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Berlin (vfa). "37 Medikamente mit neuen Wirkstoffen haben Pharmaunternehmen 2009 auf den Markt gebracht. Das ist die höchste Zahl seit 1997!" Dies konstatierte Cornelia Yzer, Hauptgeschäftsführerin des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa), heute in Berlin.
Mit den neuen Präparaten kann vielen Patienten besser als bisher geholfen werden, beispielsweise bei Gelenkrheuma und bei einigen Krebsarten. Unter den fünf neuen Impfstoffen findet sich erstmals einer gegen die japanische Enzephalitis. Fünf Medikamente dienen der Behandlung seltener Erkrankungen, etwa der Stoffwechselstörung Phenylketonurie oder der Autoimmunkrankheit Muckle-Wells-Syndrom. Als selten gelten Krankheiten, wenn weniger als einer von 2.000 EU-Bürgern daran leidet.
Die 37 Medikamente mit neuen Wirkstoffen verteilen sich auf folgende medizinischen Gebiete: Krebs (7 Präparate), Stoffwechselkrankheiten (7), Infektionen (6), Immunkrankheiten (6), hämatologische Erkrankungen (4), Herz-Kreislauf-Krankheiten (2), Krankheiten des Nervensystems (2), Atemwegserkrankungen (1), Sexualstörungen (1) und Verhütung (1). Grafiken und Tabellen dazu finden Sie unter: http://www.vfa.de/pm-20091227
Sechs der neuen Präparate enthalten monoklonale Antikörper.
Diese biotechnisch hergestellten Wirkstoffe sind natürlichen Abwehrmolekülen des Immunsystems nachempfunden. Einer der neuen Antikörper vernichtet bestimmte Krebszellen auf innovative Weise, indem er sie gleichzeitig mit zwei unterschiedlichen Immunzellen verbindet.
Neue Medikamente auf Basis bewährter Wirkstoffe
2009 haben Pharma-Unternehmen zudem 19 neue Präparate herausgebracht, bei denen bewährte Wirkstoffe auf neue Weise zum Einsatz kommen: So wirkt ein starkes Schmerzmittel nun in Form eines Nasensprays schon binnen weniger Minuten. Ein neuer Impfstoff auf Basis von Varizellen-Viren bietet erstmals Schutz vor Gürtelrose (statt wie bisherige Varizellen-Impfstoffe vor Windpocken).
Gegen Bluthochdruck, Diabetes und Asthma kamen Präparate mit kombinierten Wirkstoffen heraus, die bisher einzeln eingenommen werden mussten. Ein weiteres HIV-Medikament ist nun kindgerecht als Trinklösung verfügbar.
Yzers Fazit: "Bei den neuen Präparaten haben die Unternehmen weiterhin den Schwerpunkt auf schwere Krankheiten gelegt. Für jedes Medikament haben sie im Schnitt 12 Jahre Forschung und Entwicklung und 800 Millionen US-Dollar aufgewendet. Patienten haben davon allerdings nur dann etwas, wenn die neuen Medikamente sie auch erreichen."
Der vfa ist der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen in Deutschland. Er vertritt die Interessen von 50 weltweit führenden Herstellern und ihren über 100 Tochter- und Schwesterfirmen in der Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik. Die Mitglieder des vfa repräsentieren rund zwei Drittel des gesamten deutschen Arzneimittelmarktes und beschäftigen in Deutschland rund 90.000 Mitarbeiter. Mehr als 17.000 davon arbeiten in Forschung und Entwicklung. Die Pressekonferenzen des vfa - ab sofort auch im Internet. Mehr dazu unter: http://www.vfa.de/onlinepk
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