Unser Augenlicht ist ein großes Geschenk. Ohne es würde uns die
Vielfalt von Farben und Mustern der Welt verborgen bleiben. Nicht
ohne Grund schätzen wir etwas Geliebtes wie unseren sprichwörtlichen
Augapfel. Umso mehr ist die Diagnose "Grüner Star" (Glaukom) für
Betroffene oft ein Schock und die Angst vor dem Erblinden schlagartig
real. Glücklicherweise geben modernste Technologien Glaukompatienten
neue Hoffnung. Eines der derzeit kleinsten Medizinprodukte der Welt -
der iStent inject® - kann zu einer effektiven Augeninnendrucksenkung
und damit zum Erhalt des Sehvermögens beitragen. Weiterer Vorteil:
Bei zahlreichen bislang mit Augentropfen behandelten Patienten kann
die Notwendigkeit des Tropfens reduziert oder überflüssig werden(1).
Schleichend und schmerzlos: Der "Grüne Star"
In Deutschland kommt es jährlich zu über 1.000 Neuerblindungen
durch Glaukom(2) - im Volksmund auch "Grüner Star" genannt. Mit der
Diagnose steigt bei Betroffenen oft die Angst davor, die Sehkraft zu
verlieren und damit ein großes Stück Unabhängigkeit einzubüßen. Die
Sorge ist nicht unbegründet: Der Grüne Star ist weltweit sowohl in
Industrie- als auch in Entwicklungsländern die zweithäufigste
Erblindungsursache.(2)
Unter dem Begriff "Glaukom" verbirgt sich nicht nur eine einzige
Augenkrankheit, sondern eine ganze Reihe. Bei allen von ihnen kann es
unbehandelt im Krankheitsverlauf zur Schädigung der Netzhaut und des
Sehnervs kommen. Grund hierfür ist vor allem ein erhöhter
Augeninnendruck, mit teils verheerenden Folgen: Bei fortschreitender
Nervenschädigung verengt sich beim Patienten oft das Gesichtsfeld,
bis nur noch ein kleiner zentraler Ausschnitt gesehen wird.
Das menschliche Auge benötigt, um seine Form und Sehfunktion zu
wahren, einen bestimmten (Augen)Innendruck. Das Problem bei vielen
Glaukomerkrankten: Im Auge wird mehr sogenanntes Kammerwasser
gebildet als abfließen kann - mit der Folge, dass der Druck steigt.
Besonders tückisch: Der Prozess ist schleichend, oft schmerzlos und
wird deshalb erst spät erkannt. Die bereits eingetretenen Schäden
sind irreparabel. Um das weitere Voranschreiten der Erkrankung zu
stoppen, ist die Früherkennung besonders wichtig.
Glaukomvorsorge: Investition in den Erhalt der Sehkraft
Eine Untersuchung ist einfach und wenig belastend: Der Augenarzt
misst zum einen den Augeninnendruck und schaut sich zum anderen mit
einem lupenähnlichen Gerät den Augenhintergrund an. Dabei kann er
Hinweise auf den für das Glaukom so typischen Untergang von
Sinneszellen finden. Wenn der Verdacht auf einen bereits
fortgeschrittenen Glaukomschaden besteht, wird wahrscheinlich eine
Untersuchung des Gesichtsfeldes erfolgen. Bei grundsätzlich jeder
augenärztlichen Untersuchung wird zudem die Sehschärfe bestimmt und
das Auge an der Spaltlampe untersucht.
Die Kosten der Vorsorgeuntersuchung werden zumeist nicht von
gesetzlichen Krankenkassen übernommen, können aber als Individuelle
Gesundheitsleistungen (IGeL) selbst getragen werden. Die Kosten
variieren zwischen etwa 20 und 40 Euro. Das Risiko für eine
Glaukomerkrankung steigt mit zunehmendem Alter. Vom 40. Lebensjahr an
sollte man sich alle zwei bis fünf Jahre vom Augenarzt untersuchen
lassen. Besonders Patienten mit erhöhtem Risiko - also zum Beispiel
jene, bei denen Glaukom in der Familie häufig auftritt - ist sogar
eine jährliche Untersuchung anzuraten.
Therapiemöglichkeiten: Tropfentherapie und neue innovative
Verfahren
Nach der Glaukomdiagnose werden den meisten Patienten Augentropfen
zur Senkung des Augeninnendrucks verschrieben. Welche Tropfen für
welchen Patienten geeignet sind, hängt von mehreren Faktoren wie zum
Beispiel der Wirksamkeit und Verträglichkeit ab. Zu einem Problem
kann dabei der Mangel an Therapietreue werden, wenn Patienten die
Augentropfen nicht in ärztlich verordnetem Maß anwenden oder
überhaupt nicht tropfen. Hierfür mag es mehrere Gründe geben.
Vergesslichkeit und auch Schwierigkeiten, die kleinen Fläschchen zu
handhaben, gehören dazu. Sehr häufig aber sind es Komplikationen aus
der jahrelangen Tropftherapie, die den Patienten demotivieren können,
die Tropfen richtig anzuwenden. Vor allem die in zahlreichen Tropfen
enthaltenen Konservierungsmittel können an der Augenoberfläche
Schäden verursachen und den Tränenfilm nachhaltig schädigen.(3) Mit
dem Aufkommen neuer und wenig invasiver Operationsverfahren ist ein
Eingriff für zahlreiche Patienten eine Alternative, mit der die
Tropfengabe reduziert oder sogar ganz eliminiert werden kann.(1) Eine
dieser Innovationen der Medizintechnik ist der iStent inject®, eines
der kleinsten bekannten Implantate, die in der modernen Medizin zum
Einsatz kommen.
iStent inject®: Kleiner Eingriff mit großer Wirkung
Ein Durchmesser von 0,3 mm und eine Länge von 0,4 mm: Mit dem
bloßen Auge ist das kleine Objekt aus Titan kaum zu erkennen. Ähnlich
wie ein Stent in den Herzkranzgefäßen dazu dient, den Blutfluss an
verengten Stellen zu verbessern, bewirkt auch der iStent inject®
einen schnellen Durchstrom von Flüssigkeit - in diesem Falle im Auge.
Das System besteht aus zwei Stents, die in einem mikroinvasiven
Eingriff in die Vorderkammer des Auges eingebracht werden. Sie werden
so positioniert, dass die Flüssigkeit aus der Vorderkammer direkt in
ihren natürlichen Abflussweg (Schlemmschen Kanal) geleitet werden
kann - was zu einer signifikanten Senkung des Augeninnendrucks führen
kann.
Überzeugende Studienergebnisse: Einer Studie folgend hatten 66
Prozent der mit der iStent inject®-Technologie behandelten Patienten
auch nach zwölf Monaten einen dauerhaft gesenkten Augeninnendruck von
unter 18 mmHg ohne Medikamente.(1)
Das System wurde zunächst vermehrt in Augen von Glaukompatienten
implantiert, die sich aufgrund einer zweiten, gleichzeitig
bestehenden Augenerkrankung, einem operativen Eingriff unterziehen
mussten - Menschen mit "Grauem Star" (Katarakt). Es ist aber auch
eine "stand-alone procedure", ein von der Kataraktoperation
losgelöster Eingriff, möglich.
Der Eingriff erfolgt in der Regel unter lokaler Betäubung,
typischerweise nach Einträufelung von anästhetischen Augentropfen,
und kann meist problemlos ambulant durchgeführt werden. Dank der
drucksenkenden Wirkung von iStent inject® kann der Arzt künftig
üblicherweise weniger Augentropfen verschreiben - in manchen Fällen
kommt der Patient dank des kleinen Eingriffs sogar künftig ganz ohne
eine medikamentöse Glaukomtherapie aus(1).
Für Betroffene hat der kleine Eingriff somit eine große Wirkung
und große Bedeutung.
Grüner und Grauer Star: In einer gemeinsamen OP bekämpfen
- Durch ihre sprachliche Ähnlichkeit im Deutschen kommt es
gelegentlich zur Verwechslung der beiden Augenkrankheiten
- "Grüner Star" (Glaukom) wird meist durch einen erhöhten
Augeninnendruck verursacht; "Grauer Star" (Katarakt) hingegen
bezeichnet die oftmals altersbedingt getrübte Linse im Auge
- Wichtiger Unterschied: Nur der "Graue Star" ist vollständig
heil- und der vorausgehende Sehverlust quasi umkehrbar
- Eine sogenannte Kataraktoperation ist mit mehr als 700.000
Eingriffen jährlich die häufigste chirurgische Intervention
überhaupt in Deutschland
- Gut zu wissen: Die moderne Augenheilkunde bietet die Möglichkeit
"zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen": Heute lässt sich
eine Kataraktoperation hervorragend mit einem mikroinvasiven
glaukomchirurgischen Eingriff (MIGS) wie dem Einsetzen eines
Mini-Implantats zur Verbesserung des Kammerwasserabflusses
verbinden (augeninnendrucksenkende Maßnahme)
Weitere Informationen erhalten Sie unter: istent.de Es handelt
sich hier um allgemeine Informationen. Patienten sollten ihren
Augenarzt befragen.
(1) Voskanyan L, García-Feijoó J, Belda J, Fea A, Jünemann A,
Baudouin C. Prospective, unmasked evaluation of the iStent inject
system for open-angle glaucoma: Synergy trial. Adv Ther
2014;31:189-201.
(2) http://ots.de/s6iXw
Stellungnahme der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft zur
Glaukomfrüherkennung (Akt. Fassung, August 2015), S. 3. (Letzter
Zugriff: 01.03.2017)
(3) Anwar Z, Wellik SR, Galor A. Glaucoma Therapy and Ocular Surface
Disease: current literature and recommendations. Curr Opin
Ophthalmol. 2013;24:136-143.
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