"Impfungen wirken" - unter diesem Motto wird vom 24.
bis 30. April 2017 die Europäische Impfwoche begangen. Damit will die
Weltgesundheitsorganisation (WHO) das Bewusstsein für die Bedeutung
von Impfungen für die Gesundheit und das Wohlergehen der Menschen
stärken (1). Das ist auch dringend notwendig, wie das Beispiel der
Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV) zeigt: Trotz offizieller
Empfehlung ist noch nicht einmal jede zweite Frau in Deutschland
geimpft.
42,5 Prozent - das ist laut Robert Koch-Institut (RKI) die
aktuelle Impfquote gegen HPV bei den 17-jährigen jungen Frauen in
Deutschland (2). Damit ist klar: Die Durchimpfungsraten gegen HPV in
Deutschland sind stark ausbaufähig.
Zwischen alten und neuen Bundesländern gibt es dabei deutliche
Unterschiede. Die Impfquote in den neuen Bundesländern liegt mit 57,7
Prozent deutlich höher als in den alten (40,1 %)(2). Schlusslicht ist
Bremen: Dort ist nur jede dritte 17-Jährige geimpft (31,1 %)(2); in
Mecklenburg-Vorpommern sind in dieser Altersgruppe hingegen zwei
Drittel mit einer Impfung geschützt (64,7 %)(2). Die Impfung gegen
HPV wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) am RKI seit 2007
allen Mädchen empfohlen (2), und sie ist für den Altersbereich 9- bis
17-jähriger Mädchen Teil des Leistungskatalogs der gesetzlichen
Krankenversicherung. Ein Großteil der Krankenkassen bietet erweiterte
Altersbestimmungen für die Kostenübernahme an, um unter anderem die
Vervollständigung einer bereits begonnenen Immunisierung bis zu einem
Alter von 18 Jahren zu ermöglichen (2).
"Impfungen wirken - aber nur, wenn man auch zum Impfen geht", sagt
Dr. med. Klaus Schlüter, Executive Director, Impfstoffe bei MSD. "Mit
der Einführung der HPV-Impfstoffe vor zehn Jahren wurde zwar schon
viel erreicht, aber die Impfquote in Deutschland müsste mindestens
doppelt so hoch sein. Nur dann können sich Frauen auch vor einer
HPV-Infektion und den möglichen Folgen wie z.B. Gebärmutterhalskrebs
schützen."
Die HPV-Impfung - eine große Chance sich vor einer Infektion zu
schützen, die zu Gebärmutterhalskrebs führen kann
Ein Blick über die Grenzen zeigt, was mit der Immunisierung gegen
HPV erreicht werden kann. So wurde z.B. in Australien und Schweden
die HPV-Impfung in nationale Impfprogramme aufgenommen:
Australien weist das breiteste HPV-Impfprogramm weltweit auf (3).
Seit 2009 wurden im Rahmen eines Schulprogramms routinemäßig Mädchen
im Alter von 12 bis 13 Jahren gegen Humane Papillomviren geimpft -
und seit 2013 auch Jungen im selben Alter (4). Frauen bis 26 Jahre
können sich über öffentliche Gesundheitsdienstleister impfen lassen
(4). Durch das von der Regierung finanzierte Programm konnte eine
beträchtliche Reduktion impfpräventabler HPV-Infektionen (4) und
damit in Verbindung gebrachter Erkrankungen erzielt werden (5,6).
Schweden subventionierte von 2006 bis 2011 eine HPV-Impfung für
Mädchen im Alter von 13 bis 17 Jahren und 2012 wurde ein kostenloses
Impfprogramm für Mädchen im Alter von 10-18 Jahren eingeführt (7).
Auch hier zeigten diese Maßnahmen enorme Erfolge hinsichtlich der
Abnahme an HPV-Infektionen (7). Beispielsweise reduzierte sich von
2008 bis 2013 die Prävalenz von HPV-Infektionen mit den
Hochrisiko-HPV-Typen 16 und 18 in Südschweden bei Frauen im Alter von
13 bis 22 Jahren um fast die Hälfte (41,6 % bzw. 45,6 %)(7).
In Deutschland empfiehlt die STIKO seit 2007 eine Impfung gegen
HPV für alle Mädchen (2). Im August 2014 wurde das empfohlene
Impfalter auf 9-14 Jahre gesenkt (2). Für diese Altersgruppe - bzw.
von 9-13 Jahren, je nach verwendetem HPV-Impfstoff - sind laut STIKO
nur noch zwei anstatt drei Impfstoffdosen für eine vollständige
Immunisierung erforderlich (2). Die geänderte Impfempfehlung, das
2-Dosen-Schema und eine bessere Erreichbarkeit der jüngeren Mädchen
über Routine-Vorsorgeuntersuchungen sollen zu einer Erhöhung der
HPV-Impfquoten führen (2).
Humane Papillomaviren: weit verbreitet und mit Risiko für
bestimmte Krebsarten verbunden
Humane Papillomviren sind weltweit stark verbreitet (8). Sie
können virale Infektionen des Anogenitalbereichs* verursachen, die
mit bestimmten Krebsvorstufen und Krebserkrankungen assoziiert sind
wie z.B. des Gebärmutterhalses und wesentlich seltener von Vulva,
Vagina, Penis und Analkanal (8,9). Etwa 80 Prozent aller sexuell
aktiven Menschen machen mindestens einmal im Leben eine HPV-Infektion
durch (10). Die Rolle von 13 Hochrisiko-HPV-Typen** bei der
Entstehung von starken Zellveränderungen (hochgradige Dysplasien)
bzw. Gebärmutterhalskrebs gilt als gesichert (9). Darüber hinaus ist
bekannt, dass die Niedrig-Risiko-HPV-Typen 6 und 11 über 90 Prozent
aller Genitalwarzen verursachen (11). Epidemiologische Beobachtungen
zeigen, dass das Vorkommen bestimmter Krebsvorstufen des
Gebärmutterhalses, die auf eine HPV-Infektion zurückgeführt werden
können, sowie Genitalwarzen in Ländern mit hoher HPV-Impfquote
abnahmen (5,6).
* Schamgegend. Als Anogenitalbereich bezeichnen Mediziner den Bereich
von Geschlechtsteilen und Darmausgang.
** Hochrisiko-Typen sind HPV 16, 18, 31, 33, 35, 39, 45, 51, 52, 56,
58, 59, 66.
1. World Health Organisation. Europäische Impfwoche 2017.
http://ots.de/SWfu0, eingesehen am 7.4.2017
2. Robert Koch-Institut. Epidemiologisches Bulletin Nr. 1 vom 5.
Januar 2017, S. 3, S. 7 und S. 10.
3. Hull BP, Dey A, Beard FH, Menzies RI, Brotherton JM, McIntyre
PB. Immunisation coverage annual report, 2013. Commun Dis Intell Q
Rep 2016;40(1):E146-169.
4. Tabrizi SN et al. Assessment of herd immunity and
cross-protection after a human papillomavirus vaccination programme
in Australia: a repeat cross-sectional study. Lancet Infect Dis
2014;14(10):958-966.
5. Gertig DM, Brotherton JM, Budd AC, Drennan K, Chappell G,
Saville AM. Impact of a population-based HPV vaccination program on
cervical abnormalities: a data linkage study. BMC Med 2013;11:227.
6. Ali H et al. Genital warts in young Australians five years into
national human papillomavirus vaccination programme: national
surveillance data. BMJ 2013;346:f2032.
7. Söderlund-Strand A, Uhnoo I, Dillner J. Change in population
prevalences of human papillomavirus after initiation of vaccination:
the high-throughput HPV monitoring study. Cancer Epidemiol Biomarkers
Prev 2014;23(12):2757-2764.
8. World Health Organization. Media centre: Human papillomavirus
(HPV) and cervical cancer.
http://www.who.int/mediacentre/factsheets/fs380/en/, eingesehen am
13.02.2017.
9. hpv-impfleitlinie.de. Hintergrund Virologie.
http://www.hpv-impfleitlinie.de/leitlinie_02.html, eingesehen am
13.02.2017.
10. Frauenärzte im Netz. Humane Papillom Viren (HPV).
http://ots.de/tJKUk, eingesehen am 13.02.2017.
11. AMWF. 082/002 - S3-Leitlinie zur Impfprävention
HPV-assoziierter Neoplasien. Stand:12/2013.
Über MSD:
MSD ist ein internationales Gesundheitsunternehmen mit zwei Namen:
In den USA und Kanada sind wir Merck & Co., Inc., mit Sitz in
Kenilworth, NJ, USA. Im Rest der Welt kennt man uns als MSD. Gemessen
am Umsatz ist MSD der fünftgrößte Arzneimittelhersteller weltweit
(2015 Financial Times Global 500 List). Seit mehr als 125 Jahren
entwickeln die Mitarbeiter von MSD neue Lösungen für einige der
wichtigsten Gesundheitsprobleme weltweit. Dabei setzen wir auf zwei
Säulen: im Kerngeschäft erforschen, entwickeln, produzieren und
vertreiben wir verschreibungspflichtige Arzneimittel, Impfstoffe,
Biologika und Präparate für die Tiergesundheit. Darüber hinaus bieten
wir mit vielfältigen Corporate Responsibility-Programmen Lösungen für
Gesundheitsprobleme in aller Welt. So schafft MSD kontinuierlich
einen wirtschaftlichen und einen gesellschaftlichen Mehrwert. In
Deutschland hat die Unternehmensgruppe ihren Hauptsitz in Haar bei
München.
Pressekontakt:
Dr. Kay Rispeter, MSD SHARP & DOHME GMBH, Lindenplatz 1, 85540 Haar
Tel.: 089-456-11937, Fax -11329, E-Mail: kay.rispeter@msd.de
MSD ist erreichbar unter Tel: 0800 673 673 673; Fax: 0800 673 673
329; E-Mail: infocenter@msd.de; Internet: www.msd.de Twitter:
@MSD_Deutschland
Original-Content von: MSD SHARP & DOHME GmbH, übermittelt durch news aktuell