Krankenkassen lehnen eine Stärkung der
Versorgungssicherheit durch eine generelle Mehrfachvergabe bei
Generikarabattverträgen ab, weil dies zu Mehrausgaben führe.
Angesichts der Gesamtreserve von 25 Milliarden Euro, die die GKV 2016
aufweist, keine nachhaltige Position.
- Die GKV weist für das Jahr 2016 eine Gesamtreserve im
Gesundheitsfonds von 25 Milliarden Euro aus.
- Gleichzeitig müssen Generikaunternehmen ihre Rabatte für die
Rabattverträge auf die fünfte Stelle nach dem Komma berechnen.
- Trotzdem lehnt die GKV eine generelle Mehrfachvergabe zur
Stärkung der Liefer- und Versorgungssicherheit bei
Rabattverträgen ab und begründet dies mit vermeintlichen
finanziellen Einbußen.
Angesichts der zunehmenden Lieferengpässe in Rabattverträgen und
den daraus entstehenden Problemen bei der Versorgung der Versicherten
haben Bundesrat, ABDA, Großhändler, BAH, BPI und Pro Generika im
Rahmen der Gesetzgebung des AMVSG eine generelle Mehrfachvergabe bei
Generikarabattverträgen gefordert. Die Mehrfachvergabe würde dafür
sorgen, dass mehr Produktions- und Lagerkapazitäten zur Versorgung
der Menschen in Deutschland genutzt werden könnten.
Nach der Verbesserung der Informationslage bei Lieferengpässen und
dem erfolgreichen Start eines Engpass-Managements beim BfArM wäre
dies erstmals eine Maßnahme gewesen, die auch an den Ursachen von
Lieferengpässen bei Generika - Marktverengung aufgrund von
Kostendruck - ansetzt. Diese Chance wurde mit dem
Arzneimittelversorgungsstärkungsgesetz nicht genutzt.
Gegenwehr kam nicht zuletzt von Seiten der Krankenkassen, auch mit
Hinweisen auf mögliche finanzielle Auswirkungen. Betrachtet man die
finanzielle Situation der GKV mit einer Reserve von 25 Milliarden
Euro im Gesundheitsfonds und Rabatte der Hersteller, die bis auf die
fünfte Stelle nach dem Komma berechnet werden, ist die Ablehnung
nicht nachvollziehbar. Darüber hinaus werden bei der Mehrfachvergabe
regelmäßig deutlich mehr rabattierte Arzneimittel abgegeben als bei
der exklusiven Vergabe. Finanzielle "Verluste" für die GKV sind also
nicht zu erwarten.
Notwendig ist es daher, den Fokus auf die Arzneimittelversorgung
der Patienten zu richten.
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