Prävention und Bekämpfung von sexualisierter Gewalt
in der Vereinsarbeit fest verankern
Am gestrigen Mittwoch hat sich der Sportausschuss mit der Studie
"Safe Sport" befasst, die den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor
sexualisierter Gewalt im Sport untersucht. Der organisierte Sport in
Deutschland ist zwar nicht stärker betroffen als andere
gesellschaftliche Bereiche, gleichwohl legen die Ergebnisse
dringenden Handlungsbedarf offen. Dazu erklären der sportpolitische
Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Eberhard Gienger, und die
zuständige Berichterstatterin, Gudrun Zollner:
Eberhard Gienger: "Die Ergebnisse der "SAFE-Studie" sind
alarmierend. Ein Drittel der befragten Kaderathleten hat angegeben,
schon einmal sexualisierte Gewalt im Sport sowie Grenzverletzungen
erfahren zu haben. Eine/r von neun Befragten hat schwere oder länger
andauernde sexualisierte Gewalt erlebt. Deshalb müssen wir -
gemeinsam mit dem organisierten Sport - die Anstrengungen bei der
Prävention und Intervention deutlich erhöhen. Dies gilt für den
Spitzensport, wie auch gleichermaßen für den Breitensport.
In vielen Einrichtungen des Leistungssports scheint der Schutz vor
sexualisierter Gewalt nicht hinreichend etabliert. Vom Bund
geförderte Verbände, Olympiastützpunkte und Bundesleistungszentren
müssen künftig klar definierte Mindeststandards einhalten. Der
Kinderschutz im Leistungssport darf zudem nicht von sportlichen
Erfolgschancen bzw. der Eingruppierung von Verbänden in
Förderclustern abhängig gemacht werden."
Gudrun Zollner: "Wir wollen sexualisierte Gewalt auch im
Breitensport aus der "Tabuzone" holen. Nach den Ergebnissen der
SAFE-Studie sind zwar die Landesportbünde bei dem Thema gut
aufgestellt, die über 90.000 Sportvereine in Deutschland jedoch
leider nicht. Präventions- und Interventionskonzepte müssen endlich
flächendeckend verbreitet und umgesetzt werden. Dafür sind von der
Bundesregierung und den Ländern geförderte Kampagnen,
Beratungsangebote und Leuchtturmprojekte notwendig. Die Sportvereine
in Deutschland wollen wir praxisnah und unbürokratisch unterstützen."
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