Die Geranie war schon zu Urgroßmutters Zeiten beliebt und weit
verbreitet. Bereits im 19. Jahrhundert schmückte die pflegeleichte
Sommerschönheit Balkone, Terrassen und Gärten in ganz Europa. Doch
wer denkt, dass es deshalb über den Klassiker der Beet- und
Balkonpflanzen nicht mehr viel Interessantes zu sagen gibt, irrt.
Dieser Text verrät zehn weniger bekannte Fakten über die Geranie.
1. Eine waschechte Südafrikanerin
Geranie, das klingt nach typisch bayerischer Bauernhausfassade,
nach urdeutschem Balkongewächs. Dabei ist die Geranie eigentlich eine
Einwanderin. Ihre ursprüngliche Heimat ist Südafrika. Dort gibt es
mehr als 250 Wildarten der Pflanze. Nach Europa gelangten die ersten
Geranien erst im 17. Jahrhundert. Von den Niederlanden aus starteten
sie ihren Siegeszug um die Welt.
2. Ein Leben unter falschem Namen
Aus botanischer Sicht ist die Geranie gar keine Geranie. Unter
"Geranium" verstehen Gärtner und Botaniker mehrjährige, winterharte
Gartenstauden. Die bekannten Sommerblüher hingegen werden in
Fachkreisen als "Pelargonium" bezeichnet. Der Irrtum in der
Namensgebung entstand bereits im 17. Jahrhundert. Damals wurden die
ersten Pelargonien, die von Südafrika nach Europa gelangten, wegen
ihrer Ähnlichkeit mit heimischen Staudengewächsen zunächst als
Geranien bezeichnet. Erst im 18. Jahrhundert erkannten Botaniker die
Unterschiede zwischen den Arten und gaben der aus Südafrika
stammenden Gattung den Namen Pelargonium. In vielen Ländern konnte
sich die korrekte Bezeichnung jedoch im allgemeinen Sprachgebrauch
nicht durchsetzen.
3. Kulturgut und Heimatsymbol
Erstaunlich: Nicht nur in Deutschland, auch in anderen Ländern
Europas empfinden Menschen die Geranie als festen Bestandteil der
eigenen Kultur und als Symbol für Heimat. Die Schweizer haben die
pflegeleichte Schönheit gar zu ihrer Nationalblume erkoren. Ob das
damit zusammenhängt, dass die Geranie sich im 19. Jahrhundert
flächendeckend in Europa verbreitete und damit zu einer Zeit, als
sich in vielen Ländern ein starkes Nationalgefühl entwickelte?
4. Stylisher Raumschmuck
Geranien schmücken nicht nur Balkone, Terrassen und Gärten, sie
sind auch ein stylisher Raumschmuck. Vor allem die Edelgeranie wurde
ursprünglich als Zimmerpflanze gezüchtet und fügt sich gut in ein
modernes Ambiente ein. Doch auch andere Geranien wie Schmetterlings-
oder Duftgeranien gedeihen an einem hellen Platz im Haus und sorgen
dort für farbenfrohe Sommerstimmung. Noch einfach geht''s mit ein paar
einzelnen Geranien-Stielen in einer Vase oder in einem Strauß.
5. Kulinarische Qualitäten
Guten Appetit! Blätter und Blüten der Duftgeranien sind essbar.
Sie verleihen Fleischgerichten, Salaten und Süßspeisen nicht nur ein
dekoratives Aussehen, sondern dank der in ihnen enthaltenen
ätherischen Öle auch ein raffiniertes Aroma. So verfeinern zum
Beispiel Sorten mit Zitronenduft Salate, Sorbets oder Tee. Geranien
mit Rosenaroma verleihen Süßspeisen wie Kuchen, Marmelade oder
Desserts eine raffinierte Note und nach Minze duftende Geranien sind
eine wunderbare Beigabe zu selbst gemachten Limonaden. Auch für die
vielen weiteren Aromen der Duftgeranie, die von Apfel über Orange und
Pfirsich bis hin zu Schokolade oder Zimt reichen, findet sich in der
kreativen Küche mit Sicherheit eine passende Verwendung. Guten
Appetit!
6. Heilende Wirkung
Geranien sind nicht nur dekorativ, manche haben auch eine heilende
Wirkung. Die Wurzeln der Kapland-Pelargonie zum Beispiel wurden schon
von den südafrikanischen Ureinwohnern gegen Atemwegsbeschwerden
eingesetzt und sind heute ein zentraler Bestandteil des pflanzlichen
Arzneimittels "Umckaloabo". Die ätherischen Öle bestimmter
Duftgeranien-Arten helfen bei depressiven Verstimmungen und Stress.
7. Natürlicher Insektenschutz
Bestimmte Duftgeranien-Arten sind ein wirksamer Insektenschutz.
Verantwortlich sind in den Blättern enthaltene ätherische Öle. Schon
beim leichtesten Windhauch oder der zartesten Berührung verströmen
die Pflanzen ihren Duft. Was für uns Menschen angenehm riecht,
schreckt Mücken, Wespen und andere Plagegeister ab. Besonders wirksam
gegen Insekten sind Geranien mit Zitronen- oder Orangenaroma.
8. Immense Sortenvielfalt
Die Geranie ist vielen vor allem als rot oder weiß blühende
Balkonblume geläufig. Tatsächlich ist die Pflanze jedoch viel mehr
als das: Die Geranie ist erstaunlich vielfältig mit
abwechslungsreichen Blüten, Blättern, Größen und Wuchsformen. Sie
blüht nicht nur in Rot, Weiß und Rosa, sondern auch in vielen
modernen Farbtönen wie Pink, Violett, Fliederfarben, Lachs, Orange
oder Gelb. Darüber hinaus gibt es zahlreiche zweifarbige Varianten.
9. Blütenpracht auch ohne grünen Daumen
Geranien sind perfekt für Menschen geeignet, die sich nicht
intensiv mit Pflanzenpflege beschäftigen möchten oder können. Denn:
Kaum eine andere Pflanze ist so anspruchslos und widerstandsfähig.
Auch wer keinen grünen Daumen hat, kann sich mit minimalem
Zeitaufwand über üppig blühende Pflanzen freuen.
10. Rekordverdächtig
Bei richtiger Pflege können Geranien rekordverdächtige Größen
erreichen. So finden sich im Internet Hinweise auf Exemplare, die
eine Höhe von über fünf Metern oder einen Umfang von mehr als zehn
Metern erreicht haben sollen.
Unter https://we.tl/upqwOgll1p steht Ihnen eine Bildauswahl zur
Vielfalt der Geranie zur Verfügung.
Abdruck honorarfrei mit Angabe der Bildquelle "Pelargonium for
Europe", Beleg erbeten.
Pelargonium for Europe
Pelargonium for Europe ist die Marketinginitiative der
europäischen Geranienzüchter Dümmen Orange, Elsner PAC, Florensis /
P. van der Haak Handelskwekerij, Geranien Endisch und Selecta One.
Die Initiative wurde im Jahr 2016 mit dem Ziel gegründet, den
Geranien-Absatz in Europa zu fördern und langfristig zu sichern. Die
Aktivitäten von Pelargonium for Europe starten 2017 in neun
europäischen Ländern.
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