Welche Medikamente kann mir der Arzt auf Rezept
verschreiben - welche Therapien stehen mir im Falle einer Erkrankung
zu? Wer konkret über die Leistungsansprüche von gesetzlich
Krankenversicherten entscheidet, ist unter den Deutschen kaum bekannt
- der entsprechende Leistungskatalog bleibt für die meisten ein Buch
mit sieben Siegeln. Das zeigt die Umfrage "Transparenz von
Kassenleistungen" des IMWF Institut für Management- und
Wirtschaftsforschung mit Unterstützung der Coloplast GmbH. Für die
repräsentative Studie befragte das Meinungsforschungsinstitut Toluna
1.000 Bundesbürger ab 18 Jahren.
Nicht einmal jeder Zehnte (7 Prozent) weiß, dass die
Leistungsansprüche für Medikamente und Heilmittel der gesetzlich
Versicherten, die nicht bereits gesetzlich geregelt sind, vom
Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) festgelegt werden. Die Mehrheit
der Befragten (35 Prozent) hat sogar überhaupt keine Vorstellung
davon, welches Organ über die Leistungsansprüche entscheidet und etwa
31 Prozent lagen mit ihrer Einschätzung komplett falsch: Sie sind der
Ansicht, dass die Zuständigkeit dafür beim Spitzenverband der
Gesetzlichen Krankenkassen liegt. 24 Prozent sind davon ausgegangen,
dass das Bundesgesundheitsministerium über die Leistungsansprüche
entscheidet. Bei den Hilfsmitteln weiß lediglich gut ein Drittel (35
Prozent) der Bundesbürger darüber Bescheid, dass der Spitzenverband
der Gesetzlichen Krankenkassen die entscheidenden Weichenstellungen
vornimmt.
Der G-BA ist den meisten Deutschen demnach kein Begriff. Dabei ist
er das höchste Gremium der gemeinsamen Selbstverwaltung im deutschen
Gesundheitswesen. Der G-BA entscheidet über die Leistungsansprüche
für Medikamente und Heilmittel der gesetzlich Versicherten, sofern
sie nicht bereits gesetzlich festgelegt sind. Stimmberechtigt im
Ausschuss sind Vertreter der gesetzlichen Krankenkassen, der
Krankenhäuser, niedergelassene Ärzte und Zahnärzte sowie
Klinik-Ärzte. Außerdem sind Patientenvertreter oder Vertreter von
Betroffenenverbänden an den Beratungen beteiligt. Über diese
Zusammensetzung wissen Männer mit 62 Prozent tendenziell besser
Bescheid als Frauen (52 Prozent). Allerdings hat auch ein Drittel der
Deutschen ein falsches Bild von der Zusammensetzung des G-BA: Sie
glauben, dass sich der Gemeinsame Bundesausschuss unter anderem aus
Abgeordneten des Bundestages zusammensetzt.
Für einen großen Teil der Deutschen ist demnach nicht klar
ersichtlich, wer über die Leistungsansprüche von gesetzlich
Versicherten entscheidet. Und obwohl dieses Wissen nicht vorhanden
ist, haben die meisten Befragten das Gefühl, grundsätzlich nicht
ausreichend repräsentiert zu werden: Die Mehrheit der Deutschen
wünscht sich mehr Mitbestimmung im Gesundheitssystem, zum Beispiel
durch Patientenvertreter oder Vertreter von Betroffenenverbänden im
G-BA. Diese können zwar Anträge einbringen und mit beraten, haben
jedoch keinen Einfluss auf die getroffenen Entscheidungen. Drei
Viertel der Befragten (76 Prozent) wäre es allerdings ein Anliegen,
die Entscheidungsprozesse im Gesundheitssystem breiter zu verankern,
indem Patientenvertreter oder Betroffenenverbände im G-BA ein
Mitbestimmungsrecht erhalten. Und je älter die Befragten sind, desto
mehr plädieren sie für dieses Recht: Bei den 18- bis 29-Jährigen
sprechen sich 69 Prozent dafür aus - in der Generation 60Plus sind es
82 Prozent.
Hintergrundinformationen:
Für die Studie "Transparenz von Kassenleistungen" wurden in einer
für die deutsche Bevölkerung repräsentativen Umfrage 1.000
Bundesbürger ab 18 Jahren online befragt. Die Daten sind durch das
Marktforschungsinstitut Toluna im Auftrag des IMWF Institut für
Management- und Wirtschaftsforschung und mit Unterstützung der
Coloplast GmbH erhoben worden. Die Ergebnisse sind auf ganze Zahlen
gerundet.
IMWF - Institut für Management- und Wirtschaftsforschung
Das IMWF wurde aus der Erfahrung heraus gegründet, dass die
Ergebnisse wissenschaftlicher Ausarbeitungen und Marktanalysen für
Entscheider in der Wirtschaft oftmals nicht die hinreichende
Praxisnähe und Relevanz haben. In Folge dessen bleibt die
Unterstützung wissenschaftlicher Institutionen durch Unternehmen
oftmals hinter den Erwartungen der Lehrstühle zurück. Vor diesem
Hintergrund versteht sich das IMWF als Plattform, auf der Kontakte
zwischen Wissenschaft und Unternehmen geknüpft werden, die an
fundierter Aufarbeitung relevanter Management- und Wirtschaftsthemen
interessiert sind.
Dieses Netzwerk wird wesentlich durch Wilhelm Alms aufgebaut. Er
hat als ehemaliger Vorstandsvorsitzender von Mummert Consulting
vielfältige Erfahrungen mit der Umsetzbarkeit von
Forschungsergebnissen in der Managementpraxis gesammelt und hat es
sich zur Aufgabe gemacht, Brückenschläge zwischen Wissenschaft und
Wirtschaft zu initiieren.
Wenn Sie an diesem Netzwerk partizipieren wollen, freut sich das
IMWF über Ihre Nachricht. Von wissenschaftlichen Partnern wird
erwartet, nachweislich praxisorientierte Forschung leisten zu wollen.
Im Gegenzug hierzu obliegt es den eingebundenen Unternehmen,
relevante Fragestellungen zu formulieren und die Freiräume für die
Aufarbeitung dieser Themen zu gewährleisten
Weitere Informationen finden Sie unter www.imwf.de
Coloplast GmbH
Coloplast ist führender Anbieter medizinischer Produkte und
Serviceleistungen für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen.
Die Kerngeschäftsfelder sind Stomaversorgung, Kontinenzversorgung,
Wundversorgung und Urologie. Der Jahresumsatz des Unternehmens betrug
zuletzt weltweit mehr als 1,5 Mrd. Euro.
Coloplast A/S wurde 1957 in Dänemark gegründet und beschäftigt
mehr als 10.000 Mitarbeiter. Das Unternehmen hat Niederlassungen in
mehr als 40 Ländern und Produktionsstätten in China, Dänemark,
Ungarn, Frankreich und den USA. Die Unternehmenszentrale ist in
Humlebæk in Dänemark. Die Coloplast GmbH mit Sitz in Hamburg besteht
seit 1983 und hat derzeit 550 Mitarbeiter.
Weitere Informationen finden Sie unter www.coloplast.de
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