Der Bundestag wird heute voraussichtlich das
Arzneimittelversorgungsstärkungsgesetz (AMVSG) verabschieden.
Zielvereinbarungen für Biosimilars wurden nicht in den Gesetzentwurf
aufgenommen, obwohl sie im Pharmadialog als sinnvolles Instrument
identifiziert wurden, um Biosimilars stärker in die Versorgung zu
bringen und damit das Gesundheitssystem nachhaltig zu entlasten.
Allein von 2016 bis 2018 laufen Biopharmazeutika mit einem
Umsatzvolumen von 1,3 Milliarden Euro(1) auf dem deutschen Markt aus
dem Patent. Und die Pipelines der Hersteller sind - insbesondere in
der Onkologie und Immunologie - gut gefüllt. Doch die bisherigen
Verordnungsanteile der verfügbaren Biosimilars zeigen deutlich: Das
Potenzial wird bei weitem nicht ausgeschöpft. Der Verordnungsanteil
für biosimilares Infliximab, schwankt beispielsweise zwischen den
KV-Regionen um rund 45 Prozentpunkte (62 Prozent in Westfalen-Lippe,
17 Prozent in Sachsen)(2).
"Diese enormen regionalen Unterschiede bei den Verordnungsanteilen
der Biosimilars lassen sich medizinisch nicht erklären. Hier werden
vielmehr im großen Stil Versichertenbeiträge "verschenkt". Insofern
wären Zielvereinbarungen der richtige Weg gewesen, um auf regionaler
Ebene einen Dialog zwischen Krankenkassen und KVen anzustoßen und die
möglichen Einsparungen der Biosimilars für das Gesundheitssystem auch
tatsächlich zu nutzen", so Dr. Andreas Eberhorn, Vorsitzender der
Arbeitsgemeinschaft Pro Biosimilars. "Wer eine solche Gelegenheit
versäumt, bei gleicher Versorgungsqualität signifikante Einsparungen
im Gesundheitssystem zu realisieren, kann sich nicht glaubwürdig an
anderer Stelle über Ausgabensteigerungen bei Arzneimitteln beklagen."
(1) INSIGHT Health, Der Berechnung wurden die Umsätze anhand der
abgerechneten ambulanten GKV-Verordnungen von Fertigarzneimitteln zu
den Abgabepreisen des pharmazeutischen Unternehmers (ApU) zugrunde
gelegt.
(2) http://ots.de/ybzmy
Die AG Pro Biosimilars ist die Interessenvertretung der
Biosimilarunternehmen in Deutschland. Sie steht allen Unternehmen
offen, die Biosimilars entwickeln, herstellen und für die Versorgung
bereitstellen. Die Arbeitsgemeinschaft unter dem Dach des Pro
Generika e.V. engagiert sich für einen bedarfsgerechten Zugang der
Patientinnen und Patienten zu modernen biopharmazeutischen
Arzneimitteltherapien, für eine bezahlbare Versorgung und für faire
und nachhaltige Wettbewerbsbedingungen.
Pressekontakt:
Inga Draeger, Managerin Biosimilars, Tel.: (030) 81 61 60 9-60,
draeger@probiosimilars.de / www.probiosimilars.de /
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