Mit der zweiten Entscheidung des
Innovationsausschusses für den Förderbereich "Neue Versorgungsformen"
werden zehn Projekte mit AOK-Beteiligung gefördert. Ihre Bandbreite
reicht von der geriatrischen Versorgung bis hin zu Angeboten für
Menschen mit Behinderungen, Krebserkrankungen oder Schlaganfällen.
"Gute Versorgung findet vor Ort statt. Deshalb wundert es nicht, dass
die AOK bei den vom Innovationsfonds unterstützten Projekten erneut
stark vertreten ist. Die sehr unterschiedlichen Ideen eint, dass sie
sektorale Grenzen überwinden und neue Formen der Zusammenarbeit
schaffen", sagt Martin Litsch, Vorstandsvorsitzender des
AOK-Bundesverbandes.
Ein Schwerpunkt des zweiten Durchgangs der neuen Versorgungsformen
ist die geriatrische Versorgung. Ausgewählt wurde beispielsweise ein
Projekt der AOK Nordost, das mit interdisziplinär tätigen Teams aus
Ärzten, Apothekern, Pflegefachkräften und geriatrischen Pharmazeuten
die Arzneimittelversorgung für pflegebedürftige geriatrische
Patienten verbessern soll. Auf multiprofessionelle Teams setzt auch
ein Projekt für eine bessere ärztliche Versorgung in stationären
Pflegeheimen, bei dem die AOK Rheinland-Pfalz/Saarland mitwirkt. Die
AOK Bayern unterstützt ein Interventionsprogramm mit dem
Krankenhauswiedereinweisungen älterer, multimorbider Patienten
vermieden werden sollen.
Die AOK Rheinland/Hamburg beteiligt sich an zwei Projekten zur
Betreuung krebskranker Patientinnen und Patienten. Dabei geht es im
ersten Modell um die individuelle, psychoonkologische Unterstützung
von Krebspatienten innerhalb des ersten Jahres nach der Diagnose. Ein
weiteres Projekt richtet sich an Kinder, Jugendliche und junge
Erwachsene, die erfolgreich eine Krebserkrankung überstanden haben
und bei denen Spätfolgen der Erkrankung vorgebeugt werden soll.
Krebserkrankungen stehen auch im Fokus eines Projekts, an dem die AOK
Bayern beteiligt ist. Durch risikoangepasste Früherkennungsmaßnahmen
sollen Patienten zwischen 25 und 50 identifiziert werden, die ein
höheres familiäres Risiko für Darmkrebs haben.
Als weiteres Themenfeld hatte der Innovationsausschuss die
Verbesserung der Kommunikation mit Patienten und die Förderung der
Gesundheitskompetenz gesetzt. Hier konnte sich ein Projekt unter
Beteiligung der AOK NORDWEST und der AOK Hessen behaupten, das
Menschen mit einem erhöhten Risiko für Diabetes mellitus Typ 2
frühzeitig gesundheitsrelevante Informationen vermitteln will.
Dadurch soll die Entwicklung des Diabetes verhindert bzw. verzögert
werden.
Im Themenfeld "Versorgungsmodelle für Menschen mit Behinderungen"
wird ein Projekt gefördert, das mit der Unterstützung der AOK
Rheinland/Hamburg die Kommunikationsfähigkeit von Patienten stärkt,
die nicht sprechen können und auf Maßnahmen der unterstützenden
Kommunikation angewiesen sind.
Zu den weiteren vom Innovationsausschuss ausgewählten Projekten
mit AOK-Beteiligung gehört zum Beispiel ein sektorenübergreifendes
Versorgungsmodell zum Einweisungs- und Entlassmanagement, das die AOK
Baden-Württemberg im Rahmen der Hausarztzentrierten Versorgung
etablieren möchte, um Versorgungslücken und Informationsbrüche zu
vermeiden. Ein Care- und Casemanagement steht auch im Mittelpunkt
eines Projekts aus Ostwestfalen-Lippe, an dem die AOK NORDWEST
beteiligt ist. Es richtet sich gezielt an Schlaganfallpatienten und
soll ebenfalls die Versorgung über Sektorengrenzen hinweg verbessern.
Die Mittel des Innovationsfonds speisen sich vollständig aus
Beitragsgeldern der gesetzlichen Krankenversicherung. Die
Entscheidungen der zweiten Förderwelle hat der Innovationsausschuss
beim Gemeinsamen Bundesausschuss im März getroffen. Von den 107
Projektanträgen mit einem Gesamtfördervolumen von 485 Millionen Euro
werden 26 Projekte gefördert. Dafür steht die Hälfte der für 2017
insgesamt für "neue Versorgungsformen" zur Verfügung stehenden Summe
von 225 Millionen Euro bereit.
Weiterführende Informationen finden Sie auf www.aok-bv.de.
Pressekontakt:
Ihr Ansprechpartner in der Pressestelle
Dr. Kai Behrens
Telefon: 030 / 34646-2309
Mobil: 01520 / 15603042
E-Mail: presse@bv.aok.de
Original-Content von: AOK-Bundesverband, übermittelt durch news aktuell