fit und munter - Jeder dritte Fernreisende hat Reisedurchfall

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Jeder dritte Fernreisende hat Reisedurchfall


Reisedurchfall ist die häufigste Erkrankung
bei Fernreisen - etwa jeder Dritte ist betroffen. "Dementsprechend
groß ist das Halbwissen. Es ist aber wichtig abzugrenzen, ob ein
Durchfall durch eine Infektion im Reiseland verursacht wurde oder nur
zufällig während der Reise auftritt", sagte Prof. Dr. Thomas Weinke
beim pharmacon, einem Fortbildungskongress der Bundesapothekerkammer.
Weinke ist Chefarzt der Medizinischen Klinik für Gastroenterologie
und Infektiologie am Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam.

Durchfall verschwindet in der Regel nach zwei bis vier Tagen von
selbst. Hält der Reisedurchfall länger als 10 bis 14 Tage an oder
tritt er erst nach der Rückkehr ins Heimatland auf, sollte der Arzt
durch eine mikrobiologische Diagnostik einen Befall von Parasiten
ausschließen.

Bei Reisedurchfall empfiehlt Weinke in erster Linie das Trinken
von Elektrolytlösungen. Dadurch wird eine drohende Austrocknung
vermieden, die Dauer des Durchfalls aber nicht beeinflusst. In der
Selbstmedikation können kurzfristig Motilitätshemmer wie Loperamid
oder Sekretionshemmer eingesetzt werden. "Aber wenn gleichzeitig zum
Durchfall Fieber oder kolikartige Bauchschmerzen auftreten oder dem
Stuhlgang Blut beigemischt ist, sind diese rezeptfreien Medikamente
nicht sinnvoll", sagte Weinke. Falls nötig, können bei Reisedurchfall
rezeptfreie Schmerzmittel mit Paracetamol oder rezeptpflichtige
Schmerzmittel eingenommen werden. Rezeptfreie Schmerzmittel mit
Wirkstoffen wie Ibuprofen, Acetylsalicylsäure oder Diclofenac sind
nicht empfehlenswert. Andere Medikamente gegen Durchfall, etwa mit
medizinischer Kohle, Pektinen oder Tanninen, sind laut Weinke nicht
empfehlenswert, da zu diesen wenige wissenschaftliche Daten
vorliegen.

Der Stellenwert von Antibiotika wird bei Reisedurchfall oft
überschätzt. Durchfall wird oft durch Viren oder andere
Mikroorganismen ausgelöst, gegen die Antibiotika nichts ausrichten.
Wenn überhaupt, sollten die Antibiotika möglichst kurz eingesetzt
werden und an die lokale Resistenzsituation angepasst werden.

Weitere Informationen unter www.abda.de



Pressekontakt:
Dr. Reiner Kern, Pressesprecher, 030 40004-132, presse@abda.de
Dr. Ursula Sellerberg, Stellv. Pressesprecherin, 030 40004-134,
u.sellerberg@abda.de

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