Dr. Norbert Gerbsch, stellvertretender
Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Pharmazeutischen
Industrie e.V. (BPI): "Pharmaunternehmen kontrollieren die Qualität
ihrer Zulieferer im Ausland mindestens nach den gesetzlichen
pharmazeutischen Standards, die für Deutschland gelten.
Pharmaunternehmen, die Arzneimittelbestandteile aus Asien einkaufen
oder dort herstellen lassen, werden den Bericht zum Anlass nehmen,
auf die Einhaltung vereinbarter Umweltrichtlinien stärker
einzuwirken. Die Industrie hat jedoch keinen Einfluss auf die von den
jeweiligen Ländern gesetzten Umweltstandards.
Die Definition und Einhaltung von Umweltstandards ist eine globale
Herausforderung und ein komplexes Problem - nicht nur für die
Pharmabranche. Zum Schutz der Umwelt und aus Gründen der
Wettbewerbsgleichheit begrüßen und fordern wir international
einheitliche Mindeststandards und deren Durchsetzung. Zustände, wie
sie vom NDR dokumentiert wurden, sind inakzeptabel. Dieser
Herausforderung müssen sich die Pharmaindustrie, alle vergleichbar
betroffenen Branchen, Politik aber auch die Gesellschaft gemeinsam
stellen.
Antibiotikaresistenzen sind ein erhebliches Problem. Anders als
virale Epidemien (wie etwa die Vogelgrippe) sind unsere
Resistenzprobleme überwiegend hausgemacht, verursacht durch den in
der Vergangenheit häufig unkritischen, nicht immer sachgerechten
Einsatz von Antibiotika in der Human- und Veterinärmedizin. Hier
müssen wir ansetzen und auch die Rahmenbedingungen schaffen für die
angemessene Verordnung vorhandener Antibiotika, aber auch für die
Entwicklung von Alternativen."
Pressekontakt:
Julia Richter, Tel. 030/27909-131, jrichter@bpi.de
Original-Content von: BPI Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie, übermittelt durch news aktuell