das voreilige Abdrängen der Betroffenen in
die Erwerbsminderungsrente, wie wir es heute häufig beobachten, ist
der falsche Weg - und das nicht nur für den Einzelnen. Er kostet auch
die Solidargemeinschaft langfristig gesehen mehr." Jeder Euro, der in
die berufliche Rehabilitation investiert werde, zahle sich mit der
Rückkehr in die Berufstätigkeit aus. Daher müsse dafür gesorgt
werden, dass Frauen mit einer Krebserkrankung so viel Unterstützung
wie möglich bekommen, um am Erwerbsleben auch weiterhin teilnehmen zu
können, so Brathuhn.
Stiftung Deutsche Krebshilfe
Die Deutsche Krebshilfe setzt sich seit über 40 Jahren für die
Belange krebskranker Menschen ein. Nach dem Motto "Helfen. Forschen.
Informieren." fördert die Organisation Projekte zur Verbesserung der
Prävention, Früherkennung, Diagnose, Therapie, medizinischen
Nachsorge und psychosozialen Versorgung einschließlich der
Krebs-Selbsthilfe. Weitere Informationen zur Deutschen Krebshilfe
gibt es unter der Telefonnummer 02 28/ 7 29 90-0 sowie unter
www.krebshilfe.de.
Kontakt Pressestelle:
Telefon: 0228 / 7 29 90-96
E-Mail: presse@krebshilfe.de
Frauenselbsthilfe nach Krebs - Bundesverband e.V.
Die Frauenselbsthilfe nach Krebs, kurz FSH, ist eine der größten
und ältesten Krebs-Selbsthilfeorganisation in Deutschland. Sie
verfügt sowohl bundesweit über ein dichtes Netz an regionalen Gruppen
als auch über Netzwerkangebote für junge, an Krebs erkrankte Frauen
sowie ein Forum im Internet (https://forum.frauenselbsthilfe.de). Die
Gruppentreffen stehen allen Menschen offen, die an Krebs erkrankt
sind, und auch deren Angehörigen. Weitere Informationen unter
www.frauenselbsthilfe.de.
Kontakt Pressestelle:
Telefon: 0228 / 33 88 94 08
E-Mail: redaktion@frauenselbsthilfe.de
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