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Berlin - Die Rabattverträge der gesetzlichen Krankenkassen reduzieren die Arzneimittelausgaben um mehr als eine Milliarde Euro jährlich. Das ergaben Berechnungen des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) auf Basis vorliegender Informationen. Details veröffentlichen bislang nur wenige Kassen. "Die Apotheken setzen die Rabattverträge mit großem Aufwand in die Praxis um, werden jedoch ebenso wie die Versicherten über die tatsächlichen Einsparungen und den Erfolg einzelner Kassen im Unklaren gelassen", sagt DAV-Vorsitzender Fritz Becker.
Das Bundesgesundheitsministerium hatte für die zweite Jahreshälfte 2008 bereits ein Einsparvolumen von 310 Mio. Euro ausgewiesen. Für 2009 und die kommenden Jahre ist von weitaus höheren Einsparungen auszugehen, da inzwischen viele juristische Unsicherheiten bei den Ausschreibungen beseitigt sind und die Krankenkassen deshalb immer mehr Verträge abschließen. Laut jüngsten Medienberichten erhalten einzelne Kassen Rabatte mit hohen zweistelligen Prozentsätzen von Generikaherstellern. "Rabattverträge [...] ermöglichen GKV-weite Einsparungen in Milliardenhöhe", erklärte Dr. Christopher Hermann, Verhandlungsführer für die AOK-Arznei-Rabattverträge, vor einigen Tagen. Die für Betriebskrankenkassen tätige Gesellschaft GWQ spricht sogar von "einigen Milliarden".
Allein die AOK beziffert ihr jährliches Einsparpotenzial durch Rabattverträge auf 512 Mio. Euro ? das war, bevor sie eine weitere Ausschreibungstranche für 87 Wirkstoffe mit 435 Einzelverträgen ankündigte. Das BKK-Gemeinschaftsunternehmen "spectrum K" gab kürzlich bekannt, dass eine erste erfolgreiche Rabattvertragsausschreibung jährliche Einsparungen von 5,20 Euro für jeden der 7,3 Millionen Versicherten erbringen werde. Die DAK teilte neulich mit, sie habe Zuschläge an Pharmahersteller für 18 Wirkstoffe erteilt und schreibe nun 95 weitere Wirkstoffe für Rabattverträge aus. Eine Ausschreibung der BARMER für Millionen Versicherte wird derweil mit Spannung erwartet. Die KKH-Allianz bezeichnet die Rabattverträge als "Erfolgsstory" und plant nach eigenen Angaben die Ausschreibung von 50 weiteren Wirkstoffen.
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