fit und munter - Pariser Magermodels im Visier / Warum ein unauffälliger BMI nichts über den Gesundheits- und Ernährungszustand aussagt

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Pariser Magermodels im Visier / Warum ein unauffälliger BMI nichts über den Gesundheits- und Ernährungszustand aussagt


In Frankreich müssen Models künftig durch eine
ärztliche Bescheinigung nachweisen, dass ihr Gesundheitszustand mit
den Herausforderungen ihres Jobs vereinbar ist. Der Arzt hat die
Deutungshoheit und kann anhand von Parametern wie dem Alter, dem Body
Mass Index (BMI) und der Statur des Models entscheiden, ob er die
Bescheinigung ausstellt. Wer also im Land der Mode zukünftig ein
Model ohne dieses Attest beschäftigt, dem drohen bis zu sechs Monate
Haft und 75.000 Euro Strafe.

Ein guter Ansatz. Aber sind Models mit einem unauffälligen BMI
automatisch aus der gesundheitlichen Gefahrenzone raus? Kann man über
Statur und das Verhältnis von Größe und Gewicht eine zuverlässige
Aussage über den Gesundheitszustand eines Models treffen? Welche
Möglichkeiten haben Ärzte, die verantwortungsvolle Beurteilung des
Ernährungszustandes vorzunehmen? Diese Fragen beantwortet Michael
Johannes Maisch, Arzt und Chief Medical Advisor bei seca, dem
Marktführer von medizinischen Messsystemen und Waagen.

"Zunächst ein wichtiger Aspekt vorweg: Der Grundgedanke hinter
diesem Gesetz, nämlich unrealistische und vor allem ungesunde
Körperbilder als falsche Vorbilder von den Laufstegen zu verbannen,
ist absolut richtig. Regelmäßiges Wiegen und der Body Mass Index
können besonders bei abgemagerten Models hilfreich sein und Tendenzen
zu gefährlichem Untergewicht aufzeigen.

Dennoch ist hier große Vorsicht geboten: Ein unauffälliger BMI
sagt noch nichts über einen guten Gesundheits- und Ernährungszustand
aus, denn er berücksichtigt die Körperzusammensetzung nicht.
Entscheidend für einen guten Gesundheitszustand ist das Verhältnis
von Körperwasser, Muskelmasse und Körperfett. So können auch schlanke
Models mit einem normalen BMI einen hohen Körperfettanteil bei
niedriger Muskelmasse aufweisen - sogenannte Skinny-Fat-Models. Oder
sie haben zwar einen normalen BMI, aber einen extrem hohen
Wasseranteil im Körper."

Der BMI ist anfällig für Täuschungen

"So gut die grundsätzliche Idee hinter dem Gesetz ist, so wichtig
ist es, Ärzten die richtigen Bewertungsparameter an die Hand zu
geben. Der BMI ist nicht zuverlässig genug, da er sehr leicht zu
manipulieren ist. Ein untergewichtiges Model, das dennoch die
ärztliche Bescheinigung erhalten möchte, kann das Gewicht und damit
den BMI kurzfristig sehr einfach nach oben korrigieren. Vor dem
entscheidenden Arzttermin werden einige Liter Wasser getrunken und
schon ist der richtige BMI erreicht. Diese einfache Täuschungsmethode
vor dem Wiegetag ist bei Anorexia nervosa Patienten schon lange
bekannt. Das Ziel des Gesetzes, nur noch Models auf den Laufsteg zu
schicken, deren Gesundheitszustand den Herausforderungen ihres
stressigen Modelalltages gewachsen ist, ist damit verfehlt."

Erfassung der Körperzusammensetzung hilft, den Ernährungszustand
valide zu bestimmen

"Damit anorektische Tendenzen trotz unauffälligem BMI sicher
bestimmt werden können und das Gesetz ein Erfolg werden kann, ist die
Einbeziehung "weicher Faktoren" wie Alter und Erscheinungsbild sicher
richtig. Um Ärzte bei der Beurteilung noch besser zu unterstützen,
wäre es besonders hilfreich, auch die Körperzusammensetzung in die
Entscheidungsfindung einzubeziehen. Mittels Bioelektrischer
Impedanzanalyse (BIA) kann der Mediziner innerhalb von Sekunden
bestimmen, wie sich das Gewicht eines Models zusammensetzt. Ist ein
gesundes Maß von Körperfett und Muskelmasse vorhanden? Ist das
Verhältnis von extrazellulärem und intrazellulärem Wasser in Ordnung?
Sind die Körperzellen gesund, das heißt, ist der Phasenwinkel gut?
Mit Hilfe der BIA-Technik lässt sich sehr schnell bestimmen, ob ein
Model grundsätzlich gesund lebt, einen guten Muskel- und
Körperfettanteil hat oder ob es sich mit Hilfe ein paar Flaschen
Wassers kurzfristig Gewicht angetrunken hat."

Einblicke in die Körperzusammensetzung auf medizinischem Niveau

"Die Bioelektrische Impedanzanalyse beruht auf den
unterschiedlichen Leitungseigenschaften der verschiedenen Gewebe für
elektrischen Strom. Über Hautelektroden wird ein Wechselstromfeld
erzeugt und die Spannung gemessen. Aus der Stromstärke und der
Spannung lässt sich die Impedanz beziehungsweise der
Wechselstromwiderstand errechnen. Während das elektrolythaltige
Körperwasser eine sehr gute Leitfähigkeit aufweist, wirkt das
Körperfett durch seine hohe Dichte wie ein elektrischer Isolator.
Mithilfe der Widerstandsmessung können Wasser und Körperfett
unterschieden und daraus die Muskel- und Magermasse berechnet werden.

Für den medizinischen Einsatz der BIA sind Verlässlichkeit und
Präzision der Messdaten entscheidend. Der medical Body Composition
Analyzer (mBCA) von seca wurde daher in einer multizentrischen Studie
gegen die jeweils genauesten Referenzmethoden zur Messung der
Körperkompartimente (den sogenannten Goldstandard) validiert und wird
in medizinischen Bereichen wie der Onkologie und Ernährungsmedizin
eingesetzt. Die hohe Präzision und Verlässlichkeit ermöglichen eine
genaue Messung und Beurteilung des Ernährungs- und
Gesundheitszustandes. Die BIA wäre damit ein geeignete Methode, um
die Magermodels vor sich selbst und den falschen Anforderungen
einiger Auftraggeber zu schützen."

Weitere Informationen zu den Themen Gewicht und
Körperzusammensetzung zu seca finden Sie auf
https://de.secashop.com/innovationen/mbca und auf www.seca.com.



Pressekontakt:
seca gmbh & co. kg
Anika Otto, PR-Manager
E-Mail: anika.otto@seca.com
Tel.: +49 40 20 00 00 411
www.seca.com

Original-Content von: seca gmbh & co. kg, übermittelt durch news aktuell
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