Düsseldorf im Mai 2017. Wenn die Temperaturen steigen und es richtig schön warm wird, tritt die eine oder andere Schweißperle zutage. Dies ist eine ganz natürliche Reaktion des Körpers, um vor einer Überhitzung zu schützen. Flecken unter den Achseln, feuchte Socken und nasse Haut im Gesicht oder an den Händen sind trotzdem fast jedem Menschen unangenehm. Doch was bei dem Großteil nur bei extrem hohen Temperaturen oder bei starker Anstrengung oder Stress auftritt, ist für manche Menschen eine permanente Belastung, denn Schwitzen kann krankhaft sein. Dr. med. Mehmet Atila, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie und Direktor des Medical Inn Zentrums in Düsseldorf, weiß: „Betroffene leiden bei Hyperhidrose vor allem seelisch extrem und ziehen sich oft aus ihrem aktiven Umfeld zurück.“
Primär oder sekundär – wo kommt es her?
Extremes Schwitzen kann unterschiedliche Ursachen haben und als Symptom einer anderen Erkrankung auftreten oder selbst die Krankheit sein. „Ist das Schwitzen eine Begleiterscheinung einer anderen Krankheit, sprechen Fachärzte von sekundärer Hyperhidrose. Dies ist zum Beispiel bei Diabetes, Schilddrüsenüberfunktion, Schlaganfällen oder einer Schlafapnoe der Fall. Betroffene schwitzen dann am gesamten Körper sehr stark, was wir als generalisierte Hyperhidrose bezeichnen“, bemerkt Dr. Atila und ergänzt: „In diesen Fällen muss selbstverständlich die Ursache behandelt werden. Ist das Schwitzen aber einzige Beschwerde, sprechen wir von primärer Hyperhidrose und können in dem Fall auch mit entsprechenden Behandlungen effektiv helfen. Hier zeigt sich die Hyperhidrose als lokal beschränkte Form, zum Beispiel unter den Achseln oder den Füßen.“
Injizieren oder extrahieren – beides ist möglich
Bei einer lokal beschränkten Hyperhidrose kann der Facharzt helfen, damit die starke Schweißbildung Betroffene nicht mehr länger im Alltag einschränkt. „Je nach Bereich arbeite ich bei der Behandlung von Hyperhidrose mit einer Botulinum-Injektion. Der Wirkstoff sorgt für eine reduzierter Aktivität des Botenstoffes Acetylcholin, der die Schweißdrüsen ankurbelt. Stirn, Hände oder auch Füße gehören zu den Körperstellen, bei denen eine Spritze gegen Schweiß bis zu 6 Monate permanent hilft“, erklärt Dr. Atila. Ergebnisse, die noch länger anhalten, bringt eine Absaugung der Schweißdrüsen mit sich, die Dr. Atila minimalinvasiv unter örtlicher Betäubung vornimmt. „Ursprünglich wurden bei dieser Form der Behandlung die Schweißdrüsen herausgeschnitten oder geschabt. Doch wir haben erkannt, dass diese Techniken mehr Risiken bergen und Narben hinterlassen. Aus diesem Grund arbeiten wir heute mit der patientenschonenden Methode des Absaugens, mit der wir Betroffenen helfen, eine Überfunktion zu normalisieren, damit sie sich im Alltag wieder körperlich und psychisch wohlfühlen.“
Hilfe im Alltag – weglassen, was stimuliert
Starkes Schwitzen kann bis zu einem gewissen Grad auch durch den Lebenswandel beeinflusst werden. Gewürzte und scharfe Speisen, Kaffee, schwarzer Tee oder Alkohol, Zigaretten und auch Medikamente verstärken die Schweißbildung. Hier also zu reduzieren, kann schon einiges bewirken. Auch bei der Kleidung und den Pflegemitteln sollte vermehrt auf natürliche Stoffe beziehungsweise Inhalte geachtet werden. Im Fall von stressbedingter Schweißbildung können durchaus Entspannungstechniken helfen. Besteht ein erhöhtes Körpergewicht, können Betroffene durch die Reduktion von Kilos ebenfalls gegen übermäßiges Schwitzen steuern und zudem auch Gelenkverschleiß und anderen Erkrankungen vorbeugen.
Weitere Informationen unter www.medical-inn.de