fit und munter - Fettgewebstransfer in der Brustchirurgie

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Fettgewebstransfer in der Brustchirurgie


Kann man die Brust durch Verpflanzung von eigenem Fett aufbauen?

Die erste Fett-Verpflanzung fand 1893 durch Prof. Neuber (Kiel/Deutschland) statt; das heißt die Methode blickt auf eine über 120jährige Geschichte zurück.

Seither wurden die Techniken und Methoden für eine schonende Gewinnung der Fettzellen und deren Verpflanzung immer weiter verfeinert.

Die 2007 veröffentlichten Resultate von Brustvergrößerungen mit transplantiertem Eigenfett nach mehreren Jahren lassen die Schlussfolgerung zu, dass es sich um eine dauerhafte Methode handelt. Weitere Veröffentlichungen über 25 Jahre bzw. 10 Jahre Erfahrungen belegen ebenfalls die positiven Erfahrung mit Fett-Verpflanzungen (Illouz/ Delay).





Wie sieht die moderne Methode aus?

Die Fettzellen werden schonend mit viel Wasser abgesaugt und in einem sterilen Behälter aufgefangen. Sodann wird das eigene, reine Fettgewebe ohne Zusätze in kleine Spritzen überführt und transplantiert. Das Überleben der Fettzellen hängt davon ab, ob sie mit Blut versorgt werden. Das heißt, das Fett muss gleichmäßig mit dünnen Kanülen im Gewebe verteilt werden.

Neben Brustvergrößerungen sind auch Wiederaufbau-Operationen nach Brustkrebs oder dem Austausch von Silikonimplantaten gegen das Fettgewebe bei sogenannter Kapselfibrose möglich.





Wann ist diese Technik sinnvoll?

- Beim Wunsch nach Vergrößerung der Brust und Abneigung gegen Silikonimplantate

- Bei einer bestehenden Kapselfibrose durch Implantate

- Bei einer Asymmetrie der Brüste

- Zum Wiederaufbau nach Brustkrebs

- Bei Fehlbildungen

- Bei Nichtrauchern (mind. 2 Wochen vor und 3 Wochen nach OP)





Wie läuft die Operation ab?

Die Operation kann in Dämmerschlafanästhesie oder in Vollnarkose erfolgen. Nach der Operation wird ein Kompressionsmieder über die abgesaugten Bereiche getragen. In den folgenden Tagen sind die Brüste geschwollen und teilweise blau. Die meisten Patienten beschreiben eher ein Gefühl "wie Muskelkater" und nicht Schmerzen. Die Blutergüsse und Schwellung verschwinden innerhalb der nächsten drei bis vier Wochen. Nach ca. drei Monaten liegt das Endergebnis vor.





Wann ist eine spezielle Vorbereitung mittels eines Unterdruckbüstenhalters nötig?

In manchen Fällen, wenn der Raum, in den transplantiert werden soll, zu klein ist, (z.B. nach einer Brustamputation oder bei starken Vernarbungen), kann es erforderlich sein, das Gewebe durch einen von außen erzeugten Unterdruck extern zu dehnen. Dann wird zunächst ein sogenannter Unterdruck-Büstenhalter getragen.

Dieser Unterdruck-Büstenhalter muss über einen Zeitraum 2 - 4 Wochen vor der Operation täglich mehrere Stunden getragen werden. Dadurch entsteht ein dreidimensionaler Raum, im dem das Fettgewebe besser überleben kann.

Ebenso sollte der Unterdruck-Büstenhalter für ca. 2 Wochen nach der Operation getragen werden.





Welche Risiken und Komplikationen gibt es?

Alle genannten Nebenwirkungen sind bei jeder Operation an der Brust, auch bei einer Vergrößerung der Brust mit Silikonimplantaten oder einer Brustverkleinerung möglich. Es kann zur Entstehung von harmlosen ölhaltigen kleinen Zysten kommen. Das passiert, wenn viele Fettzellen kein Anschluss an das Gefäßsystem finden und der Körper diese nicht mehr beseitigen kann. Des Weiteren können kleine Verkalkungen entstehen (3-4 %), welche sich aber in der Mammographie eindeutig als gutartig identifizieren lassen.





Warum liest man so viele widersprüchliche Angaben über das Eigenfett?

Es werden immer wieder Fettverpflanzungen vorgenommen, die nicht den richtigen Umgang mit den Fettzellen beachten. Oft wird das Fett mit großen Kanülen gespritzt. Ein großer Teil der Zellen stirbt ab und es bilden sich Ölzysten und Verkalkungen.

Die Methode von Frau Priv.-Doz. Dr. Markowicz unterscheidet sich eindeutig von diesen. Ebenso verfügt Sie über eine langjährige Erfahrung auf diesem Gebiet.

Die Verpflanzung von Eigenfett stellt eine Alternative zum Einsetzen von Silikon oder Lappenplastiken dar. Der große Vorteil liegt im natürlichen Aussehen und dem Fehlen sichtbarer Narben. Außerdem ist der Eingriff mit wesentlich weniger Schmerzen verbunden.
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