Die Situation kann schneller eintreten als man denkt: Ein Schlaganfall, eine plötzliche Krankheit, ein Unfall stellen den gewohnten Tagesablauf in einer Familie auf den Kopf. Das „Abschieben“ in ein Pflegeheim kommt für Viele nicht in Frage – zu negativ sind einfach die Berichte und Aussagen Betroffener. Die Pflege durch Angehörige stößt nicht selten auch an ihre Grenzen. Was bleibt? Der Ruf nach einer Pflegekraft, die praktisch rund um die Uhr da ist, die alle Abläufe in der häuslichen Pflege kennt und zuverlässig arbeitet. „In den letzten Jahren kamen immer mehr Pflegekräfte aus Polen nach Deutschland, ohne deren Einsatz das gesamte System zusammengebrochen wäre“, sagt Andreas Kus, der in Garching bei München eine Vermittlungsagentur betreibt. Kus kennt aber auch die Probleme, die nicht selten aufgetreten sind: „In erster Linie waren es die Sprachbarrieren, die viele Betroffene davon abhielten, eine polnische Kraft einzustellen“. Der Experte legt Wert darauf, dass die Angehörigen oder der zu pflegende Mensch selbst mit „ihrer“ künftigen Pflegerin in Polen telefonieren und so erste wichtige Kontakte aufnehmen können. Andreas Kus sagt: „Dabei kann jeder selbst prüfen, wie weit es mit der Kommunikations-Fähigkeit bestellt ist und wie gut das Deutsch der künftigen Pflegekraft ist“.
Viele Pflegevermittlungs-Agenturen, die bundesweit agieren, haben – so der Garchinger Fachmann – keinen persönlichen Bezug zu den Betroffenen. Er hält das für ein großes Manko und vertritt eine andere Philosophie: Nur wenn der Vermittler mit im Boot sitzt und den direkten Draht sucht, wird eine 24-Stunden-Pflege durch eine Kraft aus Polen erfolgreich sein. So kann er auch eine nur sehr geringe Fluktuation melden. Und selbst wenn eine Familie keine Rund-um-die-Uhr Betreuung sucht, sondern nur eine temporäre Hilfe, ist die Vermittlungsagentur gefragt. „Wir müssen uns den Anforderungen des Marktes stellen und flexibel reagieren. Zudem müssen wir uns natürlich auch um alle rechtlichen Belange kümmern und dem Kunden jede Unsicherheit nehmen“.