Jedes Jahr erleiden 270.000 Menschen in Deutschland einen
Schlaganfall. Rund 70 Prozent davon wären vermeidbar. Doch
Lebensgewohnheiten umzustellen und Therapietreue zu halten fällt den
meisten Menschen schwer. "Wir brauchen neue Impulse in der
Gesundheitsversorgung", fordert deshalb Dr. Michael Brinkmeier,
Vorstand der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe, anlässlich des
bundesweiten Tags gegen den Schlaganfall am 10. Mai.
Aufklärung und Information seien weiterhin die unverzichtbare
Basis der Prävention. "Doch Patienten nur zu informieren, bringt uns
nicht voran", so Brinkmeier. "Gerade anlässlich des demographischen
Wandels brauchen wir für Volkskrankheiten wie den Schlaganfall neue
Konzepte in Prävention und Nachsorge."
Brinkmeier plädiert für mehr Programme, die Patienten darin
unterstützen, ihren Lebensstil umzustellen und sich therapietreuer zu
verhalten. Nach Erkenntnissen der Weltgesundheitsorganisation WHO
halten sich bereits nach kurzer Zeit weniger als 50 Prozent der
chronisch Kranken an die Empfehlungen ihrer Ärzte und Therapeuten.
Das Wissen über eine gesunde Lebensweise ist heute weit
verbreitet. Doch sich gesünder zu ernähren, mehr zu bewegen oder
nicht mehr zu rauchen verlangt von vielen einen schmerzhaften
Verzicht. Ähnlich ist es bei der Behandlung von Risikofaktoren. Zu
hoher Blutdruck und die Herzrhythmusstörung Vorhofflimmern, die
beiden häufigsten Risikofaktoren des Schlaganfalls, lassen sich heute
gut behandeln. Doch viele Patienten halten sich nicht an ihre
Therapieempfehlungen, insbesondere dann, wenn sie mehrere Präparate
einnehmen sollten.
Die Deutsche Schlaganfall-Hilfe forciert Modelle wie das Case
Management, aber auch niedrigschwellige Angebote, für die sich neue
Medien nutzen lassen. "Patienten sollten mit der Information nicht
allein gelassen werden, das ist für mich die Zukunft, quasi eine
Prävention und Nachsorge 2.0!", so der Vorstand der
Schlaganfall-Hilfe.
Pauschale Ratschläge helfen vielen Menschen nicht. Deshalb hat die
Deutsche Schlaganfall-Hilfe mit ihren Partnern im Rahmen der
"Initiative Schlaganfallvorsorge. Bei Vorhofflimmern handeln!" einen
Motivationstest entwickelt. Damit können Interessierte herausfinden,
zu welchem Motivationstyp sie gehören und wie sie sich am besten
selbst motivieren können. Ein regelmäßiger Newsletter mit
entsprechenden Ratschlägen begleitet sie in ihrem Vorhaben.
Unter dem Motto "Gesundheit braucht Motivation. So finden Sie
Ihren Weg!" finden rund um den 10. Mai bundesweit Veranstaltungen von
Kliniken und Selbsthilfegruppen statt. Den Motivationstest und viele
Informationen zum Schlaganfall gibt es im Internet unter
www.schlaganfall-hilfe.de
Pressekontakt:
Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe
Mario Leisle
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E-Mail: presse@schlaganfall-hilfe.de
Internet: schlaganfall-hilfe.de
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